Test - Strider : Zurück aus der Vergangenheit
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Nach mehreren Jahren voller Wirrungen schickt Capcom jetzt doch noch eine Art Remake des Action-Spiels Strider aus den 80er-Jahren ins Rennen. Dabei stellt sich zwangsläufig die Frage, ob der Funke auch im Jahr 2014 noch überspringt.
Den etwas älteren Gameswelt-Lesern dürfte der Name Strider eventuell noch ein Begriff sein. Im Jahr 1989 feierte dieser 2-D-Sidescroller sein Debüt in den Spielhallen, kam wenig später dann unter anderem für das NES in die Wohnzimmer. Eine Art Remake dieses Klassikers war eigentlich bereits für 2009 von dem Entwickler Grin geplant, scheiterte jedoch an finanziellen Schwierigkeiten. Nach langem Hin und Her sowie der Hilfe des Teams von Double Helix Games hat Strider letztendlich doch ein Comeback geschafft.
Aufgewärmte Action-Kost
So viel zum Hintergrund von Strider, bei dem bereits nach der ersten Spielminute deutlich wird, dass Capcom und Double Helix Games primär eine Art Nacherzählung der bereits bekannten Geschichte im Sinn hatten. Wie schon beim Original dreht sich alles um den ebenso flinken wie athletischen Assassinen Strider Hiryu, der im Auftrag der Strider-Organisation Jagd auf den Schurken Grandmaster Meio macht. Bevor es jedoch zum großen Showdown mit dem besagten Fiesling kommt, muss Hiryu mit seinen Schwertern bewaffnet durch zahlreiche Schauplätze von Kazakh City springen und kämpfen.
Die Kämpfe gestalten sich zu Beginn des Spiels noch relativ simpel. Das liegt sowohl daran, dass der Protagonist in der Anfangsphase lediglich über zwei Standardattacken verfügt, als auch an den etwas doofen und wenig widerstandsfähigen KI-Gegnern, die sich allzu leicht überrumpeln lassen. Ähnlich wie bei Spielen im Stil von Castlevania oder Metroid lernt Hiryu im Verlauf des Spiels aber neue Angriffsmanöver und findet zusätzliche Waffen beziehungsweise Ausrüstung. Das gestaltet nicht nur die Kämpfe etwas abwechslungsreicher, sondern ist auch zwingend notwendig, um beispielsweise zuvor versperrte Regionen der an sich nahezu frei begehbaren Welt betreten zu können. Hier gehen also Kampf und Erkundung Hand in Hand. Zumal einige versteckte Objekte das Abklappern der Geheimareale zusätzlich belohnen.
Knackiges Abenteuer
Doch zurück zu den Kämpfen: Zwar werden die Gegner im späteren Spielverlauf nicht wirklich cleverer, verfügen dann aber über spezielle Eigenschaften wie Schilde oder Sonderattacken. Spätestens aber beim Duell mit einem der besonders zähen Bossgegner ist etwas Taktik gefragt. Nur wer deren Angriffsmuster genau studiert, findet die jeweiligen Schwachstellen und somit einen Weg zum Sieg. Allerdings schwankt das Niveau der Bossgegner recht stark. Wer sich blind durch die Gegend schnetzelt, wird schnell in seine Schranken verwiesen, da der Schwierigkeitsgrad sogar auf der niedrigsten Stufe ordentlich anzieht.
Das macht sich vor allem bei den Geschicklichkeits- und Sprungpassagen bemerkbar, die aufgrund des allgemein hohen Spieltempos mitunter etwas knifflig werden. Die Steuerung funktioniert größtenteils zwar gut, aber an manchen Stellen haben wir uns dann doch einen Tick mehr Präzision gewünscht.
Technisch macht die Neuauflage von Strider übrigens einen tollen Eindruck. Zwar wirken einige Animationen etwas seltsam abgehackt, doch vor allem die detailreichen Hintergründe sowie die üppigen Kampfeffekte machen einiges her. Zudem kommt das Spielgeschehen auch bei dem hohen Spieltempo nie ins Stocken.
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