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Test - Mittelerde: Schatten des Krieges : Epischer Nachfolger der Uruk-Schlacht

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Greift zu, wenn...

… ihr ein launiges, zeitweise episches Abenteuer erleben wollt, in dem euch Freund und Feind mit all ihren Stärken und Schwächen ans Herz wachsen oder an den Nerven zehren.

Spart es euch, wenn...

… ihr als waschechter Tolkien-Fan keine Kompromisse hinsichtlich der Geschichte eingehen wollt oder Third-Person-Action mit taktischem Einschlag und RPG-Elementen nicht euer Ding ist.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Epische Uruk-Schlachten mit strukturellen Schwächen

Mordors Schatten hat seinerzeit schnell mein Herz gewonnen. Das innovative Nemesis-System mit seinen sehr persönlichen und abwechslungsreichen Uruks war ein richtig frischer Wind im Genre und bereicherte das erzählerisch eher schwache Spiel ungemein. Monolith wäre blöd gewesen, das alles über Bord zu werfen. Stattdessen wird die ganze Systematik folgerichtig in Schatten des Krieges ausgebaut, um die neuen Burgeroberungen ergänzt und mit frischen Rollenspielelementen garniert.

Das Ergebnis ist eine ganze Menge Spielspaß mit erfreulich taktischem Anspruch. Die zum Teil wahrlich epische Präsentation der Story und der Spielwelt begeistert zusätzlich. Weniger schön finde ich allerdings den starken Bruch vom erzählerisch geprägten ersten Kapitel hin zum zweiten Abschnitt, der zum Großteil dem Nemesis-System gewidmet wird und auf Dauer eine ganze Menge an sich wiederholenden Aktionen umfasst. Das hätte Monolith vielleicht noch etwas cleverer lösen können. Zuweilen hatte ich das Gefühl, zwei verschiedene Spiele in einem zu haben. Auch in den Details verstecken sich ein wenig Optimierungsbedarf und kleinere Versäumnisse.

Der größte Lapsus ist allerdings der Lootbox-Shop, für ein Vollpreisspiel eigentlich ein absolutes No-Go. Ich habe nichts dagegen, selbst verdientes Mirian (die In-Game-Währung) zum Anheuern von Orks oder den Kauf von Ausrüstung auszugeben und habe diese Möglichkeit auch mehrfach genutzt. Ich werde allerdings den Teufel tun, dafür auch nur einen Cent Echtgeld auszugeben. Auch wenn es im Grunde nur ein optionales Feature ist: Freunde haben sich Warner und Monolith damit sicher nicht gemacht. Man kann im Grunde nur jeden dazu auffordern, das Feature links liegen zu lassen und damit ein klares Signal an alle Entwickler und Publisher zu schicken.

Mittelerde: Schatten des Krieges ist in Summe gesehen eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers und wer den schon mochte, wird sich auch im neuen Spiel sofort wohlfühlen. Das Nemesis-System als immer noch einzigartiges Feature überstrahlt einfach alle kleineren Schwächen. Mein neuerlicher Ausflug nach Mordor hat mir jedenfalls viel Freude bereitet.

Überblick

Pro

  • starker erster Abschnitt mit gut inszenierter Story
  • reichlich epische Momente
  • abwechlungsreichere Umgebungen als im Vorgänger
  • insgesamt guter Spielfluss trotz etwas überladener, aber sinnvoll belegter Steuerung
  • starker Ausbau des Nemesis-Systems
  • sich weiter entwickelnde Bossgegner mit Persönlichkeit sowie individuellen Stärken und Schwächen
  • Burgeroberung und Orkhierarchie mit einigem taktischen Anspruch
  • endlich ein Loot-System inklusive aufwertbarer Item-Sets
  • einige Detailverbesserungen gegenüber dem Vorgänger
  • dieses Mal mit Schwierigkeitsgraden

Contra

  • fragwürdiger Lootbox-Shop
  • 2. Abschnitt wird mit der Zeit etwas wiederholungslastig, wirkt zudem beinah wie ein anderes Spiel
  • Kameraführung manchmal etwas zickig
  • Hauptskills schnell erreicht, Perks nicht durchgängig sinnvoll
  • etwas umständliches Inventar
  • Geschichte für Tolkien-Fans nur unter Schmerzen zu ertragen
  • kein manuelles Speichern möglich, nur ein Speicherplatz

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