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Test - Steelseries Sensei Wireless : Leinenlose Hightech-Waffe

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Jahrelang lag sie in Ketten, nun schenkt Steelseries seinem Leittier Sensei die Freiheit: Für die neue Wireless-Version erlischt der Leinenzwang, stattdessen funkt die nun kabellose Spielemaus ihre Befehle an den PC. Außerdem gehört sie zur seltenen Spezies der symmetrischen Elektronikratten, wodurch sowohl linke als auch rechte Pfoten den Cursor schubsen dürfen. Grund genug also, um den High-End-Schlitten mit Laser-Sensor zu testen.

Auf unserer Bestenliste nimmt die klassische Sensei völlig zu Recht einen der vorderen Plätze ein. Der agile Schreibtischgleiter darf sich mit die beste Präzision und wunderbare Gleiteigenschaften zuschreiben. Für die Wireless-Schwester halten die Dänen an ihrem Grundkonzept fest, weshalb ihr Körper, die Tastenanordnung und das grundsätzliche Design nahezu identisch bleiben. Die inneren Organe werden dagegen teilweise ausgetauscht.

Unter anderem erhält der dunkelhäutige Flitzer einen frischen Laser-Sensor sowie neue, langlebige Schalter. Der leider fest verbaute Akku wird auf einer massiven, beleuchteten Ladestation aufgetankt und dient gleichzeitig als USB-Empfänger. Eine Tankfüllung soll für bis zu 20 Stunden Zocken ausreichen - oder wie man bei Hardcore-Spielern sagt: für einen Arbeitstag.

Sensei Wireless für Links- und Rechtshänder mit ihrer Ladestation: Die Beleuchtungen können individuell angepasst werden, genauso wie die Tastenbelegungen.

Aus 8.200 mach 16.400 dpi

Ob das den gesalzenen Preis von derzeit 140 Euro (Juni 2014) rechtfertigt, wird sich zeigen. Bezüglich der Eckdaten will sich die Maus aber definitiv an der Spitze einordnen. Der Laser-Sensor Pixart ADNS 9800 spuckt dafür bis zu 8.200 dpi aus, die ihr sehr fein in 50er-Schritten ab 50 dpi abstufen dürft. Auch die mit 1.000 Hz hohe Funkfrequenz gehört zum guten Ton. Auf eine Gewichtsanpassung verzichtet die Sensei dagegen, dafür arbeitet ein kleiner ARM-Prozessor auf ihrer Platine.

Diese CPU schaltet sich beispielsweise dann ein, wenn ihr die Interpolation nutzen wollt. Per Treiber lassen sich damit die 8.200 dpi verdoppeln, es stehen also bis zu 16.400 dpi zur Verfügung. Für normale Full-HD-Auflösungen ist diese Funktion natürlich kompletter Blödsinn, dafür eignen sich grob 8.000 bis 12.000 dpi für besonders extreme Bildschirmauflösungen wie 3.840 x 2.160 Pixel (Ultra HD).

Präzision: wie ein Schweizer Uhrwerk

Der eingepflanzte Laser-Sensor reagiert äußerst direkt und präzise auf dem Niveau der absoluten Spitzenklasse, sodass sich die Sensei Wireless auch für sehr ambitionierte Profispieler qualifiziert. Mögliche Nachteile wegen der Funkverbindung fielen uns nicht auf, selbst bei sehr hektischer und für Mäuse fordernder Spielweise morst der Nager völlig verzögerungsfrei und zuverlässig die Befehle an den 2,4-GHz-Empfänger, also an die Ladestation. Letztendlich verhält sie sich also wie eine klassische Kabelmaus.

Die Haupttasten schuften auf einem ähnlich hohen Niveau. Dank der neuen Schalter wirken Eingaben absolut präzise mit einem spür- und hörbaren Auslöse-Feedback. Durch die etwas weniger knackige Federung wirkt das Klicken aber leicht weicher als bei vielen anderen Mäusen - das könnte den einen oder anderen stören, aber kaum auf die Palme bringen. Ihre Lebensdauer wurde gegenüber der klassischen Sensei verdreifacht, sodass die Tasten nun rund 30 Millionen Klicks durchhalten sollen.

Technik: ausgereift, aber nicht ganz fehlerfrei

Wegen ihres symmetrischen Körpers laufen sich links und rechts jeweils zwei Daumentasten warm, die kleinere bis mittelgroße Hände bequem betatschen dürfen. Das gilt auch für den dpi-Umschalter auf ihrem Rücken und für das stark geriffelte Zwei-Wege-Mausrad. Auch bei den Zusatztasten liefert Steelseries präzise Schalter, erstaunlich gut schneidet außerdem das Mausrad ab: Die knackige, aber nicht schwerfällige Rasterung eignet sich nahezu optimal für Spieler, die selbst in stressigen Situationen bequem durch Menüs scrollen wollen.

Seltsam verhält sich dagegen das optional aktivierbare Angle-Snapping: Mit dieser Funktion können Mausbewegungen bis zu einem gewissen Punkt begradigt werden, um beispielsweise euer Fadenkreuz auf einer Linie ins Ziel zu führen. Anders als bei der kabelgebundenen Sensei ruckelt der Cursor in unregelmäßigen Abständen aber, weshalb Angle-Snapping kaum im Alltag genutzt werden kann. Per Treiber oder Firmware-Update könnte das Problem behoben werden, doch selbst dann eignet sich die Begradigung, wenn überhaupt, nur für niedrigere Auflösungen bis etwa 2.500 dpi.

Dynamische Abtastrate

Streicheleinheiten darf sich die einstellbare Lift-off-Distanz abholen. In fünf Stufen könnt ihr die Distanz einstellen, ab der sich der Laser-Sensor beim Hochheben der Maus deaktiviert und keine Befehle mehr an den PC schickt. Mit dieser Funktion können selbst weniger anspruchsvolle Spieler störende Maussprünge beim Hochheben verhindern, sodass auch sie sich an diese Software-Einstellung herantrauen sollten.

Ihnen könnten außerdem die einstellbare Verzögerung und Beschleunigung gefallen: Mit diesem Menüpunkt kann eine Art dynamische dpi-Höhe definiert werden, die sich der Geschwindigkeit eurer Handbewegung anpasst. Dadurch stellt sich erst die volle gewählte dpi-Stufe ein, wenn ihr die Sensei mit einer bestimmten Geschwindigkeit durch die Gegend schubst. Auch wenn sich dieses optionale Feature erst einmal ungewohnt anfühlt: In Spielen wie Shootern, in denen der Zeiger unterschiedlich schnell über den Bildschirm flitzt, kann sich die Option durchaus lohnen.

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