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Test - Ratchet: Gladiator : Ratchet: Gladiator

  • PS2
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Hovercraft gefällig?

Innerhalb der Missionen seid ihr nicht ausschließlich zu Fuß unterwegs, ab und an dürft ihr euch auch mal ans Steuer eines Vehikels schwingen, wie beispielsweise dem Landstalker oder dem Hovercraft, welches sowohl Renn-Missionen mit Kontrollpunkten als auch reine Kampfeinsätze bietet. Speziell die Renn-Missionen sind nicht ganz einfach, da die Steuerung des Hovercrafts recht träge ist. Dafür verfügen alle Vehikel über zwei Waffen mit ordentlichem Wumms. Begleitet werdet ihr zumeist von zwei Bots, die euch automatisch folgen und auf alles ballern, was sich bewegt. Diese Bots werden auch eingesetzt, um Kontrollpunkte zu bedienen, EMI-Angriffe auszuführen oder Grindschienen zu errichten. Wird ein Bot zerstört, reicht ein Tastendruck, um ihn wieder auf die Beine zu bringen. Leider sind die Befehlsoptionen sehr mager ausgefallen und beschränken sich im Großen und Ganzen auf situationsbedingte Kommandos.

Exzessives Waffen-Arsenal

Natürlich stellen sich euch wieder ganze Horden von Gegnern entgegen, von kleinen Schwarm-Bots über fixe Nahkämpfer bis hin zu schwer bewaffneten Schützen oder riesigen Skorpion-Aliens. Die Gegner sind recht originell ausgefallen, wer hat schon jemals einen Zombie-Roboter auf dem Roboterfriedhof aus seinem Grab krabbeln sehen. Für deren Vernichtung steht euch ein ganzes Arsenal an unterschiedlichen Waffen zur Verfügung, die allesamt mit Upgrades versehen werden können. Dabei gibt es unter anderem auch ein Erfahrungspunkte-System, sowohl für Ratchet, der Lebenspunkte hinzu bekommt, als auch für die Waffen, die bei häufiger Verwendung immer mächtiger werden. Die Waffen selbst sind sehr unterschiedlich: beidhändig, flächendeckend, explosiv, mit Zoom-Option ... Es fehlt kaum etwas in eurem Arsenal, wobei die unterschiedlichen Waffentypen aufgrund der Gegnervielfalt auch durchaus Sinn machen.

Die Basis der Upgrades bildet die Währung im Spiel, nämlich die bekannten 'Bolts' – Schrauben, die nach dem Erlegen von Gegnern und Objekten zurückbleiben. Selbige könnt ihr an Verkaufsautomaten für neue Waffen sowie Bot- oder Waffen-Upgrades ausgeben. So erhalten die Bots mehr Feuerkraft, mehr Widerstandskraft und ein anderes Aussehen. Für die Waffen selbst gibt es eine ganze Latte an Upgrades, welche die Waffen mit neuen Fähigkeiten, mehr Feuerkraft oder auch mehr Platz für Munition ausrüsten. Die Upgrades können in einem Menü zwischen den Waffen ausgetauscht werden, sodass ihr eure Lieblingswummen immer auf dem bestmöglichen technischen Stand halten könnt. Insgesamt bietet das Upgrade-System eine schier unglaubliche Tiefe, was die Ausstattung eures Helden mit Vernichtungsmitteln angeht.

Multiplayer und sonstige Features

Gespeichert wird im Spiel automatisch unter dem von euch gewählten Spielstand, auch selbst speichern ist möglich. Faire Rücksetzpunkte sorgen dafür, dass ihr im Falle des Ablebens nicht allzu große Teile wiederholen müsst. Auch für Wiederspielbarkeit ist gesorgt; habt ihr die Kampagne einmal komplett durch, erwartet euch der Herausforderungs-Modus, in welchem es nochmals einen ganzen Schwung neuer Waffen und Upgrades zu entdecken gibt, wobei eure Ausstattung aus der Kampagne übernommen wird. Hinzu kommt eine ganze Latte verschiedener Schwierigkeitsgrade. Das ist auch gut so, denn wie schon erwähnt, ist der Einzelspieler-Modus unerfreulich kurz geraten. Die Steuerung selbst entspricht ziemlich genau den Vorgängern und geht gut von der Hand. Neu ist nur die Kontrolle der Bots mit dem Steuerkreuz.

