Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Splashdown : Splashdown

  • PS2
Von  |  |  | Kommentieren

Rennspiele, bei denen nicht über die Strasse sondern über Wasser gerast wird, waren bisher immer recht selten. Dies war nicht zuletzt auf die Komplexität des Wassers und seine Bewegung zurückzuführen, die für Konsolen und Computer in dieser Form einfach nicht zu berechnen waren. Mit der stetigen Weiterentwicklung der Technik kam es aber auch zu ersten überzeugenden Rennspielen auf dem Wasser. Für viele ist bis heute 'Wave Race 64' die absolute Referenz in diesem Genre, da sowohl die Wellen als auch die Steuerung unglaublich realistisch und doch intuitiv ausgefallen waren. Mit 'Splashdown' für PlayStation 2 schickt Infogrames einen sehr vielversprechenden Konkurrenten ins Rennen, der sich schlussendlich aber wohl mit dem grafisch viel weiterentwickelten 'Wave Race: Blue Storm' für GameCube messen muss. Wie sich Infogrames' Wellenreiter schlägt, erfahrt ihr in diesem Review.

Splashdown
Das Intro zeigt sich in Spielgrafik.

Was wird geboten?
Nach dem langen Intro, das komplett in Spielgrafik gehalten ist und euch schon mal auf die heisse Action auf dem Wasser einstimmen soll, findet ihr euch im übersichtlichen Hauptmenü von 'Splashdown' wieder. Hier werden insgesamt vier Modi zur Auswahl geboten: Training, Karriere, Arcade und Duell. Unter Optionen könnt ihr wie gewohnt einige Elemente wie beispielsweise die Lautstärke des Sounds einstellen oder wie das Bild im Multiplayer-Modus geteilt werden soll. Auf den ersten Blick fällt hier bloss die Auswahl 'Videos' auf: neben einem 'Stuntman'-Trailer könnt ihr hier die Endsequenzen aller Fahrer nochmals in aller Ruhe ansehen, nachdem ihr mit ihnen die Karriere beendet habt. Im 'Arcade'-Modus könnt ihr alle freigespielten Strecken entweder frei befahren, versuchen eine neue Bestzeit zu erreichen, Einzelrennen veranstalten oder im sogenannten 'Countdown'-Modus über die Strecken rasen. Bei diesem bekommt ihr eine Minute Zeit und die Anweisung, möglichst viele Ballons zu sammeln. Die verschiedenfarbigen Ballons verschaffen euch nämlich ein Extra an Zeit, das ihr dringend nötig habt. Ziel ist es natürlich, solange wie möglich durchzuhalten. Der Duell-Modus ist offensichtlich der Multiplayer-Modus des Spiels, bei dem zwei Spieler gleichzeitig fahren können.

Die auf jeden Fall wichtigsten Modi sind das 'Training' und die 'Karriere'. Um in der 'Karriere' bestehen zu können, müsst ihr das Training nämlich auf jeden Fall einmal durchgespielt haben, ansonsten fehlen euch wichtige Kenntnisse, die man nicht wirklich durch Zufall entdecken oder gar erlernen kann. Neben der grundlegenden Steuerung gilt es nämlich Dinge wie 'Hydroplaning', 'Submarine' und 'Bunny Hops' zu erlernen. Das 'Hydroplaning' steht dafür, dass ihr bei hoher Geschwindigkeit die Nase eures Jet-Bootes aus dem Wasser zieht, um weniger Widerstand zu haben und so einen gehörigen Geschwindigkeitsbonus zu erhalten. Während ihr in der einfachen Karriere sogar noch auf den ersten Platz kommen könnt, ohne 'Hydroplaning' einzusetzen, werdet ihr auf mittlerer und schwieriger Schwierigkeitsstufe so keine Chance haben. Bei 'Submarine' wird, wie der Name andeutet, das einfache Tauchen mit dem Jet-Boot erlernt. Hier ist vor allem das Timing entscheidend, um nicht vor dem zu umtauchenden Hindernis aus dem Wasser und gegen eben dieses Hindernis zu schiessen. Beim 'Bunny Hop' wird verlangt, durch kurzzeitiges Eintauchen ins kühle Nass und nachfolgendes nach oben Ziehen das Jet-Boot in die Höhe zu bringen. Dies wird vor allem bei späteren Strecken wichtig sein, wo feste Hindernisse den Weg blockieren können.

Splashdown
Das Hauptmenü.

