Test - SBK 2011 : Super, Bike!

Superstars V8, WRC oder SBK - die italienischen Schrauber von Milestone werden nicht müde, echten Kerlen noch mehr Adrenalin und Benzin ins Blut zu pumpen. Vor allem die Serie auf zwei Rädern hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. So weit, dass die Konkurrenz aus dem fernen Osten mittlerweile nur noch Staub schluckt.

So viel vorweg: Das Kräfteverhältnis hat sich auch 2011 nicht geändert. Insbesondere die Karriere von SBK 2011 ist ein Schritt in die richtige Richtung. Während sich MotoGP 10/11 mit solider Standardkost zufriedengibt, hat sich die italienische Konkurrenz ein bisschen von Codemasters' F1 2010 inspirieren lassen. Die Parallelen sind nicht zu verkennen.

Einstieg zum Aufstieg

Nachdem ihr euch für eines von drei Angeboten in der kleinsten STK1000-Klasse entschieden habt, geht's um Ruhm und Ehre, vor allem aber um Rufpunkte. Sammelt ihr genug davon, könnt ihr euch von den Hinterbänklern lösen und mit mehr Pferdestärken unterm Hintern eure Runden in den Asphalt brennen. Gerade zu Beginn der Saison werdet ihr erst einmal nur im Mittelfeld herumgurken, was vielleicht frustrierend erscheinen mag, aber umso motivierender ist es, sich dann bis an die Spitze durchzubeißen. Nach und nach tröpfeln auch die ersten Angebote für die höheren Rennklassen ein, bis ihr mit eurem selbst erstellten Charakter schlussendlich in der SBK-Serie mit 1000-ccm-Monstern gegen Max Biaggi, Marco Melandri und Carlos Checa um den Sieg fahrt.

Milestone richtet den Fokus abseits der Piste aber nicht ganz so stark auf das Flair und die Atmosphäre des Sports wie die Vierradkollegen von Codemasters, sodass die Präsentation insgesamt nüchterner wirkt. Dafür gibt's eine der vielleicht besten Funktionen in einem Rennspiel, von der sich etliche Genre-Kollegen wohl eine dicke Scheibe abschneiden werden. In der Box plaudert ihr nämlich fröhlich per vorgefertigten Textbausteinen mit eurem Ingenieur, um die passende Einstellung für das Rennwochenende zu finden. Je nachdem, ob ihr vor, während oder nach der Kurveneinfahrt oder auf der Geraden mit eurem Bike unzufrieden seid, eröffnen sich anschließend weitere Feinheiten.

Zieh die Schraube fest!

Zum Beispiel, dass ihr auf gerader Strecke viel zu langsam seid oder dass das Motorrad beim Beschleunigen aus der Kurve zu instabil auf der Hinterachse ist. All das Feedback, das ihr in der einstündigen Testsitzung sammelt, könnt ihr direkt weitergeben und vom Ingenieur umsetzen lassen - oder aber falsche Einstellungen wieder rückgängig machen. Was genau verändert wird, erzählt euch der Kollege ebenfalls, sodass ihr ganz nebenbei auch immer mehr Kenntnisse über die Auswirkungen der einzelnen Einstellungen erlangt. In puncto Federung, Getriebe oder Kette könnt ihr dann vielleicht auch selbst noch das entscheidende Detail verbessern, um eine Tausendstel mehr aus den Viertaktern zu kitzeln.