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Preview - Monster Jam: Maximum Destruction : Monster Jam: Maximum Destruction

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Wenn in den Vereinigten Staaten von Amerika Autos mit enorm großen Rädern über Buckelpisten und durch Arenen rasen, oder wilde Stunts über eine Reihe von geparkten Autos vollführen, dann schlagen viele Herzen der US-Boys und -Girls höher. Da hierzulande Monstercar-Racing nur auf Sportsendern zu später Sendezeit gezeigt werden, hoffen die kreativen Köpfe von Ubi Soft demnächst das Interesse auf Riesenracer auf dem PC wecken zu können. 'Monster Jam: Maximum Destruction' soll es richten.

Monster Jam: Maximum Destruction
Ab in die großen Trucks.

Über Stock und Stein
Das Konzept, das hinter 'Monster Jam: Maximum Destruction' steckt, klingt eigentlich recht viel versprechend. Man nehme einige Maps nach guter alter 'Carmageddon'-Manier, designe ein paar hübsch gestaltete Monster-Trucks, setze sie zusammen mit einer handvoll Power-ups in verschiedene Arenen und hetze sie aufeinander. Wahlweise sollt ihr dann entweder auf der Jagd nach der Bestzeit, der größten Gewinnsumme oder einem klassischen 'Deathmatch'-Sieg sein. Natürlich dürfen auch halsbrecherische Stunts über Autokolonnen nicht fehlen. Soweit die Theorie, die Spaß machen soll. Vorausgesetzt, ihr mögt Monstercars und abgedrehte Locations.

Meiner ist größer als deiner
Herz des Games sind natürlich die Monster-Trucks. Doch hier fängt schon die erste Problematik an. Alle Wagen sehen beinahe identisch aus. Irgendwie könnte man meinen, dass jemand einen Grundtypen genommen und ihn einfach nur umlackiert hat. Und das etwa dreißig Mal. Wenn ihr aus den Giganten einen auswählt, dürft ihr diesen dann ins Outdoor- oder Hallenrennen schicken. Auch die verschiedenen Levels sehen nicht gerade faszinierend aus. Öde Gelände, die von blassen Texturen gesäumt werden. Auch die Settings sind irgendwie an die 'Carmageddon'-Reihe angelehnt. Ihr dürft in alten Mayatempeln, tropischen Gegenden, Städten à la New York City, einem Gefängnis, einer Militärbasis oder einem verschneiten Chateau eure Fahrkünste unter Beweis stellen. In den einzelnen Levels dürft ihr euch dann auch nach Herzenslust austoben und einiges an Inventar, wie zum Beispiel Leitern, Tonnen und auch Taxis zu Schrott fahren. Ganz nett ist hingegen das Schadensmodell ausgefallen, das neben den üblichen Beulen und Dellen auch hübsche Funkenflüge und Feuereffekte darstellen kann. Wem das reicht …

Monster Jam: Maximum Destruction
Mit 180 Sachen durch die Soester Börde.

Fahr-da-mal-lang
Eigentlich ist das Gameplay nicht der Rede wert. Ubi Soft hatte wohl die Wahl zwischen einem Destruction Derby mit Monster-Trucks oder alternativ einer Monstertruck-Simulation. Das Resultat ist eine Art Mischding, bei dem keine der beiden Varianten so richtig überwiegt. Eure Monster-Trucks könnt ihr mit der Tastatur bedienen. Dummerweise reagieren sie nicht immer akkurat, was zu einem häufigen Rendezvous mit diversen Wänden führt. Die Physik ist ordentlich durchdacht worden und daher nicht zu beklagen. Allerdings gibt es gerade beim so genannten 'Death Match' Punktabzüge: Die verschiedenen Kurse sind zu schmal geworden, um gute Ausweich- oder Angriffsmanöver zu fahren, die Power-ups tauchen nur ein einziges Mal auf und sind nicht unbedingt vielfältig, und die KI der gegnerischen Fahrzeuge liegt jenseits von Gut und Böse. Neben diesen ganzen Matches gibt es noch einige Mini-Games, in denen ihr Parcours in einigen bereits aus dem Tutorial bekannten Arenen abfahren sollt oder, so oft ihr könnt und wollt, über aneinander gereihte Wagen springen dürft. Dabei wird diese Stunt-Action von einer Kamera im Kinostil begleitet, die es fast unmöglich macht, einigermaßen gelungene Stunts zustande zu bringen.

