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Test - Obscure 2 : Das Grauen hat einen Namen: Wiimote

  • Wii
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Wenn das mal gut geht: Playlogic versucht bei ’Obscure 2’, das PS2- und PC-Spiel auf Wii umzusetzen und dabei eine neue Steuerung zu implementieren. Doch genau in diesem Punkt versagt die Portierung auf spektakuläre Weise. Ein Gruselspiel der anderen Art. Aber alles der Reihe nach.

Teenie-Horror zum selber Spielen

Eines muss man den Story-Schreibern von 'Obscure 2' lassen: Sie gehen nicht gerade zimperlich mit dem Schicksal ihrer Charaktere um. Ihr mögt Happy Ends und friedliche Liebesgeschichten? Dann lasst die Finger von 'Obscure 2', denn hier sterben die Protagonisten in ähnlich hoher Dichte wie in einem durchschnittlichen Horrorfilm. Habt ihr dagegen ein Faible für Ratespiele à la "Wer stirbt? Wer überlebt?" im Stil von 'Scream' & Co.? Dann lasst 'Obscure 2' trotzdem im Regal stehen, denn die Wii-Umsetzung ist ein Grauen der besonderen Art.

Der positive Aspekt zuerst: Ihr könnt das Action-Adventure zu zweit zocken. Oder besser gesagt: Ihr solltet es zu zweit zocken, denn alleine mit der Computer-KI im Schlepptau werdet ihr rasch Zahnabdrücke im Nunchuk hinterlassen. In einem fairen Spiel, wo mehr als ein Spielcharakter zur gleichen Zeit über den Bildschirm huscht, müssten all diese ihre Lebensenergie verlieren, bevor euch das unbarmherzige "Game Over" anlächelt. In 'Obscure 2' reicht es jedoch, wenn nur einer der Charaktere stirbt: eine Designphilosophie aus der 80er-Jahre-Steinzeit. Weil der Computer bei den Kämpfen gegen die grausigen, nach 'Silent Hill' meets 'Resident Evil' riechenden Untoten starr vor Schreck zu sein scheint und die Steuerung des eigenen Charakters euch in den Wahnsinn treibt (dazu später mehr), startet ihr alte Spielstände im Minutentakt.

Spielbarkeit brutal

Doch selbst wenn ihr zu zweit unterwegs seid, dann werdet ihr spätestens hier die Kamera hassen lernen. Denn die fängt immer nur Spieler A ein, während Spieler B oftmals außerhalb des sichtbaren Bereiches rumwuselt. Die vorgegebenen Perspektiven sind phasenweise so schlecht gewählt, dass ihr nicht mal den Gang seht, in den ihr hineinlauft. Das Verändern der Kamera ist nur mittels Anvisieren des Bildschirmrandes per Wiimote möglich und in der Regel lässt sie sich allenfalls um wenige Zentimeter korrigieren.

Dies ist noch nerviger, als es sich anhört: Wenn ihr die Kamera nicht bewegen wollt, müsst ihr entweder auf einen mickrig kleinen Bereich in der Mitte oder außerhalb des Fernsehers zielen. Uns ist es sehr häufig passiert, dass die Kamera sich unabsichtlich bewegte, weil wir versehentlich den riesigen Randbereich streiften. Im Kontrast dazu müsst ihr beim Anklicken von Objekten, die ihr untersuchen wollt, mit dem Charakter direkt davor stehen. In solchen Fällen hilft es also rein gar nichts, wenn ihr das Objekt per Wiimote anvisiert, obwohl das steuerungstechnisch sinnvoll gewesen wäre.

Das Kampfsystem macht das Chaos komplett: Bei Nahkampfwaffen müsst ihr zwingend die Wiimote schütteln, bei Fernkampfwaffen dagegen Z zum Bereitstellen, A zum Anvisieren und B zum Schießen drücken. Wir wünschen fröhliches Fingerverrenken, obwohl die Anvisiergeschichte eigentlich nicht notwendig ist. Allerdings seid ihr dann zum manuellen Zielen verdammt, was wiederum nach Loslassen der Bereitstellen-Taste zu unfreiwilligen Kamerajustierungen führen kann.

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