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Special - Spiel des Jahres 2006 - Jahresrückblick 2006 & Vorschau auf 2007 : Special

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Mann, die Zeit vergeht – schon wieder ist ein Jahr vorbei und es wird Zeit für den längst fälligen Rückblick. Ein Jahr geprägt von Mittelmaß auf hohem Niveau, einigen Flops und einigen herben Enttäuschungen, aber auch einigen echten Highlights. Lassen wir also die vergangenen zwölf Monate mal Revue passieren.

Quartal 1 – Träger Start

Zu sagen, dass das Spielejahr 2006 mit einem Knall begann, wäre, gelinde gesagt, eine gewaltige Übertreibung. Im Gegenteil, nach einem heißen Herbst im Vorjahr startete 2006 eher gemächlich. Erst im Februar kam das Ganze langsam, aber sicher auf Touren. Im ersten Quartal konnten allerdings nur zwei Spiele wirklich überzeugen: 'Spellforce 2' von Phenomic, die mit dem Spiel einen fulminanten Mix aus Strategie und Rollenspiel vorlegten (der allerdings kommerziell eher floppte), sowie 'DTM Race Driver 3', welches vor allem durch seinen enormen Umfang glänzen konnte.

Doch schon in den ersten drei Monaten ließ sich erkennen, was sich wie ein roter Faden durch das gesamte Jahr ziehen sollte, nämlich Mittelmaß auf hohem Niveau. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemals in der Spielegeschichte derart viele Wertungen im 70er- und unteren 80er-Bereich zu sichten waren. Beste Beispiele: 'Schlacht um Mittelerde 2', 'Rainbow Six: Lockdown', 'Star Wars: Empire at War' und 'Commandos: Strike Force' – allesamt solide Spiele, die aber knapp ihr Ziel verfehlten.

Zum Ende des Quartals gab es dann doch noch einen Lichtblick, der allerdings auch für Diskussionen sorgte. Bethesda legte mit 'The Elder Scrolls IV: Oblivion' ein enormes Rollenspiel-Epos vor, das mit schicker Grafik und sehenswerter Spielwelt überzeugen konnte und jede Menge Höchstwertungen erzielte. Die Frage, ob das Spiel diese Wertungen auch verdiente, wurde viel diskutiert. Für nicht wenige Spieler war das Spiel zu steril und das Balancing ein ziemlicher Griff ins Klo. Dennoch: 'Oblivion' setzte für 2006 die Messlatte im Bereich RPG und wurde nicht mehr übertroffen.

Quartal 2 – Die Rückkehr

Das zweite Quartal brachte – neben weiterem Mittelmaß – vor allem eins: Die Rückkehr der Legenden. Lara Croft meldete sich fulminant mit 'Tomb Raider: Legends' zurück und konnte nahezu auf allen Plattformen überzeugen. Der Wechsel zu einem anderen Entwickler tat dem Spiel sichtlich gut, sowohl grafisch als auch spielerisch konnten Laras neue Abenteuer überzeugen. Eine weitere Legende tauchte ebenfalls mit einem Knall aus der Versenkung auf. 'Heroes of Might and Magic 5' räumte kräftig ab und ließ den schwachen vierten Teil vergessen.

Doch auch die Konkurrenz konnte sich sehen lassen. 'Guild Wars: Factions' räumte im MMOG-Bereich kräftig ab. Zu 'Half-Life 2' gab es mit 'Episode 1' eine solide Erweiterung und 'Ghost Recon Advanced Warfighter' stimmte die Gemüter der Taktik-Shooter-Fans milde. Mit dem ordentlichen 'Rise of Legends' wurden Strategiespieler versorgt und mit 'Dreamfall' erschien ein gelungener Nachfolger des legendären Adventures 'The Longest Journey'. 'Titan Quest' brachte das Blut der Hack'n'Slay-RPGler zum Brodeln – bei einigen aufgrund des an sich sehr gelungenen Spiels, bei anderen eher wegen technischer Bugs.

Im zweiten Quartal gab es noch eine ganz andere Art von Rückkehr, nämlich die unserer Redakteure nach Los Angeles, denn zum wohl letzten Mal fand im Mai wieder die bis dahin größte Spielemesse der Welt in der bisherigen Form statt – die E3. Diese stand allerdings sehr unter dem Einfluss der kommenden Konsolen-Generation mit Wii und PS3, sodass der PC-Bereich fast schon etwas unterging. Dennoch konnten wir auch diesmal wieder frühe Einblicke in kommende Hits ergattern, wie unter anderem die erste Vorstellung von 'Command & Conquer 3: Tiberium Wars'.

Quartal 3 – Sommerloch

Ohne das berüchtigte Sommerloch werden wir wohl kein Spielejahr erleben. Vor allem Juli und August zeigten sich eher mager bestückt und lieferten mit 'Siedler 2 DNG' und 'Call of Juarez' eigentlich nur zwei erwähnenswerte Titel. 'SIN Episodes' enttäuschte ebenso wie 'Anstoss 2007' von Ascaron. Doch einen echten Knaller hatte der Juli zu bieten: Mit 'Prey' von Humanhead Studios erschien endlich mal wieder ein origineller und gelungener First-Person-Shooter, der vor allem bei Atmosphäre und Story punkten konnte.

Im September fing das Spielejahr 2006 dann endlich an, mal richtig die Muskeln spielen zu lassen. 'Paraworld', das Dino-Strategiespiel von SEK Berlin, konnte zumindest die Reihen der Kritiker weitgehend für sich einnehmen. Was allerdings nichts daran änderte, dass der Titel bei den Spielern wenig Begeisterung erzeugte und im Großen und Ganzen floppte. Besser erging es da SimBin, auch der zweite Teil der Renn-Simulation 'GTR' konnte voll und ganz überzeugen und sich als Referenztitel im Racing-Bereich etablieren.

Der strategische Herbst hatte nicht nur 'Paraworld' und das ordentliche 'Faces of War' im Schlepptau, sondern auch noch einen richtigen Kracher, der selbst eingefleischte Strategie-Meider ins Wanken brachte. 'Company of Heroes' rockte in Sachen Spielbarkeit, Grafik und Atmosphäre so ziemlich alles an die Wand, was das Genre bis dato zu bieten hatte. Enttäuschend hingegen 'Baphomet's Fluch 4' und 'Die Gilde 2', die beide im Mittelmaß versanken. Dafür konnte 'Geheimakte Tunguska' im Adventure-Bereich Akzente und die Konkurrenz unter Druck setzen.

Und natürlich gab es da noch die GC – die Games Convention in Leipzig. Dort wurde dann auch Hochkarätiges vorgeführt. Kracher wie 'Crysis', 'Command & Conquer 3', 'Bioshock' und 'WoW Burning Crusade' durften vom zahlreich angereisten Publikum begutachtet werden. Große Überraschungen hatte die Messe allerdings nicht zu bieten. Dafür konnte erneut der Besucherrekord vom Vorjahr kräftig überboten werden und die GC sich damit weiter als weltweit anerkannte Spielemesse etablieren.

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