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Test - ThundeRobot ST Plus : Gaming-Notebook für Einsteiger im Test

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ThundeRobot ist eine hierzulande recht unbekannte Gaming-Marke. Sie gehört zum chinesischen Elektrokonzern Haier, der so ziemlich alles herstellt, was irgendwie mit Strom betrieben werden kann. Zumindest das ThundeRobot ST Plus, das uns für den Test zur Verfügung gestellt wurde, ist jedoch keine vollständige Eigenproduktion, sondern stammt offenbar vom bekannten Hersteller Clevo – mit verschiedenen Anpassungen. Nach recht ordentlichen Erfolgen auf dem asiatischen Markt will ThundeRobot seine Gaming-Notebooks nun auch in Europa an den Mann bringen.

Der erste Blick auf das ThundeRobot ST Plus, das in der vorliegenden Konfiguration für etwa 1.200 Euro zu haben sein soll, ist durchaus verheißungsvoll. Das anthrazitgraue Gehäuse sieht ansprechend aus und mit einer Abmessung von 378 x 267 x 26,9 mm und 2,5 kg Gewicht ist das Notebook auch nicht gerade wuchtig. Die erste Freude versiegt aber rasch, nimmt man das Notebook in die Hand, denn das komplette Gehäuse besteht aus Kunststoff. Das wäre im Grunde nicht schlimm, wäre der Displaydeckel nicht extrem instabil. Schon kleine Bewegungen reichen aus, um Verwindungen zu erzeugen und die Fugen des Displayrahmens zu offenbaren.

Zudem hat das Kunststoffgehäuse den Nachteil, dass sich der zentrale Bereich des Tastenfelds unter Druck ebenfalls stärker durchbiegt, als uns das lieb ist. Das wirkt nicht nur billig, sondern kann sich auf Dauer auch sehr negativ auf das Panel auswirken und zu massiven Bildfehlern führen. Fast ein Grund, das Notebook wieder in den Karton zu schubsen, aber natürlich sind wir nicht so oberflächlich, dass wir nur auf Äußerlichkeiten achten. Zumindest ist aber jetzt schon klar, dass das ThundeRobot ST Plus nicht in einer Liga mit Notebook-Giganten wie ASUS, MSI oder Gigabyte spielen kann, sondern eher für Einsteiger mit weniger gut gefülltem Geldbeutel gedacht ist.

Die Bestückung mit Anschlüssen stimmt uns etwas milder, denn dabei wurde an so ziemlich alles Wichtige gedacht. USB-Anschlüsse sind reichlich vorhanden, darunter auch ein USB 3.1 Type-C. Displays können über HDMI oder zwei Mini-DisplayPorts angeschlossen werden, ein Card-Reader ist auch mit von der Partie und Audioanschlüsse nebst RJ45 sowieso. Gigabit-LAN, WLAN 802.11ac/a/b/g/n und BlueTooth 4.0 hat das Notebook ebenfalls zu bieten. An der Ausstattung gibt es also nicht viel zu nörgeln.

Auch das Innenleben ist besser, als der Plastikschrott drum herum befürchten lässt: In unserem Modell werkelt ein i7-7700HQ @2,8 GHz, begleitet von 8 GB DDR4-2133 in Form von SO-DIMM-Modulen von Samsung, die bis 32 GB aufgerüstet werden können, wenn auch nur zwei Speicher-Slots vorhanden sind. Für Spieleleistung ist eine GeForce GTX 1050 Ti mit 4 GB Grafikspeicher und einem Referenztakt von 1.492/1.620 MHz verbaut.

Eine 128 GB große M.2-SSD von Samsung bunkert das Betriebssystem und sorgt für einen schnellen Start, während eine eher langsame Seagate-SATA600-HDD mit 1 TB und 5.400 rpm als Datenspeicher dient. Beim Display herrscht Minimalismus, ThundeRobot setzt auf ein 15,6 Zoll großes IPS-Display mit 1.920 x 1.080 Pixeln Auflösung und einer Bildrate von 60 Hz. Das Panel stammt von AU Optronics, man erwartet also soliden Standard und bekommt auch genau diesen.

Die Spieleleistung bewegt sich in dem Bereich, den man bei diesem Innenleben erwarten kann. Dank der GTX 1050 Ti können die meisten Spiele recht problemlos mit Full-HD und mittleren bis hohen Grafikeinstellungen gestemmt werden. Viel mehr ist aufgrund der maximal 60 Hz des Panels ohnehin kaum erforderlich. Die Zusammenstellung der Komponenten ergibt also Sinn, nichts ist überdimensioniert, aber auch nichts zu schwach.

Im Spielbetrieb und beim Benchmarken unter Volllast zeigen sich aber weitere Schwächen. Vor allem die Kühlung ist suboptimal: Unter Volllast heizt sich die GPU auf satte 88 Grad auf, während sich die Lüfter mühen, die Hitze nach hinten und rechts aus dem Gehäuse zu schaufeln. Das geht nicht gerade flüsterleise vonstatten, mit etwa 53 bis 54 dB gehört das ThundeRobot zu den lauteren seiner Art.

Auch die Temperaturverteilung könnte besser sein. Der mittlere Bereich des Tastenfeldes wärmt sich unangenehm auf, die Gehäuseoberfläche rechts neben dem Zahlenblock wird richtiggehend heiß. Dass eine Menge Hitze nach rechts rausgepustet wird, ist für Mausspieler zusätzlich eine Belastung und wird etwaige Sitznachbarn im Zug oder Flugzeug ebenfalls nicht begeistern.

Wo wir bei der beleuchteten Tastatur sind: Die macht bis auf das Durchbiegen bei Druck einen ordentlichen Eindruck und verfügt über recht angenehme Druckpunkte. Das Touchpad geht in Ordnung, allerdings sind die beiden Tasten ein wenig schwammig und wirken über ihre Breite ungleichmäßig, was Druckpunkt und Reaktion angeht. Auch hier herrscht also noch etwas Luft nach oben.

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