Als Ausgleich gibt es einige Ergänzungen zum Multiplayer-Modus. Mit dabei ist nun ein Kooperativ-Modus, in welchem ihr die Kampagne im Splitscreen gemeinsam mit einem Freund durchspielen könnt. Dabei teilt ihr euch das Waffen-Arsenal, sodass ihr nicht beide mit derselben Wumme herumrennt. Die Bots fallen dafür weg und ihr übernehmt deren Fähigkeiten. Der Koop-Modus zeigt sich unterm Strich als sehr gelungen und macht eine Menge Laune. Der Multiplayer-Modus selbst bietet insgesamt fünf Spiel-Modi mit zahlreichen Modellen und Optionen sowie einem ordentlichen Angebot an Maps. Vier Spieler können offline, bis zu zehn Spieler online aktiv werden. Leider verweigerte uns unsere Testversion den Online-Zugang, sodass wir den Online-Part nach dem Release noch einmal nachtesten werden.

Wie gehabt: schicke Grafik

Im Hinblick auf die Präsentation gibt es – wieder einmal – nichts zu bemängeln außer sporadischen Einbrüchen der Framerate. Charaktere und Umgebungen werden wunderschön in ihrem typischen Comic-Look dargestellt, zudem glänzt das Design der Spielwelten mit viel Abwechslung und Liebe zum Detail. In den Kämpfen erwartet euch jede Menge Eye-Candy mit wuchtigen Effekten. Sowohl Waffen-Änderungen als auch Änderungen des Outfits von Ratchet und den Bots werden sofort dargestellt. Die Zwischensequenzen mit den beiden recht gegensätzlichen Kommentatoren von 'DreadZone' werden mit viel Humor rübergebracht, wozu die gelungene deutsche Sprachausgabe ihren Teil beiträgt und sich nahtlos in die gute Soundkulisse einfügt. Schade nur, dass sich der Humor fast ausschließlich auf die Kommentatoren beschränkt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Wer bei 'Ratchet: Gladiator' die frühere Mischung aus Jump'n'Run mit Balleraction erwartet, könnte eine Enttäuschung erleben. Die Story ist dünn, die Charaktere wirken blass, vom ursprünglichen Humor ist deutlich weniger zu sehen und im Vordergrund steht das wilde Geballer. Das allerdings hat Stil, die Arenen sind durchaus fordernd und abwechslungsreich, das Waffenarsenal samt Upgrades fulminant, zudem ist die Grafik sehr schick und bietet viel Abwechslung. Auch der Umfang kann überzeugen, für Einzelspieler wird genug Motivation für einen zweiten Durchlauf geboten und der Multiplayer-Modus bietet sowohl online als auch offline jede Menge Varianten. Insgesamt also eine runde Sache für jeden Action-Fan, wenn es auch an echten Neuerungen mangelt – hoffentlich gehen Insomniac nicht langsam die Ideen aus.

Überblick

Pro

  • sehr gelungenes Waffen- und Upgrade-System
  • gelungene Multiplayer-Modi
  • sehr abwechslungsreiche Levels
  • jede Menge Action
  • sehr guter Kooperativ-Modus
  • intelligente Jump'n'Run-Passagen ...

Contra

  • ... leider deutlich weniger als in den Vorgängern
  • schlaffe Story
  • Charaktere kommen kaum zur Geltung
  • kaum echte Neuerungen
  • sehr kurze Kampagne

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