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Test - The Warriors : Brutaler Trip in die 70er-Jahre

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Basierend auf dem Kultstreifen von Walter Hill aus dem Jahre 1979, versetzt ’The Warriors’ die Spieler in eine düstere Welt der Bandenkriege. Wir haben uns erneut in die Kämpfe gestürzt und überprüft, ob die brutale Action von Rockstar Games auch im Handheld-Format zu überzeugen weiß.

Bandenkrieger

Walter Hills ’The Warriors’ aus dem Jahre 1979 ist ein Kultfilm, den man gesehen haben sollte. Kaum ein anderer Film konnte jemals den Nerv der Zeit und den Geist der jugendlichen Streetgang-Kultur so gut einfangen wie dieser Streifen. Während der Hollywood-Film sich aber noch mit einer sehr dünnen Story begnügte, gehen die Spielentwickler einen Schritt weiter. Wie schon im Film dreht sich alles um die Bande The Warriors aus Coney Island. Sie begeben sich zu einem Treffen in das Herz von New York City, wo alle verfeindeten Gangs sich treffen. Der Visionär Cyrus will, dass alle Banden zusammenarbeiten, um gegen die in der Unterzahl agierenden Polizisten von NYC die Macht an sich zu reißen. Im Tumult wird Cyrus allerdings erschossen und die Schuld den Warriors zugeschoben – es beginnt ein brutaler Spießrutenlauf. Das Videospiel greift diese Handlung auf und bietet sehr viel Zusatzmaterial. Ihr erfahrt allerlei Hintergründe der Mordtat, zumal die Geschichte schon einige Wochen vor dem Film einsetzt.

Brandherd New York

Spielerisch hat sich Rockstar Games klar an Klassikern wie ’Final Fight’ oder ’Double Dragon’ orientiert. Ihr bewegt euch also hauptsächlich prügelnd und tretend durch die Straßen New Yorks und erwehrt euch unzähliger ebenfalls kräftig zulangender Feinde. Aber auch eine Prise ’Manhunt’ und ’GTA’ findet sich im Spiel. Zum einen müsst ihr zuweilen in Stealth-Manier vorgehen und Wachen hinterrücks lautlos ausschalten. Zum anderen solltet ihr öfters mal eure Gang-Kasse auffüllen, um Spraydosen oder Energie auffrischende Drogen zu erstehen. Hierzu absolviert ihr diverse Minispiele – ihr raubt beispielsweise Passanten im Schwitzkasten aus, brecht in Läden ein, räumt die Kassen aus oder klaut Autoradios aus parkenden Karossen. Außerdem übersprayt ihr andere Banden-Tags, was einiges an Fingerspitzengefühl verlangt. Natürlich schaut die Polizei nicht tatenlos zu: Habt ihr zu viel angestellt, rücken euch die Cops auf die Pelle. Da heißt es dann, entweder den Kampf aufzunehmen und gegebenenfalls verhaftete Kumpels zu befreien oder schlicht zu fliehen – ’Grand Theft Auto’ lässt grüßen. Ähnliches gilt natürlich, wenn ihr einer Übermacht an feindlichen Gangs gegenübersteht. Aber wie schon erwähnt, stehen die Kämpfe im Vordergrund. Ein gelungenes Kampfsystem sorgt dafür, dass die Fights Spaß machen. Trotz einer vergleichsweise simplen Tastenbelegung könnt ihr sehr viele Aktionen ausführen. Des Weiteren lassen sich unzählige Gegenstände, wie Schlagstock, Gitarren, Äxte, Mülltonnen, Rohre und vieles mehr, einsetzen und auch die Umgebung kann demoliert werden. Abseits der Hauptmissionen dürft ihr die Viertel New York Citys frei erkunden und Nebenaufgaben angehen. Wer lieber in Gesellschaft prügelt, kann sich auch zu zweit kooperativ in das Getümmel stürzen.

Nostalgie

Leider ist ’The Warriors’ aber nicht frei von Fehlern. An erster Stelle ist die furchtbar hakelige Steuerung zu nennen, die einem die Prügelei nicht selten verderben kann. Dazu kommen ein suboptimales Anvisier-System und eine ungünstige Perspektivenführung. Außerdem dürfte der hohe Schwierigkeitsgrad so manchen Action-Neuling in Verzweiflung stürzen. Wie schon auf PS2 und Xbox hat man auch in der PSP-Version mit diesen Problemen zu kämpfen. Tatsächlich ist die Handheld-Steuerung noch einen Tick kniffliger, da die Tastenbelegung etwas umständlicher ausgefallen ist und der PSP-Analog-Stick die Eingaben oft ungenau umsetzt. Technisch macht der Titel einen ordentlichen, aber nicht spektakulären Eindruck. Das Flair des Films wurde immerhin hervorragend eingefangen. Wer den Kinofilm gesehen hat, wird unzählige Schauplätze, Charaktere und Details wiedererkennen. Weiterhin sind die Charaktere gelungen animiert. Weniger gefallen können hingegen die unscharfen Texturen und die instabile Framerate. PSP-typisch muss man mit einigen Abstrichen in puncto Texturen und Polygondichte bei den Details leben, es gibt mehr Slowdowns sowie sehr eckige Charaktere. Auch auf der PSP punktet der Titel beim Sound. Neben dem tollen Soundtrack des Films glänzt ’The Warriors’ mit hervorragender englischer Sprachausgabe, wobei oftmals vermeintlich originale Stimmen aus dem Kinostreifen mit neuen Texten zu hören sind. Nicht verschweigen wollen wir zudem den ordentlichen Koop-Modus für zwei Spieler, der auch in der PSP-Fassung nach wie vor vorhanden ist.

Fazit

von David Stöckli
Auf den Heimkonsolen hat mir die Auferstehung eines meiner Lieblingsfilme zwar besser gefallen, aber auch die PSP-Version von ’The Warriors’ kann überzeugen. Die tolle Umsetzung der Filmvorlage, der große Umfang und das gelungene Kampfsystem lassen großzügig über die Schwächen hinwegsehen.

Überblick

Pro

  • tolle Umsetzung der Filmatmosphäre
  • großer Umfang
  • stimmiger Sound

Contra

  • komplizierte und hakelige Steuerung
  • schwammige Texturen und eckige Figuren
  • suboptimale Perspektivenführung

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