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Preview - Tiny and Big: Grandpa's Leftovers : Wir zerlegen die Welt

  • PC
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Das junge deutsche Entwickler-Team Black Pants Game Studio hat bereits in der Entwicklungsphase des liebevoll handgezeichneten "Jump-'n'-Slice"-Abenteuers zahlreiche Preise abgeräumt, darunter den Deutschen Computerspielpreis als "Bestes Nachwuchsspiel 2011". Mit den richtigen Werkzeugen könnt ihr in diesem durchgeknallten Indie-Titel die ganze Welt um euch herum zerlegen und neu formen.

Protagonist Tiny, der uns optisch etwas an den berühmt-berüchtigten Crazy Frog erinnert, ist empört. Sein Sandkastenfeind Big hat Opas letztes Erbstück entwendet: eine magische Unterhose - ein Artefakt eines uralten, längst untergegangenen Kultes. Dieser Herrenschlüpfer ist nicht nur inzwischen der Namensgeber des Entwicklerstudios geworden, sondern wird auch im Laufe des Spiels immer wieder optisch aufgegriffen. Unterhosenwolken, Unterhosenmuster, Unterhosen, wohin das Auge blickt. Klingt ganz schön japanisch, stammt aber aus Kassel. In der Rolle des technophilen Winzlings verfolgt ihr den dreisten Unterhosendieb, um zurückzuholen, was euch gehört.

Ein Mann ist nur so gut wie sein Werkzeug

Zu Beginn bringt euch ein komplett in klassischer grüner Game-Boy-Optik gehaltenes Tutorial die drei Werkzeuge des Spiels nahe. Da wäre zunächst einmal der Allzwecklaser, mit dem ihr alles um euch herum in Stücke schneiden könnt. Ihr lasert einen gigantischen Steinbrocken in Stücke und benutzt dann euren Greifhaken, um ein Exemplar geschickt herauszuziehen. Dieses könnt ihr dann vor unerreichbare Stellen schieben, um es als Rampe zu benutzen, oder ihr schleudert es einfach ein wenig durch die Gegend. Die Physik des Spiels ist überraschend gut umgesetzt und die Objekte bewegen und verschieben sich nach Interaktion in einem realistischen, der Schwerkraft entsprechenden Zeitrahmen.

Möchtet ihr ein Objekt nicht herausziehen, sondern von euch wegbewegen, feuert ihr eine kleine Rakete dagegen und schleudert es somit in die Ferne. Aus eigener Kraft könnt ihr relativ hoch springen und problemlos größere Steinbrocken oder Ähnliches herumschieben. Ziel ist es zumeist, sich mithilfe der umliegenden Objekte einen Weg zu unerreichbaren Stellen zu bahnen und sich wie in einem klassischen Jump 'n' Run durch den selbst gebauten Parcours zu bewegen. Bevor wir uns allerdings auf den eigentlichen Spielverlauf konzentrierten, hatten wir erst mal Mordsfreude daran, alles um uns herum zu zerlegen und herumzuschleudern.

Neben der witzigen Spielmechanik hat uns Tiny and Big vor allem durch seine komplett handgezeichneten Texturen beeindruckt. Die schraffierte Comic-Optik verleiht dem Titel einen ganz besonderen und eigenen Stil. Sogar die Texte sind vollständig handgezeichnet worden und müssen für jede Lokalisierung neu erstellt werden. Bei jeder Interaktion poppen wie in einem Comic dynamische, beschreibende Sound-Worte wie POUND, GNIRSH oder FIZZLE auf. Dialoge werden durch klassische Sprechblasen angezeigt. Beim Erstellen der Detailtexturen wurden Bleistift und Tinte benutzt, um dem Spiel einen organischen und handgefertigten Look zu verleihen. Je nach Beleuchtung verändern sich diese Schraffierungen - wir wollen uns gar nicht ausmalen, wie viel Aufwand die Jungs für das Projekt betrieben haben.

Auf die Ohren gibt es einen passenden Indie-Soundtrack mit 15 verschiedenen Titeln, die ihr im Laufe des Spiels als Kassette für euer sprechendes Radio einsammeln könnt. Die Entwickler haben anscheinend an alles gedacht und wir hoffen, dass dieses kleine Projekt nach endgültiger Fertigstellung von verdientem Erfolg gekrönt sein wird. Tiny and Big wird voraussichtlich ab Mai für 10 Euro auf Steam und für 15 Euro in einer ansprechenden Box-Version im Handel erhältlich sein.

Fazit

von Nina Schild
Da haben sich ein paar deutsche Nachwuchsentwickler hingesetzt und eine eigene Engine entwickelt, um ihren kreativen Ergüssen in einem Spiel freien Lauf zu lassen. Der Titel hat uns sowohl mit seiner beeindruckend aufwendigen Comic-Optik als auch spieltechnisch überzeugen können. Wir wollten gar nicht mehr aufhören, alles zu zerlegen. Vor allem die Möglichkeit, die Rätsel auf unterschiedliche Arten zu lösen, hat uns gefallen. Wir sind sehr gespannt auf eine endgültige Version und wünschen den Jungs viel Glück.

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Tiny and Big: Grandpa's Leftovers
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