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Test - Rez : Rez

  • PS2
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Rez
Eine Disco-Kugel als Level-Portal?
Interaktiver Sound
Man würde 'Rez' nicht einmal ansatzweise beschrieben haben, wenn man nicht auf den Sound eingeht. Denn dieser ist wohl noch wichtiger und innovativer als die Grafik. Insgesamt kann man die Musikrichtung bei Techno ansiedeln, wobei die jeweiligen Welt nicht nur grafisch einem Grundthema folgen, sondern auch akustisch. Beginnt ihr im ersten Level, erklingt bloss ein gleichmässiger Beat-Klang. Doch mit jeder Stufe, die ihr weiter hinab in das Netzwerk steigt, kommen weitere Tonspuren hinzu, so dass also nicht nur die Grafik und das Gegneraufkommen, sondern auch der Sound pompöser, komplexer und treibender wird. Im Gegensatz zu anderen Shootern erklingen übrigens keine Schussgeräusche und entsprechende Effekte, wenn ihr einen Gegner getroffen habt, sondern ein musikalischer Klang. Je nachdem, in welcher Reihenfolge und Vollständigkeit ihr Feinde zerstört, erklingen so ganz andere Melodien und sphärische Klänge, wobei ihr so abhängig von eurem Geschick jedes Mal eine etwas andere Hintergrundmusik erschafft. Dabei verschmilzt Grafik und Sound ineinander, da die Umgebung je nach Sound anders farblich untermalt wird, und auch das Joypad und die Spielfigur vibrieren zum Beat. Selbst wer kein Techno-Fan ist, dürfte schon bald von diesem Rausch der Bilder und Klänge, die zuweilen wie ein Drogentrip wirken, gefangen werden, mehr wie in Trance reagieren und in die Welt von 'Rez' abtauchen. Noch intensiver wird dieses Erlebnis, wenn ihr den Raum abdunkelt und den Sound über Kopfhörer konsumiert.
Rez
Auch von der Seite werdet ihr angegriffen.

Kurz aber heftig
Im Hauptspielmodus 'Play' steht euch bloss die erste Welt zur Auswahl. Nach jeder Welt wird euch anhand einer Statistik genau gezeigt, wie gut oder schlecht ihr die Feinde besiegt und die Items eingesammelt habt. Apropos Items: Von diesen gibt es im Grunde nur zwei unterschiedliche Versionen, die einen geben euch einen zusätzlichen Overdrive, die anderen füllen eine Leiste auf. Ist diese voll, verwandelt sich die Spielfigur in eine höhere Form - werdet ihr getroffen, werdet ihr zurück gestuft, bis schlussendlich ein Game Over winkt. Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad aber nicht allzu hoch. Das Problem ist vielmehr, dass ihr nicht immer so genau erkennen könnt, was euch nun getroffen hat. Habt ihr eine Welt überstanden und eine hohe Wertung abstauben können, öffnet sich der Zugang zur nächsten Welt, bis ihr im fünften und letzten Abschnitt angelangt. Da die einzelnen Abschnitte weder sonderlich schwer noch besonders lang ausgefallen sind, haben geübte Spieler schon nach wenigen Stunden alle regulären Welten gesehen.

Rez
Ägyptische Motive im Cyberspace.

Immerhin haben die Entwickler aber noch einige Boni eingebaut, um zu einem mehrmaligen Durchspielen zu motivieren. So finden sich noch weitere Spielmodi namens 'Travelling', in dem ihr frei von Energienöten die Welten durchforschen könnt und 'Score Attack', bei dem ihr auf Highscore-Jagd gehen dürft. Aber auch ein Boss-Mode, alternative Perspektiven, diverse Cheats und sogar neue Ebenen lassen sich freispielen. Trotzdem ist 'Rez' insgesamt ein kurzes, aber sehr intensives Erlebnis.

Wuchtige Präsentation
Zu Grafik und Sound wurde ja schon einiges gesagt, besonders die ungewöhnliche Grafik fällt einem aber auch wirklich als erstes auf. Ein mutiger Schritt, auf Texturen fast gänzlich zu verzichten und mehr auf abstrakte kahle Polygonbauten und Vektormodelle zu setzen. Trotzdem ist die Grafik keineswegs unter der Würde der PS2 - selten hat man ein visuell ausgeflippteres und farbenprächtigeres Erlebnis mit der Sony-Konsole. Das selten zu sehende Kantenflimmern fällt bei diesem Farben- und Formenrausch und der hohen Geschwindigkeit so gut wie gar nicht auf und ein 50/60Hz-Modus rundet den tollen grafischen Eindruck ab. Noch besser ist aber der wuchtige Techno-Sound geraten, der 'Rez' zu einem spielbaren, ekstatischen Discobesuch werden lässt. Besonders über Kopfhörer versinkt man völlig in der Welt von 'Rez'.

 

Fazit

von David Stöckli
Mit 'Rez' erwartet die PlayStation 2-Gemeinde einen absolut durchgedrehten Sound- und Bilderrausch, der so manche Techno-Party wie ein braves Kaffeekränzchen wirken lässt. Man muss Sega für den Mut loben, einen zumindest technisch derart innovativen Titel zu veröffentlichen. Leider bleibt neben dem Sound und der Grafik nicht viel übrig - das Gameplay beschränkt sich auf Minimalst-Ballerei und auch der Umfang reisst nicht unbedingt zu Begeisterungsstürmen hin. Wer auf der Suche nach dem etwas anderen Spiel ist, sollte sich 'Rez' aber unbedingt mal anschauen ... und anhören!  

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