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Preview - Resident Evil: Revelations 2 : Der Horror geht in Serie

  • PS4
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Resident Evil: Revelations hatte seine Fehler: der immer wiederkehrende Fokus auf plumpe Action, sich wiederholende Levelabschnitte und ein übergestülptes Episodenformat, das nicht gänzlich aufging. Doch eingeschworene Resident-Evil-Fans konnten sich damit arrangieren. Schließlich tastete sich Revelations wieder an all die Tugenden heran, die die Serie einst zum Publikumsliebling unter Horror-Fans machten: lange, dunkle Korridore, ein knapper Munitionsvorrat und der eine oder andere Schockmoment. Resident Evil: Revelations 2 soll genau da anknüpfen.

Zumindest das spielerische Gerüst soll Revelations 2 erben, denn handlungstechnisch hat das Ganze nichts mehr mit seinem Vorgänger gemein. Revelations 2 füllt die Story-Lücke, die zwischen Resident Evil 5 und Resident Evil 6 klaffte. Ihr übernehmt die Kontrolle über Claire Redfield, die bereits seit geraumer Zeit bei der Anti-Bioterrorismus-Organisation Terra Save ihre Brötchen verdient. Lang ist es her, dass die Schwester von Chris Redfield prominent vertreten war. Doch die Freude währt nicht lang. Während einer Firmen-Party wird sie zusammen mit Moira Burton, der Tochter von Barry Burton, verschleppt.

Mit reichlich Kopfschmerzen wacht Claire mitten in einem heruntergekommenen Gefängnistrakt auf. An ihrem Handgelenk ist ein merkwürdiges Armband befestigt, dessen Funktion anfangs unklar ist. Doch Claire ist nicht allein. Eine junge Frau macht sich lauthals bemerkbar, sie scheint nicht allzu weit entfernt. Wir gehen vorsichtigen Schrittes der Stimme entgegen und finden Moira, die in eine Zelle gesperrt wurde. Es bedarf nur weniger Maßnahmen, um sie zu befreien.

In Resident Evil: Revelations 2 seid ihr stets zu zweit unterwegs. Die logische Konsequenz daraus: Der Titel ist kooperativ spielbar, allerdings nur lokal an einer Konsole. Offiziellen Angaben zufolge stünde Online-Koop im starken Gegensatz zur atmosphärischen Präsentation des Spiels und würde dieser eher schaden als nützen. Darüber lässt sich freilich streiten. Doch die Entscheidung, den Titel kooperativ zu gestalten, hat auch spielerische Folgen für Einzelgänger.

Resident Evil Revelations 2 - First Trailer
Neues Futter für Zombie-Fans! Der erste Trailer zu Resident Evil Revelations verrät zwar noch nicht so viel, gibt aber immerhin einen ersten Einblick in den neuen Resi-Teil.

Spielt ihr Resident Evil: Revelations 2 allein, könnt jederzeit zwischen den zwei Charakteren wechseln. Während Claire im Umgang mit Messer und Schusswaffen geübt ist, greift Moira unter anderem auf Taschenlampe und Brecheisen zurück. Erstere ist nötig, um Gegenstände ausfindig zu machen. Erst wenn ihr diese anleuchtet, könnt ihr sie anschließend aufsammeln. Beide Spielfiguren verfügen über ein separates Inventar, wobei Claire mehr Objekte mit sich herumtragen kann. Sitzt ihr zu zweit vor einer Konsole, ist das Wechseln der Charaktere logischerweise nicht notwendig.

In Scheiben serviert

Wie sein Vorgänger wird Resident Evil: Revelations 2 im Episodenformat erzählt. Doch während dieses Konzept beim Erstling noch etwas aufgesetzt wirkte, hat es in seiner aktuellen Form durchaus Sinn. Resident Evil: Revelations 2 ist nicht sofort komplett verfügbar, stattdessen wird Capcom in einem Abstand von jeweils einer Woche insgesamt vier Download-Episoden veröffentlichen. Jede davon umfasst circa zwei bis drei Stunden Spielzeit. Das ergibt am Ende also eine Gesamtdauer von acht bis zwölf Stunden. Zusätzlich wird es erneut den Raubzugmodus geben, der im Gegensatz zum Hauptspiel auch online kooperativ gespielt werden kann. Doch von diesem fehlte in der Vorschauversion noch jede Spur. Blieb also mehr Zeit für uns, weiter mit Claire und Moira zu spielen.

Nachdem wir unsere erste Handfeuerwaffe gefunden haben, wartet nur wenig später der erste Gegner auf uns. Dabei handelt es sich weder um einen Zombie noch um einen aus Revelations bekannten Gegnertypus. Die neuen Feinde nennen sich "die Befallenen". Ihre Körper sind von etlichen Narben entstellt und ihre Gesichter mögen menschliche Züge aufweisen, sind im Endeffekt aber entstellte Fratzen, die keinerlei Emotionen erkennen lassen.

Auch wenn sich die Feindbegegnungen in der Vorschauversion in Grenzen hielten, war die Anspannung über die gesamte Spielzeit doch groß. Die Munition ist knapp und die Befallenen sind ungleich gefährlicher als fußlahme Zombies. Sie sind äußerst aggressiv, wendig und schnell. Sie springen euch urplötzlich an und werfen euch zu Boden. Würde Revelations 2 wie noch Resident Evil 5 auf die statische Steuerung setzen, hättet ihr spätestens hier ein Problem. Zielen und Laufen gleichzeitig ist zum Wohle von Claire und Moira aber möglich. Zudem könnt ihr solchen Angriffen ausweichen - die richtige Reaktion vorausgesetzt. Wer Munition sparen will, zielt entweder auf den Kopf oder verpasst den Befallenen einen Schuss ins Bein, um sie auf den Boden zu bugsieren und anschließend mit dem Messer zu beharken.

Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler
Potenzial zu einem bodenständigen Resi

Gern hätte ich etwas mehr Zeit mit Resident Evil: Revelations 2 verbracht. Spielerisch ist es alte Schule. Dank 180-Grad-Drehung, Roundhouse-Kick und dynamischer Steuerung fühlt man sich sofort wohl. Doch das war auch beim Vorgänger der Fall. Damit Resident Evil: Revelations 2 eine würdige Fortsetzung wird, muss Capcom insbesondere von den uninspirierten Action-Passagen und teils fragwürdigen Design-Entscheidungen des Vorgängers Abstand nehmen. Fest steht, dass dem kommenden Ableger das Episodenformat aufgrund der speziellen Veröffentlichungspolitik schon jetzt besser zu Gesicht steht als dem Vorgänger. Allerdings steht und fällt dieses Konzept bekanntlich mit der Geschichte. Und wenn man ehrlich ist, war das nie die Stärke der Reihe. Sollten die Japaner die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen und in puncto Handlung genügend Feingefühl beweisen, kann Resident Evil: Revelations 2 ein überaus unterhaltsamer und zudem kostengünstiger Zeitvertreib werden.

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