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Test - Sword of the New World : Koreanische Spielfreuden?

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Manche lieben sie, andere werden garantiert nie warm mit ihnen. Die Rede ist von asiatischen Onlinerollenspielen, in denen es weniger um richtiges Questen geht als vielmehr darum, Massen von Monstern in kurzer Zeit zu erledigen. Wie schlägt sich 'Sword of the New World'?

Manche lieben sie, andere werden garantiert nie warm mit ihnen. Die Rede ist von asiatischen Onlinerollenspielen, in denen es weniger um richtiges Questen geht als vielmehr darum, Massen von Monstern in kurzer Zeit zu erledigen – in Fachkreisen auch „Grinden“ genannt. 'Sword of the New World' ist einer dieser Vertreter, der einen ganz entscheidenden Vorteil für sich verbuchen kann. Das Spiel kann kostenlos runtergeladen und gespielt werden. Monatliche Abogebühren werden nicht fällig und völlig untypisch für so einen Asia-Grinder sieht das Spiel auch noch richtig gut aus. Der barocke Grafikstil weiß zu gefallen und bringt frischen Wind in das sonstige Fantasy-Einerlei. Charaktere designen können die Koreaner auf jeden Fall und die Kostüme passen perfekt. Auch die Städte und Eingänge zu Dungeons sehen prächtig aus. Dann hört allerdings die Herrlichkeit auf, denn die Landschaften sind Durchschnitt und auch die Dungeons wirken mit ihren engen Gängen weniger einladend und ein bisschen 08/15.

Zu dritt stark

Ein weiteres Merkmal, das 'Sword of the New World' aus der Masse herausstechen lässt, ist die Tatsache, dass ihr nicht mit einem Charakter durch die Gegend zieht, sondern mit drei Gesellen für Sicherheit sorgt. Nach eigenem Gefallen kann aus fünf Klassen die persönliche Truppe zusammengestellt werden. Nahkämpfer zum Prügeleinstecken, Kundschafter zum Heilen und dann möglichst noch einen, der kräftig Bumm-Bumm macht, wie zum Beispiel den Musketeer. Fertig ist die Minigruppe, die fortan zum Monsterschnetzeln geschickt wird. Wer gerne Charaktere aufbaut und ausrüstet, wird hier seine Freude haben. Allerdings verliert das Spiel dadurch ein bisschen den Community-Gedanken aus den Augen. Denn wenn man seine eigene Gruppe hat, braucht man keine weiteren Mitstreiter. Schade irgendwie. Stellt ihr nach zwanzig Levels fest, dass ein bestimmter Charakter vielleicht doch nicht euer Ding ist, und wollt diesen gegen einen anderen austauschen, ist nachleveln angesagt. Eine gute Idee war hier das Einführen von EXP-Karten, die man von NPCs erhält. Diese können sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden, um Charakteren einen kleinen Schub zu geben, wenn sie etwas nachhängen. Oder man benutzt sie sofort, um schneller im Level zu steigen.

Gewöhnungsbedürftige Steuerung

In Korea ist es üblich, dass Charaktere indirekt gesteuert werden. Ein Mausklick, und schon setzt sich die Figur zur bestimmten Position in Bewegung. Für europäische Gewohnheiten bedeutet dies, sich umzustellen. Da drei Charaktere auf einmal gesteuert werden müssen, sind wir für alle Hilfen dankbar, die allerdings einen gewissen Automatismus in die Kämpfe bringen. STRG + linker Mausklick lässt die Gruppe alles auf dem Weg angreifen. Strg + Shift + linke Maustaste sorgt dafür, dass alles im Umkreis eingesammelt wird. Praktisch, wenn man zu faul ist, die dutzenden Gegenstände einzeln anzuklicken. Für Kontrollfreaks ist das allerdings weniger geeignet, da die Gruppenmitglieder mitunter ihren eigenen Kopf haben und hinlaufen und angreifen, wo und wie sie wollen. Zum Grinden allerdings absolut tauglich, denn man stellt seine Truppe an geeigneter Stelle ab und der Rest wird automatisch erledigt.

Skeptiker werden die ganze Zeit grübeln, ob es nicht doch einen Haken gibt. Das Spiel ist kostenlos, Abogebühren werden auch nicht fällig. Wie verdient der Publisher sein Geld? Die Antwort ist ganz einfach. Wer sich kleine und große Hilfen im Spiel wünscht, der kann diese erwerben. Für knapp 20 US-Dollar gibt es zum Beispiel das Premium-Bundle, das 1000 Gold für besondere Gegenstände, einen einzigartigen Charakter und 100.000 Vis, die In-Game-Währung, beinhaltet. Kann man kaufen, muss man aber nicht. Das Spiel funktioniert auch ohne ganz gut. Jedenfalls so weit wir es bisher gespielt haben.

Fazit

von Dennis Hartmann
Seit über zehn Jahren spiele ich Onlinerollenspiele und nein, ich bin mit den asiatischen Vertretern nie richtig warm geworden. Zu seichtes Gameplay, zu stupides Monstergekloppe. Sei es ein 'Lineage' oder jetzt 'Sword of the New World'. Optisch gibt es fast nichts zu meckern und Fans der asiatischen Spielkultur werden voll auf ihre Kosten kommen. Spielerisch ist mir das alles jedoch ein bisschen zu dünn. Eine Sache werde ich auch nie verstehen: In der Stadt ist passende Klassik zu hören und auf freiem Feld auf einmal Techno? Das will so gar nicht passen.

Überblick

Pro

  • eigener, barocker Grafikstil
  • keine Kosten für Spiel oder Abo
  • viele Hilfen für Einsteiger, allerdings auf Englisch
  • drei Charaktere auf einmal spielen

Contra

  • mehr als grinden geht fast nicht
  • indirekte Steuerung
  • sehr einfaches Spielprinzip

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