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Preview - Need for Speed: Nitro : Extrawurst für Nintendo-Zocker

  • Wii
  • DS(i)
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Bei der Ankündigung von EA, die Need-for-Speed-Reihe konzeptionell komplett neu aufzuziehen, war vor allem eines angesagt: Skepsis. Immerhin wurde die Reihe zuletzt mit dem Fehlversuch einer Simulation (NfS ProStreet) und einem lauen Aufguss älterer Titel (NfS Undercover) ziemlich an die Wand gefahren. Murrende Fans rufen nach einer Reanimation. EA reagiert und will spezielle Need-for-Speed-Titel für bestimmte Plattformen auf die Beine stellen. Während NfS Shift sich an Next-Gen-Fahrer mit Simulationsanspruch richtet, bietet NfS Nitro plattformgerecht Arcade-Racing für Wii und DS.

Das ist natürlich auch völlig einleuchtend. Wohl kein Spieler auf diesem Planeten erwartet für die Wii eine beinharte Rennsimulation in ultrarealistischer moderner EDTV-Klötzchengrafik mit einer Steuerung, die in etwa so sensibel reagiert wie ein Clown auf einer Beerdigung. Jeder, der mal versucht hat, mit einer als Lenkrad verkleideten Wii-Fernbedienung präzise Manöver in GT Pro Series zu fahren, weiß, was gemeint ist. Darum auch gleich die erste Überraschung: Wildes Fuchteln und Drehen der Wii-Fernbedienung entfällt weitgehend.

Gut angepasste Steuerung

Stattdessen stehen euch drei Varianten zur Verfügung, um die lizenzierten Boliden des Spiels durch die Pampa zu scheuchen. Probiert ihr es nur mit der Wii-Fernbedienung, dürfen Lenkbewegungen durch Drehen des Handgelenks absolviert werden. Bei der Variante mit Wiimote und Nunchuk dient der Analog-Stick des Nunchuks zum Lenken. Und für anspruchsvolle Spieler wird zudem der Classic Controller unterstützt. Herumgefuchtelt wird nur für einen Aspekt, nämlich das Zünden des Nitros.

Die Steuerung zeigt sich bedienungsfreundlich. Gas, Bremse und eine Extrataste für unterstütztes Driften, dazu noch ein Knopf für die Blitzreparatur nach Einsammeln entsprechender Power-ups und das war es schon. Ähnlich simpel zeigt sich die Steuerung der DS-Version, die ebenfalls leicht bedienbar ist und ohne große Eingewöhnung für schnelle und rasante Rennen sorgt. Einziges Extra dort ist eine Funktion für bestimmte Special Moves, die ihr im Laufe der Rennen aktivieren könnt. Wie beispielsweise einen beherzten Sprung über eine Polizeibarriere.

Need for Speed: Nitro - Trailer
EA liefert mit dem ersten Trailer zu Need for Speed: Nitro einige frühe Einblicke in den viel versprechenden Arcade-Racer, der auf Wii und DS für Stimmung sorgen soll.

Die Wii-Version wartet mit verschiedenen Spielmodi auf. Neben dem obligatorischen schnellen Spiel gibt es einen Karrieremodus, zu dem uns EA leider noch nichts verraten wollte, der aber einiges an Spieltiefe bieten soll. Rund 35 lizenzierte Fahrzeuge und drei Kontinente erwarten den geneigten Fahrer. Weiterhin vorhanden ist ein Split-Screen-Modus für bis zu vier Spieler. Hier ist zu hoffen, dass EA das Ganze technisch noch auf die Reihe bekommt. Im Einzelspiel wird zwar schnelle 60-Hz-Grafik geboten, jedoch ging die Performance bereits bei zwei Spielern kräftig in die Knie. Ein Online-Modus wird leider nicht integriert, da die verwendete Engine nicht die entsprechenden Möglichkeiten bietet.

Mit Vollgas durch die Bullenfront

EA setzt bei Nitro auf Aspekte, welche zu Need for Speed gehören wie der Käse zur Pizza. Tempo, Fahrzeug-Customizing und Polizei. Letztere arbeitet mit einem Heat-System ähnlich wie in Most Wanted oder GTA. Je mehr Chaos und Trümmer ihr bei den Rennen hinterlasst, desto mehr rücken euch die Jungs auf die Pelle. In Sachen Customizing wird ein umfangreiches System zum Lackieren und Verzieren eurer Boliden geboten, wobei auch der Austausch von Fahrzeugteilen nicht zu kurz kommt. Leistungstuning wird es nicht geben, dafür jede Menge optisches und stilistisches Basteln. Originell: Die Umgebungen der Strecken beim Rennen werden on the fly mit den Styles des Führenden eingefärbt.

Beide Versionen hinterließen beim Anspielen einen erfreulich guten Eindruck. Die Steuerung funktioniert nach etwas Eingewöhnung ziemlich präzise, das unterstützte Driften macht Laune, auch wenn es auf dem DS dank stärkerer Physiknutzung etwas kniffliger zu handhaben ist. Das Tempogefühl ist gut dank schneller Grafik und schicker Effekte. Für Wii-Verhältnisse ist die Grafik auf hohem Niveau und auch die DS-Version muss sich hier nicht schämen. Zudem blieben die Rennen auf beiden Plattformen fordernd, da die KI recht gut mithält, auch wenn noch einige Optimierungen erforderlich sind.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Das leider etwas kurze Anspielen der beiden NfS-Varianten für Nintendo-Konsolen hinterließ einen überraschend guten Eindruck. Beide Spiele bieten eine Menge Tempo und eine ausgereifte Steuerung bei ansehnlicher Grafik und könnten sich im oberen Bereich der eher mager vertretenen Wii- und DS-Rennspiele etablieren. Das hängt allerdings davon ab, dass die Spielmodi am Ende hinreichend motivieren und einige technische Probleme noch ausgebügelt werden. Gutes Potenzial ist jedenfalls in beiden Fällen vorhanden, denn man spürt im Gegensatz zu früheren Wii-Varianten, dass dieser Titel speziell für diese Plattform entwickelt wurde.

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