Habt ihr all die Feinheiten der Jet-Boote einigermassen im Griff, kann es auch schon mit der Karriere losgehen. Die leichte Karriere bietet alles, was man Anfangs braucht: Gegner, die so manchen Fahrfehler verzeihen aber je nachdem, wie schnell das 'Hydroplaning' verinnerlicht ist und korrekt eingesetzt wird, trotzdem eine Herausforderung bieten. Ausserdem bekommt ihr hier die Möglichkeit, 12 der 20 Strecken schon einmal zu befahren. Hier werdet ihr auch erstmals feststellen, was für eine wichtige Rolle die Tricks spielen. Ohne regelmässiges Ausführen eben dieser werdet ihr nämlich eure Leistungsanzeige nicht voll bekommen und damit je nach Fahrer bis zu 30 km/h langsamer als die Konkurrenz sein. Doch wie bereits angedeutet, könnt ihr euch nicht auf einer vollen Leistungsanzeige ausruhen und müsst immer wieder neue waaghalsige Manöver ausführen, da die Leistungsanzeige langsam aber stetig sinkt. Während bei einfachem Schwierigkeitsgrad sogar dies verziehen wird, könnt ihr schon bald eure Mitstreiter an euch vorbeiziehen sehen, solltet ihr die Leistungsanzeige bei höheren Schwierigkeitsgraden ausser Acht lassen.

Die Steuerung im Detail
Bei der Steuerung gibt es einige Unterschiede zu klassischen Rennspielen. Die wohl wichtigste und anfangs vielleicht etwas schockierendste Abweichung ist das völlige Fehlen einer Bremse. Zwar werden die Jet-Boote durch den Widerstand des Wassers automatisch langsam gebremst, solange nicht per X-Taste beschleunigt werden sollte, eine schnellere Methode, um zum Stillstand zu kommen, gibt es aber nicht. Die Viereck-Taste übernimmt die Funktion der Action-Kamera. Im Normalfall ist diese nicht wirklich brauchbar, da auf eine feste Kameraansicht umgeschaltet wird, auf der ihr selten erkennen könnt, wie genau die Strecke verläuft. Aus fünf vorgefertigten Ansichten könnt ihr mit der Dreieck-Taste wählen: Zwei Ansichten zeigen euren Fahrer samt Gefährt aus einer schrägen Ansicht von hinten (Verfolgerkameras), zwei schräg von der Seite (Rückenkameras) und eine von weit oben (Zeppelin-Kamera). Mit dem linken Analog-Stick oder dem Steuerkreuz lenkt ihr und verlagert euer Gewicht. Das Verlagern des Gewichtes ist im ganzen Spiel sehr wichtig, da ihr euch nach hinten lehnen müsst, um zu 'hydroplanen' und an Geschwindigkeit zu gewinnen, aber euer Gewicht wiederum nach vorne bringen müsst, um richtig enge Kurven zu fahren. Der rechte Analog-Stick steht auch nicht ohne Funktion da. Mit ihm könnt ihr die Kamera beliebig um den Fahrer drehen, was im Normalfall aber nur selten zu brauchbaren Einstellungen führt.

Splashdown
Im Training gilt es diverse Tricks zu erlernen.

Während die Möglichkeit, per L1-Taste nach hinten zu schauen, wohl eher selten Benutzung finden wird - da die Kamera bei dieser Ansicht viel zu tief und weit weg vom eigenen Fahrer ist - werden die anderen Schultertasten ständig benötigt. Mit den L2-, R1- und R2-Tasten führt ihr nämlich in Kombination mit dem Analog-Stick oder dem Steuerkreuz Tricks aus. Wie bereits erwähnt, sind diese sehr wichtig und müssen deshalb schnell verinnerlicht werden. Einfache Stunts führt ihr aus, indem ihr eine der drei Schultertasten betätigt und dazu in eine Richtung drückt. Wenn ihr einen Stunt ausführt, den ihr in diesem Rennen bereits gezeigt habt, bekommt ihr weniger Punkte für die Leistungsanzeige. Abwechslung ist also gefragt. Schwierigere Stunts, mit denen sich auch mehr Punkte verdienen lassen, führt ihr durch diverse Kombinationen aus. Beispielsweise schwingt ihr eure Beine zuerst nach links und dann nach rechts, wenn ihr zuerst nach links lenkt, danach den Stick oder das Steuerkreuz nach rechts gedrückt haltet und schliesslich R2 drückt.

Atemberaubende Wassereffekte
Wohl mit das interessanteste Element bei einem Jet-Boot-Rennspiel dürfte die Grafik sein. Diese muss neben möglichst detaillierten Umgebungen und Fahrern schliesslich noch das feuchte Elemente realistisch darstellen. Und auch hier kann 'Splashdown' überzeugen! Das kühle Nass besitzt neben einer stetig wabernden Oberfläche - an der allerdings keine Ecken, die auf die polygonale Herkunft hinweisen, zu sehen sind - auch realistische Reflektionen und Spiegelungen. Alles in allem ist das Wasser so realistisch, dass es im Detail schwer zu beschreiben ist; die Darstellung stimmt einfach. Allerdings kann man auch hier einen Grund finden, um sich zu beklagen. Im Wasser spiegelt sich nämlich leider nur der Himmel samt Sonne oder Mond, nicht aber die gesamte Umgebung, wie beispielsweise in 'Wave Race: Blue Storm' für GameCube. Da ihr aber meist sowieso mit hoher Geschwindigkeit darüber hinwegrast, fällt dieses Manko nur bedingt auf und das Wasser bleibt einmalig gut.

 

Kommentarezum Artikel