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Test - Syberia 2 : Syberia 2

  • Xbox
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Knapp zwei Jahre nach dem gelungenen Erstling geht Microids ’Syberia’ in die zweite Runde. Wir haben die Xbox-Fassung unter die Lupe genommen und Heldin Kate Walker auf ihrem neuen Abenteuer begleitet.

Der Weg nach Syberia

Lange mussten die Fans auf den neuen ’Syberia’-Teil warten und sie dürften nun ziemlich gespannt auf ’Syberia 2’ sein. Dies liegt vor allem an dem Ende des ersten Parts. Die Story brach bekanntlich ziemlich abrupt und mit einem offenen Ende ab. Wir erinnern uns: Die Anwältin Kate Walker aus New York suchte den Erben Hans Voralberg in Europa. Zahlreiche Rätsel und Abenteuer mussten bestanden werden, um dem berühmten Automaten-Erfinder auf die Spur zu kommen. Dieser möchte trotz seines hohen Alters unbedingt das Land Syberia finden und hat zu diesem Zweck einen speziellen Zug erfunden. Im letzten Moment entscheidet sich Kate, Hans Voralberg auf seiner langen Reise zu begleiten. Und genau hier setzt ’Syberia 2’ ein. Obwohl allgemein bekannt ist, dass die antarktische Insel Syberia mit ihren Mammuts bloß ein Märchen ist, unterstützt sie den alten Mann und seinen Traum. Vielleicht ist ja doch etwas dran an den Geschichten um Syberia.

Puzzles, Maschinen, Items und Gespräche

Die Handlung von ’Syberia 2’ ist zwar spannend, hat aber auch ein deutliches Manko. Wer den ersten Teil nicht gespielt hat, versteht erst nach und nach, um was es eigentlich genau geht und was bisher geschehen ist. Außerdem kann man sich deutlich weniger mit den Figuren, deren Absichten und der Handlung identifizieren. Das Spielsystem entspricht natürlich dem des Vorgängers. Man bekommt also ein klassisches Point&Click-Adventure vorgesetzt. Mit dem Analog-Stick steuert man Kate Walker direkt durch die Renderumgebung. Sobald sie in der Nähe eines Items, eines Schalters oder einer sonstigen Interaktionsmöglichkeit ist, erscheint ein Symbol und man kann auf Knopfdruck eine Handlung ausführen. Man öffnet Türen, legt einen Schalter um, nimmt einen Gegenstand, drückt einen Knopf, untersucht eine Sache genauer, liest einen Text, benutzt eine Treppe, und so weiter. Neben dem Einsammeln und Nutzen von Items müssen öfters Maschinen in Gang gebracht und richtig genutzt werden, was fast schon an die ’Myst’-Reihe erinnert. Insgesamt sind die Rätsel von ’Syberia 2’ recht gut designt und variieren angenehm im Schwierigkeitsgrad – revolutionäre Aufgaben darf man aber nicht erwarten. Ein wichtiger Aspekt sind natürlich auch die Dialoge. Ihr trefft auf viele, teils ziemlich eigenartige Charaktere und könnt jeweils über verschiedene Themen mit ihnen sprechen. Leider wirken die Dialoge zuweilen etwas unrealistisch und starr. Außerdem wirkt der leicht anklingende Humor ziemlich bemüht.

Abenteuer mit Schattenseiten

Obwohl die Story und die Rätsel durchaus gefallen können, hat ’Syberia 2’ auch einige Mankos. Wie schon erwähnt sind die Dialoge nicht gerade das Gelbe vom Ei, außerdem nerven die vielen oftmals aufgesetzt wirkenden langen Märsche – man hat oft das Gefühl, man wird bloß so viele Male durch die jeweiligen Kulissen gehetzt, um die Spieldauer zu erhöhen. Dabei ist der Umfang des Abenteuers trotz allem nicht gerade hoch ausgefallen. Dieser Eindruck wird durch die relativ wenigen Interaktionsmöglichkeiten noch verstärkt. Ebenfalls ein Spielspass-Dämpfer ist die Steuerung – oftmals ist nicht so recht erkennbar, wo ihr nun hinlaufen müsst und wo nicht und manchmal bleibt man an unsichtbaren Grenzen hängen. Davon abgesehen kann die Grafik aber überzeugen. Die meist winterlichen und in der Natur angesiedelten Szenarien sind sehr schön gerendert und bieten ansehnliche Details. Allerdings hätten etwas mehr Animationen nicht geschadet, da so die Umgebung etwas starr und leblos wirkt. Die 3D-Charaktere sind sehr hübsch modelliert, bewegen sich aber ziemlich hölzern, was man vor allem bei der Interaktion mit Türen, Schaltern, Personen und so weiter deutlich sieht. Ebenfalls etwas unschön sind die Ladezeiten. Zwar müsst ihr beim Umschalten auf ein nächstes Renderbild bloß etwa knapp zwei Sekunden warten, aber besonders in den Dialogen, wo alle paar Sätze in eine andere Perspektive umgeschaltet wird, stören diese kurzen Pausen. Der Sound ist insgesamt gelungen. Die Musik und die Geräusche bleiben passend zum winterlichen Geschehen dezent im Hintergrund. Die deutsche Sprachausgabe ist insgesamt ordentlich ausgefallen. Nur zuweilen hat man das Gefühl, dass die Betonungen nicht so ganz zur Situation passen.

Fazit

von David Stöckli
’Syberia 2’ richtet sich deutlich an die Spieler des ersten Teils. Die Rätsel, die Story und die Grafik gehen in Ordnung. Diverse Mankos, die mangelnde Originalität und der mäßige Umfang sorgen aber dafür, dass der Titel nicht mit aktuellen (PC)-Adventure-Hits mithalten kann.

Überblick

Pro

  • atmosphärische Rendergrafik
  • interessante Handlung
  • gelungene Rätsel

Contra

  • hakelige Steuerung
  • ungelenke Bewegungen
  • mäßiger Umfang
  • wenige Interaktionsmöglichkeiten

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