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Preview - Raven's Cry : Ein Sturm zieht auf

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In der Welt der Videospiele läuft nicht immer alles nach Plan. Spiele werden verschoben oder verschwinden für lange Zeit von der Bildfläche. Studios werden gewechselt oder gehen pleite. Das sind immer schlechte Nachrichten und können einen interessanten Titel in die Entwicklungshölle schicken. Das könnte auch Ravens Cry passieren, einem vielversprechenden Action-Adventure, in dem ihr einen moralisch fragwürdigen Piraten namens Christopher Raven spielt. Nach einem Wechsel des Entwicklers und mehreren Verschiebungen,könnte aber nun alles wieder glattgehen.

Wir wollten uns davon natürlich selbst überzeugen und durften auf der gamescom einen Blick auf den momentanen Zustand von Ravens Cry werfen - der momentan eher bedenklich ist. Es gibt zwar viele recht interessante Features in dem Piratenabenteuer, aber die ebenso vielen Fehler und Probleme sind nicht zu übersehen. Doch fangen wir mal mit den positiven Eindrücken von der Präsentation an.

Auf Schatzsuche

Die offene Welt von Ravens Cry wartet nur darauf, erkundet zu werden. Die Entwickler haben die Karte der Karibik originalgetreu nachmodelliert und lassen sie euch sogar in Echtzeit beschippern. Sie soll ungefähr anderthalbmal so groß sein wie die Welt von Two Worlds II. Natürlich gibt es aber auch eine Schnellreisefunktion. Das Kampfsystem ist dynamisch und könnte, abgesehen von den im Moment noch hölzernen Animationen, ein dicker Pluspunkt werden. Aber Ravens Cry hat noch viel mehr zu bieten. Schiffskämpfe auf offener See zum Beispiel mit einer Crew, die ihr anheuert, und unterschiedlichen Munitionstypen, die von euren Kanonen, die der Wellengang beeinflusst, verschossen werden.

Fähigkeiten, die ihr für die Schwertkämpfe freischaltet, und Fraktionen sind auch mit dabei. Allerdings könntet ihr jemanden im Schwertkampf einfach erschießen, denn Christopher Raven, der gebeutelte Charakter des Spiels, ist kein netter Mensch. Ihm ist viel Böses widerfahren und nun ist er auf Rache aus. Ihr könnt in Dialogen entscheiden, wie ihr agiert, doch die Taten werden immer schlecht sein. Leider sind die Dialoge zurzeit nur mit Platzhaltern vertont. In der finalen Version lassen sich Gespräche belauschen, wobei ihr Informationen über feindliche Schiffe sammeln könnt.

Überladenes Schiff?

Das alles klingt fast schon zu gut oder vielleicht auch etwas überladen. Manchmal beschlich uns das Gefühl, das Studio hätte sich ein wenig mit dem Spiel übernommen. Man merkt es an den vielen Bugs, Clipping-Fehlern oder sogar Abstürzen, von denen wir einen miterlebten. Dabei soll Ravens Cry im Oktober bereits für den PC erscheinen. Gut, grafisch sieht es schon mal ganz gut aus. Es befindet sich ungefähr auf dem Level von The Elder Scrolls Online. Dessen Spielzeit hat es natürlich nicht, Ravens Cry ist nun mal kein MMO. Trotzdem dauert es aber knapp 25 Stunden, die Hauptgeschichte abzuschließen. Dann entgehen euch aber natürlich all die Nebenaufgaben, Rätsel und Schatzsuchen, mit denen ihr euch bereichern könnt.

Denn auch ein Handelssystem wurde implementiert. Mit dem Gold kauft ihr Verbesserungen für eure Schiffe oder gleich ein neues. Es gibt sieben verschiedene Schiffsklassen, es könnten aber weitere folgen. Zu guter Letzt wurde uns vom dynamischen Wetter erzählt, das Einfluss auf die Munition haben kann. Wenn das Schießpulver zu feucht wird, sind eure Kanonen oder Schusswaffen unbrauchbar. Dann könnt ihr euch nur noch auf euren Säbel verlassen.

Fazit

Marek Orzechowski - Portraitvon Marek Orzechowski
Viel Potenzial auf wackeligen Beinen

Mich hat Ravens Cry an vielen Stellen begeistert. Das Kampfsystem sieht einfach, aber spaßig aus. Die Seeschlachten bieten ein gutes Maß an Tiefe und der Antiheld Christopher Raven scheint eine interessante Figur zu sein. Dazu gibt es eine Lastwagenladung an Inhalten, mit denen ihr euch die Zeit vertreiben könnt: Schätze suchen, die Welt erkunden, Leute belauschen, um Informationen zu erhalten, oder sich in das Handelssystem hineinfuchsen. Aber manchmal ist Quantität nicht gleich Qualität. An der mangelt es Ravens Cry im Moment an vielen Stellen. Die zwei Monate bis zur Veröffentlichung sind nicht viel Zeit, um die Fehler und den fehlenden Feinschliff aus der Welt zu schaffen. Gelingt es, steht uns eine gute Alternative zu Spielen wie Assassins Creed: Black Flag ins Haus. Gelingt es nicht, haben wir einen weiteren Titel, der sich vom Entwicklungsfiasko wohl nie vollständig erholen können wird.

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