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Test - Overspeed: High Performance Street Racing : Spielerische Gratwanderung

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Ein Spiel, das die Welt nicht braucht: So lautet die Vermutung nach dem Begutachten der Screenshots von ’Overspeed’. Nacht und extrem bunte Beleuchtung, das hört sich verdächtig nach einem verschollenen Nachfahren der ’Need for Speed Underground’-Serie an.

Billig-Racer

Ein Spiel, das die Welt nicht braucht: So lautet die Vermutung nach dem Begutachten der Screenshots von ’Overspeed’. Ein Rennspiel bei Nacht und mit extrem bunter Beleuchtung, das hört sich verdächtig nach einem verschollenen Nachfahren der ’Need for Speed Underground’-Serie an.

Das Feature-Blatt verheißt schon mal nichts Gutes, denn zehn Strecken und zehn Autos sind anno 2007 wahrlich keine Ruhmestat. Aus solch einem minimalistischen Umfang resultiert entweder ein viel zu kurzes Spiel oder ein übertrieben in die Länge gezogenes. Hier und heute ist Letzteres der Fall: Ihr wählt eine von zwei Karren aus, stellt euch auf einen Parkplatz und wartet. Alle paar Sekunden kommt ein Möchtegern-Rennfahrer vorbei, der euch entweder auslacht oder herausfordert. Ersteres kostet nur Zeit, Letzteres ist in der Tat nur gegen einzelne Kontrahenten möglich.

Unfreiwillige Wiederholungen im Überfluss

Ein Blick auf die Rangliste lässt Böses erahnen: Diese ist in vier Kategorien eingeteilt, ihr fangt in der untersten ganz unten an. Mit zunehmendem Erfolg klettert ihr mühsam Platz für Platz nach oben. Habt ihr die nächste so genannte Prestige-Stufe erreicht, dürft ihr euch auf einen weiteren Parkplatz stellen, gegen stärkere Gegner fahren und frische Rennstrecken ausprobieren. Die Kehrseite des an sich soliden Konzepts: Ihr seid für mindestens zwanzig bis dreißig Rennen dazu verdammt, immer wieder dieselben zwei Kurse abzufahren.

Dieses unbarmherzige Prinzip wird durch Tuning und Wetteinsatz noch mal frustrierender gemacht. Beides hängt eng zusammen, soll heißen: Ein direkter Kauf ist nicht möglich. Nur wer beim Rennen auf seinen eigenen Gewinn setzt, der bekommt auch allerlei Tuning-Bausätze. Die reichen vom Motor bis zur Karosserie und sind sehr einfach zu handhaben. Auch gibt es keine Missverständnisse bezüglich der Stärke: Es gibt von jedem Bauteil mehrere Stufen, und je höher diese ist, desto besser ist auch das Teil. Großes Fluchen ist spätestens dann angesagt, wenn ihr ein Rennen verliert und dabei erfolgsrelevante Dinge verzockt. Dann müsst ihr schlimmstenfalls zurück und gegen schwächere Gegner kämpfen, um ähnlich brauchbares Zeug wiederzugewinnen.

Wenn wir jetzt noch die zwar sehr bunte, aber technisch wenig aufregende Grafik und den mangelnden optischen Abwechslungsreichtum der Strecken monieren, dann werdet ihr euch sicherlich wundern, wieso am Ende eine noch ganz manierliche Spielspaßwertung rauskommt. Das Zauberwort heißt: Fahrgefühl. Wir würden am liebsten die Entwickler dafür ermorden, dass sie trotz dieses Trumpfes kein besseres Spiel realisieren konnten.

Steuerung und Design reißen die Karre aus dem Dreck

Kurz: ’Overspeed’ fühlt sich selbst mit Tastatur schlichtweg wie echtes Autofahren an, speziell wenn ihr um 90°-Kurven driftet. Der Wagen bricht zwar schnell aus, aber nie auf eine unrealistische Weise. Wenn ihr frühzeitiges Bremsen lernt, werdet ihr das Spielgefühl auf der Strecke lieben. Dazu kommt eine bemerkenswert authentische Cockpit-Perspektive, welche das komplette Innenleben des Autos nachzeichnet, so wie es der echte Autofahrer aus dem echten Leben kennt.

Mögen die Strecken auch wenig grafische Abwechslung bieten, rein vom Design-Standpunkt her gesehen sind die Dinger aber sehr gut ausgewählt. Dies ist immerhin eine kleine Entschädigung dafür, dass es nur zehn Kurse gibt und über gut zwei Stunden nur ein paar davon zur Verfügung steht. Ungeduldige Naturen gehen gleich zum Multiplayer-Part über, der als einziger Wettrennen mit bis zu acht Personen zulässt und alle Strecken von Beginn an offenbart.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Brillantes Fahrgefühl, tolles Streckendesign, schicke Cockpitperspektive und der Rest brutales Mittelmaß. Wenn ihr nichts dagegen habt, immer wieder die gleichen Kurse gegen einen einsamen Kontrahenten zu bestreiten, dann könnte 'Overspeed' euer Spiel sein.

Überblick

Pro

  • fantastisches und authentisches Fahrgefühl
  • durchdachtes Streckendesign
  • wirkungsvolle Cockpit-Perspektive

Contra

  • schwach konzipierte Kampagne
  • außerhalb des Multiplayer nur Mann-gegen-Mann-Duelle möglich
  • wenig Strecken, wenig Autos, wenig Abwechslung
  • Grafik technisch veraltet

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