Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - Fehler bei Sandy-Bridge-Boards : Was ihr über die Panne wissen solltet

  • PC
Von  |  | Kommentieren

Die brandneuen Sandy-Bridge-Prozessoren schlugen vor wenigen Tagen wie eine Bombe ein. Jetzt lässt Intel eine weitere platzen, diesmal allerdings auf negative Art. Die CPU-Schmiede musste einen Fehler im aktuellen Chipsatz "Cougar Point" einräumen, der bei einer gewissen Anzahl der seit dem 9. Januar 2011 verkauften Mainboards mit dem Sockel 1155 auftreten kann. Die Prozessoren selbst sind nicht betroffen. Doch wo liegt das Problem? Und was müsst ihr beachten?

In einigen Fällen soll es im Laufe der Betriebszeit vorkommen, dass die Leistung der SATA-300-Ports nachlässt und deren Nutzung erheblich beeinträchtigt. Intel ließ nach Bekanntwerden durch interne Dauertests die Auslieferung stoppen. Mittlerweile konnte das Problem am Chipsatz durch eine Änderung am Design aus der Welt geschafft werden, allerdings trifft die überarbeitete Generation erst gegen Ende Februar im Handel ein. Mit der vollen Abdeckung der Lieferkapazität wird sogar erst im April 2011 gerechnet.

SATA-600-Ports sind nicht betroffen

Was genau ist die Ursache des Performance-Einbruchs? Wahrscheinlich wird ein Transistor für SATA-Ports mit maximal 3 Gbit/Sekunde (also SATA-300), der für eine schnelle Verfügbarkeit der SATA-Anschlüsse verantwortlich ist, einer zu hohen Spannung ausgesetzt. Die höhere Spannung belastet den zu kleinen Transistor auf Dauer zu stark, weshalb die Abnutzung deutlich schneller als geplant einsetzt. Da der Transistor zunächst mit der Überbeanspruchung zurechtkommt und sich in den ersten Wochen dementsprechend nichts anmerken lässt, tritt der erkennbare Defekt in Form von Leistungseinbrüchen erst in einigen Monaten auf. Eben dieser Zeitfaktor ist auch der Grund, warum das Problem erst jetzt durch Belastungstests eines Intel-Partners entdeckt wurde.

MSI-Mainboard: Die problemfreien SATA-600-Ports sind bei MSI weiß

Das Transistorproblem betrifft laut offiziellen Angaben fünf Prozent aller Chipsätze nach einem dreijährigen Betrieb. Betroffen davon sind tatsächlich alle Mainboards, egal ob für Notebooks, Server oder eben Desktop-PCs. Aber: Nur SATA-Ports für maximal 3 Gbit/s könnten bei fünfprozentiger Wahrscheinlichkeit unter diesem Fehler leiden. Die neuen Schnittstellen mit 6 Gbit/s (SATA-600) arbeiten laut Intel ohne diese tickende Zeitbombe. Und eben weil diese schnelleren SATA-Verbindungen abwärtskompatibel sind und nur die wenigsten unter euch wirklich mehr als zwei interne SATA-Anschlüsse nutzen - und damit womöglich auf die SATA-300-Ports angewiesen wären -, entwickelt sich der Fehler unterm Strich für die meisten von euch nicht zu einem Problem.

Was tun bei Notebooks?

Bei Mainboards für Desktop-PCs seht ihr mithilfe der Mainboard-Anleitung, welche der SATA-Anschlüsse für maximal 3 und welche für 6 Gbit/s ausgelegt sind. Viel delikater wird die Geschichte bei Notebooks, denn hier könnt ihr nicht mal eben den Gehäusedeckel öffnen und nachschauen. Meistens nutzen Notebook-Hersteller zwar maximal zwei SATA-Ports und wenn die Verbindungen über einen 6-Gbit-Anschluss hergestellt wurden, bleibt das tragbare Gerät vom Defekt unberührt. Letztendlich fehlt aber oft die Möglichkeit zur Überprüfung, weshalb ihr im Fall von Notebooks mit Sandy-Bridge-Plattform sicherheitshalber beim Hersteller nachfragen solltet.

Händler und Hersteller reagieren sofort

Unkomplizierter Austausch angekündigt

Sowohl die Hersteller als auch der Handel reagierten unmittelbar nach Bekanntwerden der Chipsatz-Komplikationen. Online-Shops wie Alternate oder Mindfactory nahmen sämtliche Mainboards mit dem Sockel 1155 und damit dem betroffenen Chipsatz aus dem Sortiment. Mindfactory, Alternate und zahlreiche andere Online-Shops bieten zudem in einer Mitteilung an die Kunden einen kostenfreien Umtausch an, sobald die Revisionen der Mainboards erscheinen. Bis dahin kann das Mainboard wie gehabt weiter genutzt werden. Auch eine Rücksendung mit Erstattung des Kaufpreises bleibt dem Kunden als Option.

Von den Herstellern direkt, wie MSI, Asus oder Gigabyte, existieren ebenfalls Statements mit detaillierten Informationen auf den jeweiligen Firmen-Websites. Nahezu jedes größere Unternehmen kündigte bereits einen unkomplizierten Tausch an und zeigt oft anhand von Anleitungen, wie die unproblematischen SATA-600-Ports erkannt werden können. Insofern sollte eine für euch reibungslose Abwicklung möglich sein.

Wie solltet ihr reagieren?

Vom Kauf der Mainboards raten wir euch nicht generell ab - allerdings werden euch nur noch wenige Händler beliefern, wenn überhaupt. Nutzt ihr nämlich ausschließlich SATA-600-Schnittstellen, dann könnt ihr die Sache gelassen sehen. Läuft bei euch bereits der neue PC und nutzt ihr auch SATA-300-Ports, empfehlen wir euch den Umtausch der Platine, sobald die nötigen Revisionen verfügbar sind. Informiert euch in diesem Fall bereits jetzt bei eurem Händler und kündigt an, dass ihr das womöglich fehlerhafte Mainboard so schnell wie möglich austauschen möchtet.

Auf Basis der von Intel veröffentlichten Informationen gehen wir derzeit nicht von einer Gefahr für eure Hardware-Komponenten aus. Da die verfrühte Abnutzung des Transistors sowieso erst in einigen Monaten auftreten würde und bis dahin der Umtausch über die Bühne gelaufen sein sollte, könnt ihr euer System wohl ohne Gefahren weiter nutzen.

Kommentarezum Artikel