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Test - Thrustmaster T150 Ferrari Racing Wheel : FFB zum moderaten Preis

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Lenkräder sind ein teures Vergnügen. Einerseits wollen Spieler robuste Verarbeitung und sattes Force Feedback. Andrerseits sind die Stückzahlen gering und die Preise entsprechend hoch. Nicht jeder kann es sich leisten, mal eben 400 oder 500 Euro für die neueste Edelkurbel aus der Tasche zu pulen. Thrustmaster hat ein Einsehen und liefert mit dem T150 für unter 200 Euro ein Lenkrad, das Geldbeutel und Spieler glücklich machen soll. Doch wo ist der Haken? Oder gibt es gar keinen?

Das T150 in der Ferrari-Ausgabe kommt im kompakten Karton und beinhaltet das montierte Lenkrad nebst Basis sowie ein 2-Pedal-Set mit Gas- und Bremspedal. Netzkabel und USB-Anschlusskabel sind fest an der Basis angeschlossen, sodass ihr schlussendlich nur noch das Pedalset an die Basis klemmen müsst. Netzstecker rein, USB-Kabel an die PS4 und schon ist das Lenkrad einsatzbereit.

Okay, natürlich solltet ihr das Lenkrad vor der Nutzung noch am Tisch festmachen. Die Halterung wirkt auf den ersten Blick ein wenig klapprig, aber sobald ihr das gute Stück mit der Schraube an der Wippe montiert habt, sitzt es erfreulich fest und lässt sich auch durch hartes Gezerre nicht von seinem Platz bewegen.

Solide Basis, schwache Pedale

Die Basis und das Lenkrad hinterlassen hinsichtlich der Verarbeitung einen ordentlichen Eindruck. Das Lenkrad sitzt, ohne zu wackeln. Der Gummiüberzug des 28-cm-Rades ist vermutlich ein wenig gewöhnungsbedürftig, macht aber nicht den Eindruck, sich gar zu schnell in seine Einzelteile aufzulösen. Die Schaltwippen sind aus Metall und haben gut spürbare Klickpunkte. Sämtliche PlayStation-Tasten sind vorhanden und gut erreichbar, inklusive Triggern, Schultertasten und Steuerkreuz sowie Options-, Share- und PS-Buttons. Zudem entdecken wir einen PS3-PS4-Umschalter – nicht ungewöhnlich.

Während Basis und Lenker einen guten Eindruck hinterlassen, wurde bei den Pedalen offensichtlich ein wenig gespart. Metall ist hier nicht zu entdecken, Pedale und Sockel sind aus Plastik. Von der Verarbeitung her der Schwachpunkt des Sets, das ohnehin sehr leicht ist und dadurch schnell mal auf dem Teppich verrutschen kann.

Immerhin, wem die Pedale so gar nicht passen, der kann sie gegen die 3-Pedal-Add-ons T3PA oder T3PA-PRO (ca. 100 Euro) austauschen, was dann aber natürlich an den Geldbeutel geht. Die TH8A-Gangschaltung (ca. 140 Euro) ist ebenfalls kompatibel. In Kombination sind wir dann allerdings wieder im Preisbereich deutlich teurerer Modelle. Ansonsten ist uns der Widerstand des Bremspedals etwas zu lasch.

Einsatzbereit für PC und PS4

An der PS4 ist das T150 sofort einsatzbereit. Aber ihr könnt es auch am PC nutzen, sofern ihr euch die entsprechenden Treiber von der offiziellen Webseite herunterladet. Die Treibersoftware verfügt über alle nötigen Einstelloptionen, um Force Feedback oder auch den Lenkradius zu verändern. Das T150 liefert 270 bis 1080°, letzterer Wert wird natürlich nicht in allen Spielen wirklich Sinn haben – Rallye-Spiele werden zumeist mit deutlichen niedrigeren Werten gespielt. Via Software könnt ihr überdies die Firmware des Lenkrads updaten, was bei unserem Muster aber nicht erforderlich war.

