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Test - Pikmin : Pikmin

  • GCN
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Pikmin
Ein rotes Pikmin ist bereit, gepflückt zu werden.
Viel Arbeit für den Captain
Wenig zu tun ist sicherlich nicht - es lohnt sich, die Angelegenheit gut zu organisieren und mehrere Aktionen gleichzeitig in Gang zu bringen. So könnt ihr zum Beispiel einen Trupp darauf ansetzen, ein Hindernis auf dem Weg zu einem Raumschiffteil zu zerstören, während die Jungs mit einen weiteren Trupp noch damit beschäftigt sind, zum Beispiel gefährliche Gegner zu eliminieren oder für die Vermehrung der Pikmins zu sorgen. Hat ein Pikmin-Trupp seine Aufgabe erledigt, widmet er sich dem Müßiggang. Per Cursor und Knopfdruck ruft ihr die Faulenzer herbei, woraufhin sie wieder brav Olimar hinterherstiefeln.

Die Kämpfe der Pikmins gegen das Insektenvorkommen des Waldes, das teilweise auch umgangen werden kann, mit dem Risiko, dass Heimkehrer doch noch überfallen werden, sind erfreulich abwechslungsreich. Zum einen gibt es unterschiedlichstes Viehzeug vom dicken und behäbigen Käfer bis hin zu bizarren feuerspuckenden Kreaturen, denen man besser aus dem Weg geht. Andere wiederum lauern verborgen im Untergrund und brechen hervor, wenn Olimar und seine Pikmins ihnen zu nahe kommen. Die Kämpfe können entweder mit Masse oder aber durch Taktik entschieden werden. So könnt ihr euch unter anderem hinterrücks an schlafende Gegner heranpirschen, die Pikmins auf deren Rücken werfen und gemütlich beobachten, wie der Käfer ohne große Gegenwehr niedergemacht wird. Alternativ könnt ihr diesen mit einer Riesenhorde angreifen, müsst dann aber unter Umständen bittere Verluste hinnehmen. Gehen die Verluste so weit, dass eine Pikmin-Art ganz ausgerottet wird, so fällt aus deren Zwiebel ein einzelner Same als Grundstock für eine neue Generation. Natürlich kann es auch passieren, dass Olimar in der Hitze des Gefechtes verwundet wird. Ist das der Fall, kann er seinen Raumanzug bei seinem Raumschiff reparieren.

Pikmin
Feuerspuckende Viecher suchen unsere Pikmins heim.

Der Zeitablauf wird durch eine Sonne dargestellt, die oben im Display ihren Weg zieht. Gegen Abend kommt noch mal Hektik auf, denn bis zum Sonnenuntergang müssen die Pikmins zu ihren Zwiebeln gebracht werden, damit sie in der Nacht nicht den Raubinsekten zum Opfer fallen. Sowohl Olimars Raumschiff als auch die Pikmin-Zwiebeln starten dann in die Lüfte, wo sie sicher sind. Ist der arbeitsreiche Tag dann erst mal beendet, könnt ihr endlich speichern und euch noch die Statistik des hoffentlich erfolgreichen Tages zu Gemüte führen. Am Morgen könnt ihr dann wieder in einem Gebiet eurer Wahl landen und die gewünschten Pikmins wieder aus ihren Zwiebeln rufen, bereit für neue Taten.

Knackiger Denksport mit einfacher Handhabung
Die hübsch gestalteten Spielumgebungen entpuppen sich als recht verzwickt. Schnell wird klar, dass hier eine gute Vorbereitung gefragt ist und auch eine intensive Erkundung der bevorstehenden Hindernisse nicht schaden kann. Wohl und Wehe eures Einsatzes hängen von einer guten Organisation ab, was dem Spiel einen erfreulich hohen strategischen Anspruch verpasst, ohne es zu schwierig oder zu kompliziert zu machen. Dennoch bekommen auch erfahrene Spieler einige schwer zu knackende Nüsse vorgesetzt. Da es immer wieder neue Situationen, Hindernisse und Gegner gibt - für Abwechslung ist also gesorgt.

Pikmin
Wieder ein Teil gefunden und flugs eingebaut.

Ebenso durchdacht wie das Gameplay ist auch die Bedienung. Ihr steuert Olimar und auch den Cursor mit dem Analog-Stick, die Pikmins dackeln brav hinterher und können als Horde mit dem C-Stick bewegt werden, immer im entsprechenden Radius ihres Chefs. Ihr könnt Pikmins entlassen, nach Farben sortieren, rufen und auch werfen. Zudem gibt es mehrere Kameraeinstellungen. Die Kameraposition kann rotiert werden, zusätzlich kann die Perspektive von der schrägen Ansicht zur Draufsicht geändert werden und auch ein dreistufiger Zoom fehlt nicht. Insgesamt gibt es an den Steuerungs-Möglichkeiten nichts auszusetzen. Zusätzlich fehlt es auch nicht an Übersicht, denn habt ihr erst mal eine bestimmte Zahl an Raumschiffteilen, bekommt ihr eine zoombare Übersichtskarte, auf der nicht nur die Umgebung zu sehen ist, sondern auch der Aufenthaltsort eurer Pikmins, eure Basis, sowie die Stellen, an denen die noch vorhandenen Raumschiffteile liegen.

Kommen wir zur akustischen und visuellen Umsetzung des Spieles. In Sachen Sound werdet ihr mit etwas klimpriger Hintergrundmusik berieselt, dafür passen aber die Geräusche der Pikmins, als auch der Aktionen und Kämpfe prima zu der knuffeligen 3D-Wuselgrafik. Letztere bietet wie gesagt eine Menge Niedlichkeit, aber auch schöne Details, vor allem Wasseroberflächen sind sehr sehenswert und auch Effekte wie Rauch oder Feuer. Die eigenwillige Mischung aus comic-ähnlichen Kreaturen und realistischer Umgebung geht voll auf. Aufgelockert wird die ganze Handlung durch Texteinblendungen, welche die Tagebuch-Einträge von Captain Olimar wiedergeben und meist nach bestimmten wichtigen Aktionen wie dem Finden eines Raumschiffteiles oder einer neuen Pikmin-Eigenschaft auftauchen.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Pikmin' bietet ein cooles Spielprinzip mit knuffiger Grafik und jeder Menge guter Ideen. Zwar besteht die Aufgabenstellung lediglich im Einsammeln der Raumschiffteile, da diese aber an den unterschiedlichsten Stellen liegen und alle möglichen Kombinationen der kleinen Genossen nötig sind, um diese zu erlangen, wird der Grips des Spielers ordentlich gefordert. Gepaart mit der Tatsache, dass es euch mehr oder weniger freisteht, welches Teil ihr als nächstes holt und welches Gebiet ihr besucht, zusammen mit den taktischen Elementen bei den Kämpfen, entwickelt sich schnell ein ordentlicher Suchtfaktor. Wer Spaß an Taktik bei gleichzeitiger Benutzung des Kleinhirns hat, wird 'Pikmin' lieben. Erinnert irgendwie an den All-Time-Klassiker 'Lemmings'.  

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