So sicher wie die Weihnachtsfeiertage: Immer zum Ende des Jahres wird es Zeit, die vergangenen zwölf Monate Revue passieren zu lassen. Was hat sich in der Videospielbranche getan und wie gut war das Spielejahr 2007 wirklich? Diesen Fragen und mehr gehen wir im ausführlichen Jahresrückblick 2007 nach.
Katerfrühstück zum Jahresbeginn
Manchmal hat man das Gefühl, die Zeit zwischen Heiligabend und Silvester ist deshalb so langweilig, damit sich die Leute Gedanken über das zu Ende gehende Jahr machen können. Wir wollen uns da nicht ausnehmen, haben uns mit einer Extraportion aufgewärmtem Weihnachtsbraten und langsam gammelig werdenden Keksen gestärkt, den TV mit seinen ollen Spielfilmkamellen ausgeschaltet und schwelgen nochmals in Erinnerungen an das Videospieljahr 2007 … und wie ein vor sich hin schlürfender Weingourmet sagen würde: Es war ein exzellenter Jahrgang.
Doch der Reihe nach. Zum Weihnachtsfest 2006 griffen die Publisher mal wieder in die Vollen, schließlich ist dieser Zeitraum stets die beste Zeit, um neue Games an den zockenden Mann bzw. Frau zu bringen. Vor allem die Xbox 360 trumpfte mächtig auf. Microsofts System profitierte davon, im Next-Gen-Bereich in Europa nach wie vor alleine auf weiter Flur zu sein. Grund hierfür war aber, dass Sony bereits im vergangenen Herbst verkünde hatte, die PlayStation 3 nicht wie in USA und Japan im November 2006, sondern erst ab dem Februar 2007 in die europäischen Händlerregale zu transportieren. Klar, dass der eine oder andere verärgerte Sony-Fan zum Weihnachtsfest doch noch zur Xbox 360 griff. Zu den X360-Weihnachtshighlights zählten etwa ’Gears of War’, ’Splinter Cell: Double Agent’, ’Call of Duty 3’ und ’Rainbow Six: Vegas’. Wer noch an den Last-Gen-Plattformen festhielt, bekam zumindest auf PS2 noch einmal einen Schwung toller Spiele wie ’Phantasy Star Universe’, ’Kingdom Hearts 2’, ’Metal Gear Solid 3: Subsistence’ und ’Guitar Hero 2’.
Bei der ganzen Schar an guten Spielen (die typischen Multiplattformspiele à la ’FIFA’, ’PES’, ’Need for Speed’ und ’Tony Hawk’s’ schon gar nicht erwähnt) überrascht es nicht, dass der Anfang des Jahres 2007 eher ernüchternd ausfiel. Das durfte aber immerhin die vielen Spielefans nicht gestört haben, die ungeduldig ein Exemplar von Nintendos Wii kaufen wollten. Die ungewöhnliche Konsole kam zwar weltweit bereits im Dezember in den Handel, aufgrund von zu wenig produzierten Einheiten und der großen Nachfrage entstanden bei den Händlern lange Wartelisten – viele Käufer kamen erst Ende Januar zu ihrem Gerät. Dann konnten sie mit tollen Wii-Games loslegen, allen voran ’The Legend of Zelda: Twilight Princess’, ’Rayman Raving Rabbids’, ’Red Steel’ und natürlich ’Wii Sports’. Entsprechend störte es wenig, dass neuer Wii-Spielenachschub nicht so wirklich in Sicht war – das nächste interessante Spiel folgte mit ’WarioWare: Smooth Moves’ erst Mitte Februar.
Ebenfalls wenig Neues auf den anderen Plattformen: Am besten hatten es noch die Xboxianer: Nur knapp das große Fest verpasst, erschien das lang erwartete Actionspiel ’Lost Planet’ von Capcom bereits Mitte Januar und erfreute die Genre-Liebhaber mit dem atmosphärischen Szenario einer Sci-Fi-Eiswelt, mit ekligen Monstern und deftigen Ballereinlagen. Eine Perle von Capcom wurde im Februar von der Käuferschar leider kaum beachtet: Das großartige ’Okami’ spielte auf einem Level mit ’Zelda’, wurde von den PS2-Usern aber im Verkaufsregal stehen gelassen.
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