Monster Jam: Maximum Destruction
Der siebte Sinn einmal anders.

Was du hörst, ist nicht immer das, was du siehst
Wenn im Intro die ersten Monster-Trucks zu rockiger Musik über den Bildschirm brettern, werden Fans dieses Sports mit einer Gänsehaut vor ihren Monitoren sitzen und sich derart freuen, als sei das Christkind samt 'Doom 3' unter dem Arm ins Zimmer getreten. Alle anderen werden sich überlegen, was das wilde und sinnlose Autos-zu-Schrott-Fahren mit bunten, großrädrigen Wagen denn nun wirklich soll. Eine recht gut verständliche Männerstimme quatscht irgendetwas über die unterschiedlichen Fahrzeuge und gibt euch im Rennen die Startorder. Das war es dann aber auch mit der Sprachausgabe. Leider gibt es keinerlei Hintergrundinfos, durch die der Laie vielleicht auch Interesse an diesem US-Sport finden könnte. Das Game selbst wird von rockiger Musik unterlegt, die allerdings auf Dauer an den Nerven zerren kann. Wenn ihr eine Vollbremsung oder eine scharfe Kehre mit den Geschossen machen müsst, klingt das bei allen knapp dreißig Fahrzeugen gleich langweilig und eintönig. Auch in punkto Aufprall-Geräuschen können die Entwickler keinen Blumentopf gewinnen: Egal welche Stelle an eurem Monster-Truck geschnitten wird oder wie stark ihr mit der Front gegen einen Gegner oder eine Wand prallt; es klingt absolut identisch. Bleibt nur zu hoffen, dass Ubi Soft bis zum Release im Januar nächsten Jahres hier noch einen kräftigen Zahn zulegen wird.

Komm spiel mit mir
In Zeiten wo nahezu jeder Titel mit einem mehr oder weniger faszinierenden Online- beziehungsweise Multiplayer-Modus glänzen kann, versagt 'Monster Jam: Maximum Destruction' auf ganzer Linie. Statt ein 'Deathmatch' mit dreißig Online-Gegnern zu erschaffen, was dem Spiel mit Sicherheit gut zu Gesicht stände, packen die Entwickler tief in die Antiquitätenkiste und kramen den Uraltmodus Splitscreen heraus. Was vielleicht anno 1994 noch zu Jubelstürmen führen konnte, zaubert heute keinem mehr ein Lächeln aufs Gesicht. Warum verschenken die Entwickler nur ein derart großes Potential? Traurig aber war: In absehbarer Zeit denken die Macher bei Ubi Soft auch nicht über die Einführung eines richtigen Multiplayer-Modus nach. Vielleicht werden sie die Verkaufszahlen im nächsten Jahr umstimmen können.

 

Fazit

von Marc Heiland
Fans, die unbedingt einen Monster-Truck fahren wollen, können entweder warten, ob sich in ihrer Gegend bald richtige Trucks messen und dann freundlich nach einer Probetour fragen, oder dem Release dieses Titels entgegenfiebern. Einsteiger werden dem Ganzen nicht besonders viel abgewinnen können, Funracing-Fetischisten dürfen mal einen Blick drauf werfen. Wenn sich bis zum Release nicht noch einiges zum Positiven ändert, bleibt abzuwarten, ob sich der Titel hierzulande durchsetzen kann oder wieder nur ein Game unter vielen in der breiten Masse sein wird.  

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