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Test - The Elder Scrolls 4: Oblivion : The Elder Scrolls 4: Oblivion

  • PC
  • X360
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Aufgepasst, Freunde des gepflegten Rollenspiels, Ende des Jahres naht ein Monumental-Epos, welches das Genre in seinen Grundfesten erschüttern und die Messlatte für kommende Titel in schwindelerregende Höhen hieven könnte – 'The Elder Scrolls 4: Oblivion' ist im Anmarsch

Mittlerweile satte zehn Jahre hat die 'Elder Scrolls'-Reihe inzwischen auf dem Rücken, wobei sich seit den frühen und streckenweise extrem verbugten Anfängen einiges getan hat. Epischer Umfang war jedoch immer ein fester Bestandteil und auch in 'Oblivion' soll das nicht anders werden. Wir konnten uns auf der E3 ein erstes Bild vom Spiel machen.

Seit mittlerweile drei Jahren arbeitet Bethesda nun schon an 'Oblivion', welches Ende des Jahres für PC und Xbox 360 erscheinen soll und eine komplette Neuentwicklung ist – Bestandteile von 'Morrowind' werdet ihr nicht finden. Die grobe Rahmenhandlung ist schnell erzählt: Der Thron des Reiches Tamriel ist unbesetzt und das zugehörige Imperium ist am Zerbröseln. Ohne geeigneten Herrscher, und damit seiner Macht weitgehend beraubt, wird das Reich ein Opfer von Dämonen, die überall durch Tore erscheinen. Der Spieler darf sich nun auf den Weg machen, den Thronerben ausfindig zu machen und die Hintergründe der Dämoneninvasion zu erkunden.

Stilecht beginnt ihr euer Spiel als namenloser Held in einem Gefängnis, wo ihr überraschenden Besuch erhaltet, der euch unfreiwillig die Freiheit bringt. Bereits der erste Blick lässt schon die Kinnlade nach unten klappen. In Sachen Grafik hat sich Bethesda mächtig ins Zeug gelegt und liefert eine Engine, die sogar mit aktuellen Shooter-Engines im Hinblick auf die Nutzung aktueller Features wie Normal Mapping, Bumpmapping, Pixel Shadern und so weiter und so fort ohne weiteres mithalten kann. Die Texturen wirken immens plastisch, jedes Detail stimmt in den Räumlichkeiten. Die Ausleuchtung ist vom Feinsten und ein erstes Herumspielen mit potentiell beweglichen Objekten zeigt, dass 'Oblivion' über eine Real-World-Physik-Engine verfügt.

Der Auftritt der ersten Charaktere (euren Helden steuert ihr wahlweise aus der 'First Person'- oder 'Third Person'-Perspektive) sorgt dann gleich für das nächste tiefe Durchatmen. Waffen, Rüstungen und Kleidung werden immens detailverliebt dargestellt, überall sind feinste Verzierungen und Ziselierungen zu erkennen. Selbst die eigenen Waffen wirken nicht wie billiges Blech, sondern edle Klingen aus Meisterhand. Ebenfalls macht sich bemerkbar, dass sämtliche Dialoge im Spiel mit lippensynchroner Sprachausgabe unterlegt sind. Insgesamt kommen laut den Entwicklern über 50 Stunden gesprochener Dialog zusammen.

Nach erlangter Freiheit geht es dann erst mal ab in den Wald und auch hier ist Staunen ohne Ende angesagt. Die Umgebungen wirken unglaublich realistisch, jeder Grashalm, jedes Blatt wird akkurat dargestellt, wobei es sich nicht um platzierte Artworks, sondern von der Engine generierte Umgebungen handelt. Die schicken Wälder dienen aber nicht nur zum Bestaunen, ihr könnt dort auch einiges anstellen. Tiere können gejagt werden, um euch Nahrung zu verschaffen, ebenso könnt ihr Pilze, Pflanzen und Beeren sammeln, um daraus Tränke herzustellen.

Doch nicht nur Botaniker werden ihre Freude an der Angelegenheit haben, denn in der Spielumgebung findet ihr auch zahlreiche spezielle Locations, wie eine Elfen-Ruine in der gezeigten Präsentation. Über 200 Dungeons verbergen sich in der Spielwelt – das gefahrvolle Erkunden lohnt sich, denn nach dem Sieg über die dort hausenden Wesen und Unwesen winken hilfreiche Belohnungen. Auch fiese Fallen warten in den Dungeons, die aber mit etwas Geschick auch gegen den Feind verwendet werden können.

Wo wir gerade dabei sind – das Kampfsystem ist einfach, aber effektiv gehalten und verbindet nahtlos Magie und Nahkampf. Per Mausklick gibt es schnelle Hiebe, bei gedrückter Taste wuchtige Schläge und ihr könnt auch Schilde zur Abwehr nutzen. Sogar Stealth-Elemente haben ihren Weg ins Spiel gefunden – ähnlich wie in 'Splinter Cell' könnt ihr aus dem Dunkeln heraus agieren, wobei ein Symbol euch darauf aufmerksam macht, ob ihr für eure Gegner sichtbar seid oder nicht. Erfahrungspunkte gibt es nicht, eure Fertigkeiten verbessern sich automatisch bei Verwendung, sodass die Ausrichtung eures Charakters nicht auf Klassen eingeschränkt, sondern ganz von euren Aktionen und eurer Spielweise abhängig ist. Zusätzliche Fähigkeiten könnt ihr unter anderem durch das Lesen der insgesamt über 400 lesbaren (!) Bücher im Spiel erhalten.

Natürlich gibt es auch massig NPCs im Spiel, über 1000 an der Zahl, die allesamt unterschiedlichen Zyklen nachgehen, die nicht gescriptet werden, sondern anhand von Zielvorgaben dynamisch generiert werden. Die NPCs nutzen Gegenstände, verfügen über ein ähnliches Skillsystem wie der Spielercharakter und kommunizieren sogar dynamisch miteinander. Auch die Beziehungen zwischen dem Hauptcharakter und den NPCs spielt eine Rolle und kann durch verschiedene Arten der Beeinflussung, beispielweise durch freundliches oder unfreundliches Auftreten, verändert werden. Das Verhalten der NPCs wirkt sehr individuell und lebensnah, selten konnte der Eindruck einer lebendigen Spielwelt so intensiv vermittelt werden.

Die phänomenale Grafik und die lebendige Spielwelt können schon mal begeistern. Auch inhaltlich scheint sich einiges getan zu haben. So gibt es weiterhin zahlreiche Quests, anders als im verwirrenden Vorgänger soll es diesmal jedoch leichter fallen, dem "Roten Faden" zu folgen. Außerhalb der Hauptstory gibt es jedoch weiterhin Unmengen an Gelegenheiten, Abenteuer zu erleben und die Spielwelt nach eigenem Ermessen frei zu erkunden.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Die Präsentation von 'The Elder Scrolls 4: Oblivion' wurde mit Standing Ovations bedacht und das zu Recht. Edle Grafik, immense Detailverliebtheit, eine epische und unglaublich lebendige Spielwelt – was will man noch mehr. Bleibt eigentlich nur noch zu hoffen, dass 'Oblivion' auf halbwegs handelsüblichen Rechnern spielbar ist und die Komplexität und Spieltiefe nicht zu einem Bug-Disaster mutieren. Wenn Bethesda das in den Griff bekommt, wird 'Oblivion' zweifelsohne der Referenztitel des Genres - und das mit großem Abstand.

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