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Test - Mortal Kombat: Armageddon : Mortal Kombat: Armageddon

  • PS2
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Kein Spiel dieser Welt ist wegen seines starken Pixelblut-Einsatzes so umstritten wie die 'Mortal Kombat'-Reihe. Schon in den Arcades und auf den Konsolen Anfang der 90er-Jahre gab es viel Rummel um den Titel, was aber wiederum das Spiel für die Käuferschicht interessant erschienen ließ. Wieso sollte also der Koch sein Rezept ändern, wenn die Zusammenstellung jeder Fan der Reihe so liebt? Das dachte sich auch Midway und warf den inzwischen siebten Ableger auf den Markt. Hirnloses Blutgemetzel oder actionreiches, spannendes Best-of-Game?

Von herumfliegenden Körperteilen und roter Lebensflüssigkeit ohne Ende herausgefordert, gaben Jahr für Jahr irgendwelche selbst ernannten Kritiker ihren völlig unwichtigen Senf zur Reihe und starteten wieder einmal eine ins Nichts führende Debatte. Logische Folgerung aus großem Medieninteresse: Die Verkaufszahlen stiegen, es erschienen mehr oder minder gute Filme, man begann an der Merchandising-Maschine zu kurbeln und das Geschäft lief. Wenn's böse oder gar verboten ist, ist es doch umso interessanter, oder? Na sicher. Und dann wären da noch die berühmten Fatalitys von ’Mortal Kombat’. Pochende Schlagadern von wutentbrannten, ach so wissenden Sozialpädagogen wollten sich natürlich auch bei diesen nicht beruhigen. Verständlich irgendwie. Die Konsequenz daraus waren in der deutschen Fassung des letzten Teils 'Deception' eingebaute Pornobalken, die das Schlimmste verhindern sollten. Diese sind in ’Armageddon’ zwar nicht mehr in der Form vorhanden, dafür hat man sich eine Alternative einfallen lassen.

Das Beste vom Besten

Wieso eigentlich "Best-of-Game"? Ganz einfach. Alle 64 Kampfmaschinen aus den vergangenen 14 Jahren haben den Weg in diesen Titel gefunden. Der Grund dafür ist ebenfalls simpel. Mit 'Armageddon' als letztem PS2-Spiel der Serie schließt man nicht die ganze Ära ab, sondern beschränkt sich auf die nächste Generation und lässt die immer noch aktuellen, aber dennoch veralteten Konsolen links liegen. So findet für alle 'Mortal Kombat'-Freaks ein Wiedersehen mit den Helden aus alten Zeiten statt: Scorpion, Cryax, Sub Zero, Smoke, Johnny Cage, Goto, Jax, Liu Kang in Gestalt eines grünen Zombies, da er von den Toten aufgestanden ist, Sonya und wie sie nicht alle heißen. Kenner werden schon jetzt mit der Zunge schnalzen. Aber warum überhaupt der ganze Terz? Ein Musikkünstler bringt ja auch nicht grundlos eine Best-of-Scheibe auf den Markt. Schon das schön animierte Intro mag uns aufklären. Das Problem ist, dass sich einfach zu viele gute Kämpfer auf der 'Mortal Kombat: Armageddon'-Welt aufhalten, und bevor zu viel Wut und Zorn das Gleichgewicht der Erde stören, wird ein letztes, alles entscheidendes Super-Turnier auf die Beine gestellt. Hier polieren sich die Créme de la Créme, die Champions League, die Götter der Fäuste und die größten Krieger aller Zeiten ordentlich die Fresse. Dazu können wir uns entweder aus den 58 Helden einen Favoriten herauspicken oder uns auf unsere kreativen Fähigkeiten verlassen. Midway lieferte einen tollen Editor mit, der keine Wünsche offen lässt. So dürfen wir erst mal bestimmen, welches Geschlecht unser Alter Ego haben soll (Zwitter gilt nicht!). Sind Klamotten, Größe und Form gewählt, geht es schon an das Feintuning, wie Augen und Nase. Damit ist man aber noch nicht fertig. Ein Name muss genauso ausgedacht werden wie eine kurze Biografie und eine Siegerposition. Sogar einen Kampfstil darf man sich aussuchen, was man übrigens auch für seine Waffe machen muss. Ein eigenes, virtuelles Ich erstellt zu haben, ist zwar gut und schön, aber sicherlich nicht mehr als eine nette Spielerei ohne wirklichen Nutzen.

Und dann wäre da noch die Sache mit den Fatalitys: Die sind zwar im Gegensatz zum Prequel nicht mit einem schwarzen Bildschirm beschnitten, dafür in "veränderter" Form trotzdem noch vorhanden. So bolzen wir uns mit unseren stählernen Fäusten nach dem einläutenden "Finish him" mithilfe von Tastenverrenkungen innerhalb von wenigen Sekunden durch eine böse Verkloppung unseres armen Konterfeis zur finalen Körperteilabtrennung. Nennt sich dann "Kreate-a-Fatality". Aha. Klingt brutal, ist es auch, ist aber gleichzeitig kein typisches Fatality mehr. Früher war es ein kurzes und schmerzloses (na ja, nicht wirklich...) Ende ohne lange Umwege, heute muss man sich mit Minispielchen rumschlagen.

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