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Test - Rush for Berlin : Rush for Berlin

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Nachdem wir euch in den vergangenen Tagen bereits mit umfassenden ‘First Look‘-Berichten zu den Top-Titeln der Messe versorgt haben, wird es nun Zeit, auch einmal einen genaueren Blick auf das Line-up jener Publisher zu werfen, die während der Show im Schatten von Microsoft, Electronic Arts und Co. standen. Den Anfang macht dabei unser First Look zu ‘Rush for Berlin‘, mit dem Publisher DeepSilver einen ganz starken Titel im Portfolio hat.

Das Echtzeit-Strategiespiel, das von der Spieleschmiede Stormregion, die unter anderem auch für das brillante 'Panzers: Phase One' und das abgedrehte ‘S.W.I.N.E.‘ verantwortlich zeichneten, entwickelt wird, macht zum jetzigen Zeitpunkt einen sehr ambitionierten Eindruck. Das Spiel versetzt euch zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und lässt euch die Kriegsjahre 1944-1945 nachempfinden. Eine Zeit, zu der die deutsche Wehrmacht der numerischen und technologischen Überlegenheit der alliierten Streitkräfte nahezu nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Das Spiel verzichtet dabei auf eine historisch korrekte Aufarbeitung der Ereignisse, sondern basiert auf einer fiktiven Weiterentwicklung des Jahrhundertkrieges. Der titelgebende ‘Run‘ auf die deutsche Reichshauptstadt und den letzten Zufluchtsort des Führers wird sich jedoch wie ein roter Faden durch das Spiel ziehen. In einer der Kampagnen des Spiels übernehmt ihr allerdings auch das Kommando über die deutschen Truppen und stemmt euch der alliierten Übermacht mutig entgegen.

Ansonsten gibt sich 'Rush for Berlin' als genretypischer Vertreter in der Tradition von ‚Panzers: Phase One‘. Obgleich Stormregion zeitgleich mit ‘Phase Two‘ im Auftrag von CDV an dem offiziellen zweiten Teil der ‘Panzers‘-Serie werkelt, wird der Entwickler dennoch nicht müde zu betonen, dass es sich bei ‘Rush for Berlin‘ um das eigentliche ‘Panzers 2‘ handelt. Entsprechend finden sich im Spiel auch zahlreiche Innovationen, die in dem kommenden CDV-Titel noch nicht realisiert werden konnten. Besonders hervorzuheben sind dabei vor allem die zahlreichen Sondereinheiten, die nicht nur Spezialfähigkeiten, wie Unverwundbarkeit und Verbesserte Zielgenauigkeit, an ihre Kameraden verteilen, sondern zugleich auch die Moral des gesamten Truppenverbandes entsprechend stärken. So verteilen russische Kommandanten Wodka an demoralisierte Truppen und erhöhen damit in landestypischer Art und Weise deren Disziplin und Kampfkraft.

Die taktische Komponente des Spiels wurde im Vergleich zu den inoffiziellen Vorgängern weiter ausgebaut, wenngleich nun ein Großteil der Einsätze zeitbasiert abläuft und schnell überlegte Einscheidungen fordert. So wirkt sich die Zusammensetzung des eigenen Stoßtrupps noch stärker auf dessen tatsächliche Schlagkraft aus, Truppen dürfen sich im Schutze dichter Wälder verbergen und mit der Möglichkeit, einfache Laster in Panzerattrappen zu verwandeln, lässt sich der Feind ganz gezielt im Hinblick auf die tatsächliche Truppenstärke in die Irre führen. Aber Vorsicht: Die Illusion bleibt nur so lange bestehen, bis euer Gegenüber in Schlagdistanz ist.

Auch technisch scheint Stormregion erneut handwerklich gute Arbeit abzuliefern. Eine definitive Aussage lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht treffen; das Spiel ist noch weit von seiner Fertigstellung entfernt. Optische Leckerbissen waren von der E3-Demo daher nicht zu erwarten. Bis zum Release im Frühjahr 2006 versprechen die Macher allerdings dynamische Wettereffekte, eine realistische Physik-Engine, Nachtmissionen sowie originalgetreue Schatten- und Lichtberechnungen.

Fazit

von Michael Beer
‘Rush for Berlin‘ wird das Rad der Echtzeit-Strategiespiele sicher nicht neu erfinden. Dennoch bleibt ein gutes Gefühl im Bauch: Das Spiel setzt auf die unbestreitbaren Stärken seines inoffiziellen Vorgängers und scheint diesen ganz gezielt weiterzuentwickeln. Die neuen Features machen zudem schon einmal Lust auf mehr. Wenn Stormregion bei der tatsächlich Umsetzung aller angedachten Innovationen nicht schlampt, muss man sich um den Titel keine Sorgen machen. Von allen auf der E3 gezeigten historischen WW2-Strategiespielen hat ‘Rush for Berlin‘ mich am meisten überzeugt.

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