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Test - Short Peace: Ranko Tsukigime's Longest Day : Eine ungewöhnliche Mischung

  • PS3
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Short Peace: Ranko Tsukigime's Longest Day ist nur bedingt ein Spiel und eher für Anime-Fans interessant. Spielerisch wird euch sehr wenig geboten, dafür erwarten euch vier "Short-Peace"-Kurzfilme, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

In Japan ist das Spiel bereits seit Mitte Januar im Handel, der Westen musste sich ein wenig länger gedulden. Dafür steht ab dem 25 April 2014 ein Titel in den Spieleregalen, der dort nicht unbedingt hingehört. Short Peace: Ranko Tsukigime's Longest Day ist nämlich nur bedingt ein Spiel beziehungsweise bezieht sich der spielerische Part nur auf den fünften Teil der "Short-Peace"-Kurzfilme. Startet ihr das Spiel ganz normal, werdet ihr erst einmal verwundert sein, da von den Kurzfilmen jede Spur fehlt. Sie sind auch nicht in den Extras zu finden, wie ihr eventuell vermutet.

Lohnenswerte Kurzfilme

Die Kurzfilme findet ihr, wenn ihr in der Cross-Media-Bar eurer PS3 zu den Videos geht. Da es sich bei den Kurzfilmen ja um reine Filminhalte handelt, ergibt das natürlich Sinn. Startet ihr dort die Kurzfilme, werden euch diese am Stück präsentiert. So erzählt euch eine der Geschichten die wundersamen Erlebnisse eines umherziehenden Mannes, eine weitere berichtet von einer Feuerkatastrophe, im dritten Kurzfilm namens „Gambo“ nimmt es ein Eisbär mit einem Dämon auf und „A Farewell To Arms“ entführt euch schließlich in ein Endzeitszenario, in dem es ein Militärtrupp mit einem recht unfreundlichen Roboter zu tun bekommt.

Die Kurzfilme sind allesamt mit der japanischen Vertonung auf der Disc enthalten. Ihr könnt jedoch deutsche Untertitel einblenden. Wer mag, aktiviert diese auch in englischer, französischer, italienischer, spanischer oder portugiesischer Ausführung. Anime-Fans werden sich über diese Sammlung, die insgesamt eine Laufzeit von etwas über einer Stunde hat, sehr freuen. Der fünfte Ableger der "Short-Peace"-Reihe, Ranko Tsukigime's Longest Day, ist dann eher für die Spieler unter euch gedacht, denn hier geht es mit viel Action zur Sache. Der Großteil des Spiels besteht aus einem reinen 2-D-Side-Scroller. Ihr lauft zumeist von links nach rechts, da euch sonst ein Dämon einholt.

Short Peace: Ranko Tsukigime's Longest Day - Launch Trailer
Anlässlich der Veröffentlichung von Short Peace gibt es hier den Launch-Trailer für euch.

Schwaches Spiel

Immer wieder trefft ihr auf Feinde, die ihr per Tastendruck ausschaltet. Kommt euch der Dämon zu nahe, könnt ihr mit der linken Schultertaste auf ihn schießen - jedoch nur so oft, wie euch Munition zur Verfügung steht. Jedes Level bietet verschiedene Wege, die zum Ziel führen. Da es einige Sammelobjekte gibt, mit denen ihr Konzeptzeichnungen und mehr freischaltet, werdet ihr die Level mehrfach spielen müssen, bis ihr alles eingesammelt habt. Die Abschnitte wurden sehr schnell und actionreich gestaltet, ihr hüpft, schießt und greift an, bis ihr ans Levelende kommt. Manchmal ist der Weg auch durch ein Tor versperrt, das sich erst öffnet, wenn ihr die Gegner in diesem Gebiet besiegt habt.

Zwischendurch bestreitet ihr einige Bosskämpfe, die sehr unterschiedlich ausfallen. Im ersten müsst ihr von unten nach oben über Plattformen flüchten und dabei zwei Halunken ausschalten. In einem anderen bekommt ihr es in bester Arcade-Shooter-Manier mit einem Drachen zu tun, bevor ihr im finalen Kampf im 16-Bit-Look gegen eure Widersacher antretet. Immer wieder wird das Spiel von längeren Filmsequenzen unterbrochen, die die eigentliche Geschichte vorantreiben. Leider ist das Spiel sehr kurz ausgefallen, schon nach etwa 30 Minuten habt ihr die Level im ersten Durchgang beendet. Anreiz zum erneuten Durchspielen bieten dann nur die genannten Sammelobjekte.

Optisch ist der spielerische Part auch kein Glanzstück. Die Level wirken recht trist und sind fast durchweg in Grautönen gehalten. Die Gegner nehmt ihr wegen der schnellen Action kaum wahr, aber zumindest die Effekte können sich sehen lassen. Begleitet wird dies alles von einem recht gelungenen Soundtrack. Die Steuerung ist mehr als simpel, da nur wenige Tasten des Controllers mit Funktionen belegt sind. Leider gibt es keine Schwierigkeitsgrade, was den spielerischen Part nicht unterhaltsamer macht. Kurzzeitig macht der Titel Spaß, auf lange Sicht bietet er jedoch viel zu wenig.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener

Short Peace: Ranko Tsukigime's Longest Day wird zwar als Spiel verkauft, bringt dort jedoch kaum Inhalt und Umfang. Ein simpler 2-D-Side-Scroller erwartet euch in den meisten der zehn Spielabschnitte. Die Bosskämpfe bieten zwar Abwechslung, trotzdem beendet ihr das Spiel bereits nach etwa 30 Minuten. Dann könnt ihr euch zwar auf die Suche nach den Sammelobjekten begeben, viel mehr dürft ihr aber nicht vom spielerischen Part erwarten. Dafür sind die vier Kurzfilme sehr sehenswert und zudem ungemein abwechslungsreich. Anime-Fans werden sich über diese „Beigabe“ mehr als freuen. Daher haben wir uns entschieden, dem Titel keine Bewertung zu geben. Geht es rein nach dem spielerischen Inhalt, fiele sie sehr schlecht aus - was jedoch auch die enthaltenen Kurzfilme abwerten würde, die eine bessere Wertung verdienen. Ganz klar ist jedoch, dass diese Mischung aus vier Kurzfilmen und einem Kurzspiel für knapp 60 Euro zu teuer ist. Nur echte Fans greifen daher zu. Alle anderen warten, bis sie den Titel zum Schnäppchenpreis bekommen, um sich die guten Kurzfilme nicht entgehen zu lassen.

Überblick

Pro

  • vier teils für einen Oscar nominierte Kurzfilme
  • der fünfte Kurzfilm bietet spielerische Elemente
  • viele Sammelobjekte

Contra

  • das Spiel ist mit ca. 30 Minuten viel zu kurz
  • magere Grafik im Spiel
  • zu teuer

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