An entsprechenden Profilen der einzelnen Spiele für das T150 mangelt es natürlich noch ein wenig, aber das dürfte nur eine Frage der Zeit sein und mit etwas Einstellarbeit verrichtet das Lenkrad am PC in allen Titeln seinen Dienst. Auf der PS4 gilt Ähnliches: In Project CARS beispielsweise wurde es als T300 erkannt, da noch kein passendes Profil vorhanden ist. Das tat der Funktion an sich aber keinen Abbruch. Auch in DriveClub oder F1 war das Wheel sogleich einsatzbereit. Lediglich WRC 5 machte Zicken, was aber an der maroden Lenkradunterstützung des Spiels lag.

Gute Alltagstauglichkeit

Im Betrieb macht sich der Riemenantrieb des T150 sogleich bemerkbar. Das Wheel liefert kräftiges Force Feedback mit gutem Lenkwiderstand sowie sehr begrenzten Spielraum in der Mittelstellung, einer der Vorteile dieser Antriebsart. Die Lenkung zeigte sich dank 12-Bit-Abtastung in allen Spielen sehr präzise und auf den Punkt – hier fanden wir nichts zu bemängeln. Dazu verfügt das Lenkrad über eine angenehme Laufruhe, das typische Zahnradgefühl war nicht zu spüren.

Einzig die wie erwähnt etwas leichtgewichtige Bauweise des Pedalsets nebst dem etwas schlappen Widerstand des Bremspedals trübte das Fahrvergnügen ein wenig. Insgesamt gesehen liefert das T150 für seine Preisklasse aber eine überzeugende Vorstellung. Es dürfte gerade für Konsolenspieler interessant sein, die nur gelegentlich ein Lenkrad verwenden und nicht so tief in den Geldbeutel greifen wollen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Solides Force-Feedback-Wheel für Einsteiger

Bei den Preisen aktuell erschienener Lenkräder bekommt Otto Normalzocker schon ein wenig feuchte Augen – Preisregionen zwischen 400 und 500 Euro sind nicht jedermanns Sache. Das T150 ist eine grundsolide Alternative für weniger als 200 Euro und punktet mit ordentlichem Preis-Leistungs-Verhältnis. Lenker und Basis sind solide verarbeitet und bringen wegen des Riemenantriebs präzise Lenkung und kräftiges Force Feedback auf die PS4. Die Nutzbarkeit am PC dank entsprechender Treiber ist ein angenehmer Bonus.

Der Schwachpunkt des T150 sind letztendlich die Pedale, die zeigen, dass es sich um kein Highend-Lenkrad handelt. Bei Vielspielern dürfte dem Plastik recht schnell die Puste ausgehen, zudem ist mir persönlich der Widerstand, speziell des Bremspedals, um einiges zu schwach. Unterm Strich ist das T150 aber eine sehr gute Lösung für diejenigen, die keine allzu großen Löcher in ihre Kasse reißen wollen und ein gutes Lenkrad für ihre PlayStation suchen. Dort ist das T150 in seiner Preisklasse nahezu konkurrenzlos, während es sich auf dem PC mit preislich ähnlich gelagerten Klassikern wie dem G25 oder G27 messen muss.

Überblick

Pro

  • vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis besonders im Bereich PS4-Lenkräder
  • kräftiges Force Feedback
  • präziser, erfreulich laufruhiger Antrieb
  • gute Tischbefestigung
  • alle PlayStation-Steuerelemente vorhanden (Steuerkreuz, Buttons etc.) und gut erreichbar
  • solide Verarbeitung von Lenker und Basis
  • kompatibel zu anderen Shiftern und Pedalen des Herstellers (siehe Text für Details)

Contra

  • Plastikpedale wirken nicht sonderlich robust
  • Pedalset insgesamt zu leicht und neigt trotz Stoppern zum Verrutschen
  • Widerstand der Pedale könnte stärker sein, speziell beim Bremspedal

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