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Special - Silent Hill: Willkommen in der Hölle - Filmkritik : Special

  • PSone
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Als Regisseur leistet Christophe Gans, der unter anderem ‘Pakt der Wölfe’ und ‘Crying Freeman’ gedreht hat, gute Arbeit und leitet die Schauspieler von einem grausamen Erlebnis zum anderen. Interessant ist, dass die Hauptperson in einem Computer- oder Konsolenspiel meistens genauso dumm oder intelligent ist wie die Person, die sie steuert. Im Film müssen wir Szenen erleben, bei denen wir uns fragen, wie man so dumm wie Rose DaSilva (gespielt von Radha Mitchell, u. a. schon in ‘Melinda und Melinda’ zu sehen) sein kann, die die klassischen Horrorfilm-Fehler macht, sich immer wieder allein auf die Suche nach ihrer Tochter begibt und sich dabei von der Polizistin Cybil trennt. Diese Ordnungshüterin ist ebenfalls ein Thema für sich, bleibt sie doch etwa zwei Drittel des Films klischeehaft und farblos. Gespielt wird sie von Laurie Holden, bekannt aus ‘Fantastic Four’ und ‘The Majestic’.

Da der Film 'Silent Hill’ im Endeffekt die Vorgeschichte des ersten Spiels erzählt, ist der Hauptdarsteller des Spiels – also der Vater und Ehemann Christopher – eine Nebenrolle. Sehr schade, da Sean Bean (Boromir aus 'Der Herr der Ringe’) exzellent spielt, wann immer er die Chance dazu hat. Sehenswert sind auch die Leistungen der verwirrten und zerlumpten Frau, die immer wieder auftaucht und die ein dunkles Geheimnis umgibt. Gespielt wird sie von Deborah Kara Unger, die schon in David Cronenbergs Film ‘Crash’ zu sehen war. Perfekt spielt sie die geplagte Mutter, die wie Rose auf der Suche nach ihrer Tochter ist und dem Wahnsinn näher als der Normalität. Die fanatisch religiöse und deshalb böse gewordene Cristabella ist das Fleisch gewordene, von Fanatismus geblendete Übel der Stadt. Gespielt wird sie von Alice Krige, die aus ‘Star Trek – Der erste Kontakt’ bekannt ist. Die Schauspielerin schafft es, dass man sie sofort hasst, so stark spielt sie die Rolle. Dazu kommen viele kleinere und größere Rollen, die praktisch alle sehr gut besetzt sind. Besonders ist hierbei der Polizeidetektiv Officer Gucci, gespielt von Kim Coates (u. a. ‘Black Hawk Down’ und ‘Pearl Habor’), zu nennen, der ein Erlebnis in der Stadt Silent Hill hatte, das ihn für immer verändert hat. Er macht sich mit Christopher auf die Suche nach dessen Frau und Tochter und spielt exzellent, wie man es von ihm gewohnt ist.

Mehrere Filme in einem Film

Durch das, was vor 30 Jahren in dem kleinen Örtchen geschehen ist und was Stück für Stück ans Tageslicht kommt, haben sich die Dimensionen geändert. So spielt ’Silent Hill’ in drei Dimensionen: Zum einen die Dimension, in der Rose und Cybil die kleine Sharon suchen und in der das Grauen herrscht. Zum anderen die Dimension, in der Christopher seine Frau und seine Tochter sucht. Diese beiden Dimensionen sind nicht verbunden, nur ein paar Mal bemerkt Christopher, dass seine Frau an derselben Stelle ist und doch weiter weg als vorstellbar. Die dritte Dimension besteht aus den Rückblenden in die siebziger Jahre, die von dem grausamen Ritual erzählen, welches den Verfall von Silent Hill verursacht hat und das im Endeffekt Rose und Sharon dorthin geführt hat.

Fazit

'Silent Hill – Willkommen in der Hölle’ ist eine der sehr viel besseren Filmumsetzungen eines Videospielthemas. Durch die exzellente Produktion und das stimmige Design wird eine beklemmende Atmosphäre erzeugt. Die durchgehend guten schauspielerischen Leistungen (besonders der erst zehnjährigen Jodelle Ferland, die drei Rollen spielt) lassen den Ort Silent Hill in den Köpfen der Zuschauer zu einem grausamen Albtraum werden. Da der Film gegen Ende sehr verwirrend und unglaublich brutal und grausam wird, wird einiges der aufgebauten Atmosphäre wieder zerstört, und das ist sehr schade. Der Film ist nichts für Zuschauer mit einem schwachen Magen oder mit schwachen Nerven. 'Silent Hill’-Fans sollten sich das Werk allerdings nicht entgehen lassen. Besonders, weil die Vorgeschichte der Videospiele erzählt wird.

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