Test - Tropico 4 : El Presidente unterhält auch auf Konsole
- X360
Im Sommer dieses Jahres kam das Aufbauspiel Tropico 4 für den PC auf den Markt. Jetzt schiebt der Publisher Kalypso Media eine Version für die Xbox 360 nach. Da stellt sich natürlich schon im Vorfeld die Frage, ob ein Konsolen-Controller überhaupt den Anforderungen eines solchen Genres genügen kann. Dem sind wir auf den Grund gegangen.
Eines können wir an dieser Stelle schon mal vorwegnehmen: Inhaltlich ist die Xbox-360-Version von Tropico 4 identisch mit der PC-Fassung. Ihr müsst demnach keine Angst haben, dass ihr irgendetwas verpasst, nur weil ihr zur „falschen“ Version greift. Dennoch gibt es in anderen Bereichen diverse Unterschiede, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.
Karibischer Konsolenherrscher
Wie schon beim Vorgänger übernehmt ihr die Rolle des Oberhauptes eines kleinen karibischen Inselstaates, nämlich die von El Presidente. Als erster Mann im Staat ist es eure Aufgabe, euch sowohl um die Bedürfnisse der Bevölkerung als auch um die diplomatischen Beziehungen und die Wirtschaft zu kümmern. Vor allem dem Aufbau einer möglichst intakten Infrastruktur kommt hierbei eine große Bedeutung zu. Fordern eure Bürger zum Beispiel eine bessere medizinische Versorgung, solltet ihr umgehend eine neue Klinik errichten und entsprechendes Personal in Form von Ärzten einstellen. Leben zu viele Leute auf der Straße, müssen schnellstmöglich neue Wohnhäuser her.
All das habt ihr stets gut im Blick, da Tropico 4 im Vergleich zu seinem direkten Vorgänger deutlich transparenter ist. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen erhaltet ihr Feedback auf eure Aktionen, das ihr direkt im Spielgeschehen beobachten könnt: Felder werden bestellt, Obdachlose verschwinden von der Straße etc. Zudem stehen euch zahlreiche Statistiken zur Verfügung. Diese wirken auf den ersten Blick aufgrund ihrer Fülle etwas erschlagend, doch verwirrend sind sie nicht. Erfreulich ist zudem, dass euch einige Berater zur Seite stehen, die immer wieder Hinweise zum weiteren Vorgehen geben. Entscheidungen sind ohnehin sehr wichtig, da diese stets nachvollziehbare Konsequenzen haben. Kommt ihr etwa der Bitte der Kapitalisten nach und setzt einen Ölbohrturm in die Landschaft, verscherzt ihr es euch mit den Umweltschützern. Dieses Zusammenspiel der Fraktionen ist ebenso interessant wie herausfordernd.
Viel zu tun auf der Insel
Im Verlauf der 20 Missionen umfassenden Kampagne habt ihr einiges zu tun, wobei die Aufgaben immer komplexer werden. Die Lernkurve ist glücklicherweise angenehm flach und zudem führt euch auf Wunsch ein mehrstufiges Tutorial in die Grundmechaniken des Spiels ein. Des Weiteren gibt es zahlreiche Nebenaufgaben, die euch bei der Stange halten werden. Allerdings ist auch in diesem karibischen Inselparadies nicht alles perfekt: So sind die Warenketten für echte Profis etwas kurz geraten und es dauert mitunter ewig, bis einige Gebäude fertiggestellt werden – trotz Zeitrafferfunktion. Ferner gibt es einige Probleme mit der Wegfindung, sodass manchmal die Fahrzeuge etwas seltsame Routen einschlagen.
Und was sind nun die Unterschiede der Xbox-360-Version? Da wäre natürlich zum einen die Steuerung. Diese ist prinzipiell gut an den Controller angepasst. So bedient ihr beispielsweise mit dem einen Analog-Stick die Kamera, während der andere beim Zoomen eingesetzt wird. Allerdings erreicht diese Art der Kontrolle nicht das hohe Komfortniveau einer Computer-Maus und vor allem das Navigieren durch die Menüs mithilfe des Digitalkreuzes ist etwas behäbig. Überdies ist die Grafik nicht ganz so gut wie am PC, was vor allem an den etwas verwascheneren Texturen liegt.
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