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Test - Tropico : Tropico

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Tropico
Flug auf eure Insel.

Dieses Ziel könnt ihr auf mannigfaltigen Wegen erreichen, steckt hinter der putzigen Grafik doch eine knallharte Wirtschaftssimulation, in deren Welt ihr so ziemlich jede Entscheidung treffen könnt und manchmal auch leider müßt. 'Tropico' ist sicher nichts für den Schnellspieler, der eben mal 20 Minuten abschalten will, sondern etwas für die Tüftler und Bastler unter euch, die gerne in stundenlanger Kleinstarbeit das Land formen, die Finanzen regeln und Politik in Reinkultur praktizieren wollen. Arbeit nur insofern als man sich einige Automatikfunktionen gewünscht hätte, ansonsten macht das Diktatorspielen vor allem eines: Spaß ohne Ende. Ein bißchen mehr Leben hätte der Inselwelt zwar gutgetan, dies macht aber der erstklassige Sound und die wirklich schöne Musik mehr als wett und manchmal ergattert man sich selbst dabei, wie man morgens in der Bahn noch eines der fröhlichen Liedchen trällert.

Wie es sich für eine Simulation gehört kann man auch nicht einfach Häuser in die Welt setzen und diese werden automatisch gebaut, alles muß bis ins kleinste Detail geplant, Arbeiter angeworben, die Miete festgelegt und ein geeigneter Platz sorgfältig ausgewählt werden. Durch Klick auf zum Beispiel die Farmen wird in kontrastreicher Farbe die Präferenz des jeweiligen Gebietes für die verschiedensten tropischen Früchte und Getreide dargestellt. Diese heimischen Erzeugnisse stellen den Grundstock eures Erfolges dar, ist doch euer eigenes Volk euer bester Kunde. Ganz nach sozialistischer Gesinnung, von der Diktatoren gerne sprechen, so lange es für sie vorteilhaft ist, gibt es nämlich keine Privateigentum und alles gehört dem Volk, respektive dem Staat und damit euch.

Tropico
Wohin mit dem Haus?

Nicht nur das Erzeugen, auch die gesamte Logistik und der Transport steht natürlich unter eurer Kontrolle und es gibt auf Tropico praktisch nichts, was ihr nicht lenken oder steuern könnt. Einzig die Einwohner selbst könnt ihr nicht steuern, denn diese haben ihren eigenen Willen und Vorstellungen. Jeder der Charaktere hat ihren Lebenslauf und Beruf und die ihm ureigensten Eigenschaften. Und so wundert es nicht, dass, zuwenig Aufmerksamkeit vorausgesetzt, es schneller zu einer Rebellion unter einem charismatischen Wortführer kommen kann als es euch als despotischer Diktator lieb sein kann. Auch müßt ihr tunlichst aufpassen, nicht in eine finanzielle Sackgasse zu geraten, denn aus dieser gibt es kaum ein entrinnen. Wohltuend daher, dass ihr sooft speichern könnt wie ihr wollt und auch eine Autosave-Funktion nicht fehlt.

Solltet ihr Warenüberschuß erwirtschaften, steht es euch natürlich frei diesen auch zu exportieren und somit einige zusätzliche Tropico-Taler zu ergattern. Einen Hafen vorausgesetzt kann der schwunghafte Handel mit dem Ausland beginnen, nett animierte Schiffe, welche bisweilen etwas ziellos umherzuschippern scheinen und deren Kapitäne wohl gerne etwas zu tief in das Rumglas kucken, verladen eure Waren. Ist der Handel nicht eure Sache und seid ihr mehr dem Touristikgewerbe zugeneigt, kein Problem! Baut am schönen Sandstrand einige Hotelbungalows nebst umfangreicher Infrastruktur, welche im letzten Ausbaustadium auch ohne weiteres einen Flughafen beinhalten kann, und schon können die Touris aus aller Welt kommen und eure Insel bestaunen. Gut, wenn sie dabei dann noch das ein oder andere Erlebnis-Etablisment vorfinden und somit gutgelaunt wieder gen Heimat düsen um per Mundpropaganda eure Insel anzupreisen.

Tropico
Rosa hat ihre Schauflerarbeit getan ...

Die monatlichen, sehr umfangreichen Statistiken, welche in einem Art Haushaltsbuch dargestellt werden und euch so ziemlich jede Zahl bescheren, die ihr zum Austüfteln eurer komplexen Pläne für die nächsten Jahre eurer Regentschaft benötigt, zeugen einmal mehr vom Anspruch der Entwickler, eine wahre Inselsimulation zu kreieren.

Das den Entwicklern auch der Hang zum Humor nicht abhanden gekommen ist zeigen die vielen witzigen und absolut gelungen Animationen eurer Bewohner. Besonders im Abspann könnt ihr einige hervorragende Renderszenen, vor allem der bildhübschen weiblichen Figuren, bestaunen. Hier gibt es dann auch den bereits besprochenen Song von Lou Bega zu hören, welcher meine Meinung nach allerdings nicht unbedingt in das Karibik-Ambiente paßt.

 

Fazit

von Vitus Hoffmann
Putzige, wenn auch etwas altbackene Grafik, eine Simulation im Hintergrund, die sich gewaschen hat und wunderschönen Karibik Sound vereint Pop Top Software zu einem Strategiemix, der jedem Hobbydespoten das Herz hüpfen lassen dürfte. Sicher, wem das Handeln, Tüfteln und Rechnen keinen Spaß macht, wer Action und Klickorgien liebt, wird mit 'Tropico' keine Freude haben. Allen Feinschmeckern, die gerne die ein oder andere Stunde vor dem PC sitzen und gebannt die Auswirkungen ihrer diffizilen Entscheidungen erwarten, sei 'Tropico' wärmstens empfohlen. Aufgrund der sehr realistisch ausgefallenen Wirtschaftssimulation ist der Titel unter Umständen sogar als Schulungsobjekt bei manchen Volkshochschulkurs in Sozialökonomie im Gespräch. Einen kleinen Abzug erhält der Titel für den wieder einmal nötigen Releasepatch. Langsam möchte man meinen, dass es Firmen heutzutage nicht mehr möglich ist, sofort lauffähige Software auf den Markt zu bringen. Auch auf meinem Rechner quittierte 'Tropico' jeden Startversuch mit einem Totalabsturz. Erst nach der Installation des Patches lief das Spiel, dann allerdings einwandfrei. Arm dran wer keinen Internetanschluß hat und verzweifelt auf der Suche nach dem Fehler sein Windows zum xten Male neu installiert ohne Hoffnung auf Hilfe oder Abhilfe.  

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