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Test - Sly 2: Band of Thieves : Spiel der Woche 44/04

  • PS2
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Lautlos und schlagfertig

Eigentlich ist es ja die Maxime jedes Einbrechers, möglichst unbemerkt durch die Dunkelheit zu huschen. So handeln eigentlich auch unsere drei Helden, doch kommt es einmal zum Schlagabtausch, haben sie nun deutlich mehr Chancen, als noch in 'Sly Racoon'. Schließlich sackte der Held beim Vorgänger bereits nach einem Treffer kraftlos in sich zusammen. Dies war besonders wegen der vielen kniffeligen Sprungrätsel sehr nervenaufreibend. Doch diesmal verfügen die Hauptfiguren über eine Energieleiste und können somit mehreren Schlägen ihrer Gegner standhalten.

Gerade Sportsfreund Murray nutzt die neu gewonnene Kraft schonungslos aus und hilft seinen schwachbrüstigen Freunden immer wieder bei kleineren Raufereien. Sly hingegen kann mit seinem Haken ebenfalls großen Schaden ausrichten, ist dabei aber wesentlich flinker auf den Beinen und deutlich anfälliger für feindliche Treffer.

Spielerische Freiheit

Anstatt ganz linear einen Auftrag nach dem anderen abzuarbeiten, habt ihr im zweiten 'Sly'-Teil deutlich mehr Freiheiten. Ähnlich wie bei der 'Grand Theft Auto'-Serie habt ihr die Wahl, ob einfach der Hauptstoryline folgt oder lieber auf die Suche nach Münzen und Flaschen geht. In letzteren befinden sich nämlich die Codes zu Tresoren, in denen sich äußerst witzige Boni verbergen. Leider müssen sämtliche Kombinationen gefunden werden, bevor der Geldschrank geöffnet werden kann.

Damit ihr euch nicht in den zuweilen sehr großen Levels verlauft, haben die Programmierer von Sucker Punch ihren tierischen Protagonisten jeweils ein nützliches Fernglas spendiert. Dieses wird per Knopfdruck aktiviert und zeigt euch in bester Batman-Manier mit den entsprechenden Logos der Figuren deren Einsatzort an.

Cel-Shading deluxe

Optisch überzeugt der neuste Streich des Meisterdiebs Sly auf ganzer Linie. Die Figuren sind dank Cel-Shading-Optik sehr liebevoll gezeichnet und auch Areale wirken wesentlich lebendiger als noch im ersten Teil - perfekte Comic-Atmosphäre. Besonders die Animationen haben es aber in sich: Es sieht wirklich toll aus, wie sich Sly an dünnen Laternen hinauf schlängelt oder Bentley panisch vor seinen Feinden das Weite sucht. Die üblen Ruckler aus dem Vorgänger sind ebenfalls nicht mehr vorhanden, so dass dem ungestörten Spielspaß eigentlich nichts mehr im Wege steht.

Kleine Abzüge in der B-Note

Ein Spiel ohne Kritikpunkte? Nicht ganz: Gerade während der akrobatischen Klettermanöver Slys oder bei größerem Feindaufkommen geht doch recht schnell die Übersicht verloren. Auch die manuelle Kameraführung kann dies kaum ändern. Gelegentliche Clipping-Fehler und die zuweilen absolut wirre Kameraperspektive kosten mitunter schon mal einige Lebenspunkte.

Hinzu kommt eine recht lustlose Synchronisation der Spielfiguren: Einige Übersetzungen wirken aufgesetzt und werden entsprechend rübergebracht. Bessere Sprecher hätten den eigentlich witzigen Dialogen noch mehr Glaubwürdigkeit verliehen.

Fazit

Olaf Bleich - Portraitvon Olaf Bleich
Einfach klasse, was die Jungs von Sucker Punch aus dem ohnehin schon genialen ersten Teil gezaubert haben. 'Sly 2: Band of Thieves' spielt sich kinderleicht und flüssig wie kaum ein anderes Game, ist dabei aber zugleich äußerst anspruchsvoll und clever desingt. Trotz des großen Umfangs kommt eigentlich nie Langeweile auf. Vielmehr motiviert 'Sly 2' immer wieder durch tolle Ideen und äußerst witzige Charaktere. Langer Rede kurzer Sinn: kaufen!

Überblick

Pro

  • schicke Cel-Shading-Optik
  • gelungenes Gameplay
  • einsteigerfreundliche Steuerung
  • 20 Stunden Spielzeit ohne Durchhänger

Contra

  • kleinere Kameraprobleme
  • mäßige Synchronisation

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