Test - Richard Burns Rally : Richard Burns Rally
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Profis werden sich über die zahlreichen Einstelloptionen für die Fahrzeuge freuen, die kaum ein Detail auslassen. Federkraft und -länge, Stoßdämpfer und Reifendruck können für jedes Rad einzeln eingestellt werden, Optionen für Differenzial, Lenkung, Bremsen und Geometrie sind ebenfalls vorhanden und lassen kaum noch Wünsche offen. Wer allerdings keine Ahnung von solchen Elementen hat, wird ziemlich im Regen stehen gelassen, selbst das magere Handbuch gibt keine Erklärungen, wie sich die einzelnen Einstellungen auf das Fahrverhalten auswirken. Hier ist also zeitaufwändiges Ausprobieren angesagt, wenigstens könnt ihr aber eure Einstellungen speichern. Immerhin sind einige Standard-Einstellungen vorhanden, mit denen ihr recht gut arbeiten könnt.
Ähnlich realistisch wie die Fahrphysik der Boliden gibt sich auch das Schadensmodell, das in mehreren Stufen einstellbar ist, von 'Aus' bis hin zu 'Realistisch'. Letztgenannte Einstellung ist aber auch nur etwas für Hartgesottene, denn ein kleiner Crash kann hier schon das Aus bedeuten. Grundsätzlich hat jede Panne beim Fahren ihre Auswirkung auf das Fahrverhalten und die betroffenen Wagenteile, was sowohl optisch als auch akustisch sehr akkurat wiedergegeben wird. Im Saison-Modus wartet natürlich auch ein Service-Park auf euch, in welchem schadhafte Teile innerhalb eines Zeitlimits repariert werden können. Dort wird auch deutlich, wie detailliert das Schadensmodell wirksam wird – fliegt euch unterwegs die Tür auf, steht ein Türschloss auf der Reparaturliste. Wie sich das gehört, könnt ihr selbst auswählen, welche Teile und Komponenten repariert werden sollen.
Knackige StreckenDie Strecken selbst können sich ebenfalls sehen lassen. Geboten werden insgesamt nur 36 Strecken in sechs Ländern: Großbritannien, Japan, Finnland, Frankreich, Australien und USA. Was an Masse fehlt, wird durch die Klasse wieder gerade gerückt, die Strecken sind durch die Bank sehr anspruchsvoll, nicht zuletzt dadurch, dass sie zum Teil sehr schmal und schlecht einsehbar sind. Die Hinweise eures Kopiloten sind schon fast überlebenswichtig. Die Strecken-Charakteristika der einzelnen Länder kommen sehr gut zum Tragen. Eine wichtige Rolle spielt auch das Wetter bei den einzelnen Pisten. Ihr könnt teilweise selbst einstellen, ob ihr gutes oder schlechtes Wetter wollt. Am interessantesten wird es jedoch mit Zufallswetter, dann kann es nämlich vorkommen, dass das heitere Anfangswetter flugs in Regen wechselt und ihr mit der Wahl eurer Reifen vor einem Problem steht. Die Strecken in Verbindung mit dem Schadensmodell und der Fahrphysik sorgen dafür, dass 'RBR' selbst für hartgesottene Rallye-Piloten zu einer echten Herausforderung wird.
Satter Sound und schicke GrafikDie Darstellung der Strecken kann ebenso überzeugen wie das Design. Die Umgebungen wirken streckenweise fotorealistisch und sehr authentisch. Wir konnten uns beim Besuch der Pirelli-Rallye in Newcastle davon überzeugen, dass die britischen Strecken den realen Pisten in der Tat sehr ähnlich sind. Auch die Fahrzeuge werden akkurat dargestellt und bieten – nicht zuletzt auch bei Schäden – viele sehenswerte Details. Schade nur, dass bei all der optischen Pracht auf ein Verdrecken der Fahrzeuge verzichtet wurde und nur eine simple Standard-Textur geliefert wird. Überhaupt bieten einige Texturen Mankos, Objekte aus der Umgebung sehen aus der Nähe oft recht gruselig aus. Gelegentliche animierte Elemente wie wegspringende Zuschauer und die obligatorischen Helikopter sorgen für etwas Leben. Was die Kamera-Perspektiven angeht, wird das Wichtigste geboten: Motorhaube, Cockpit, schräge Draufsicht von hinten sowie Stoßstange, wobei die Cockpit-Perspektive nicht gerade mit Schönheit glänzt. Replays sind ebenfalls vorhanden und können gespeichert werden, bieten aber zuwenig Optionen.
Exzellentes erwartet den Spieler beim Sound. 'Richard Burns Rally' liefert sehr akkurate und knackige Motor- und Fahrgeräusche, jeweils auch abhängig von Perspektive und Umgebung. Die Motoren klingen so richtig schön fett und rotzig. Warthog hat hier sehr gute Arbeit abgeliefert, selbst Schäden an Fahrzeugkomponenten wirken sich auf den Sound aus, da der Gesamtsound der Fahrzeuge ein Mischsound aus verschiedenen Komponenten ist. Die Ansagen der Kopiloten sind ordentlich, wobei die Formulierungen mitunter etwas ungewohnt sind.
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