Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Preview - Unreal Tournament : Zurück zu den Shooter-Wurzeln

  • PC
Von  |  | Kommentieren

Der Entwickler Epic Games arbeitet derzeit an einer neuen Episode des beliebten Multiplayer-Shooters Unreal Tournament. Das Team schließt sich dabei nicht in einem Kämmerlein ein, sondern nimmt bei der Entwicklung die große Community mit an Bord. Gemeinsam soll ein Spiel entstehen, das allen Beteiligten gefällt. Ist das nur Wunschdenken oder kann dieses Vorhaben tatsächlich funktionieren?

Es liegt mittlerweile tatsächlich schon mehr als 15 Jahre zurück, dass Epic Games mit dem Multiplayer-Shooter Unreal Tournament erstmals für Furore sorgte. Der Mix aus ebenso schneller wie kompromissloser Action, gepaart mit der für damalige Verhältnisse tollen Grafik, zog sehr schnell eine ständig wachsende Fangemeinde an. Es folgten weitere Episoden, die unter anderem mit Fahrzeugen und anderen Neuerungen für frischen Wind sorgen sollten – aber nie wirklich an den großen Erfolg des Erstlingswerks anknüpfen konnten. Das soll sich schon bald ändern.

Gemeinsame Sache mit den Fans

Die neueste Episode, die schlicht und einfach Unreal Tournament heißt, geht bei der Entwicklung neue Wege. Epic Games setzt auf Crowdsourcing, so dass die Fans sowohl Texturen, Objekte als auch komplette Programm-Codes abliefern können. Das Team entscheidet dann, ob die Inhalte als Mod angeboten oder direkt ins Hauptspiel eingebunden werden. Auf diese Weise soll in enger Zusammenarbeit mit der Community genau das Spiel entstehen, das sich diese auch wirklich wünscht.

Wir haben uns eine aktuelle Pre-Alpha-Version von Unreal Tournament etwas genauer angesehen. Schon jetzt können wir sagen, dass sich in den vergangenen Monaten verdammt viel getan hat. Klar, ein Großteil des Shooters ist noch immer unfertig, nicht feingeschliffen und hat zudem mit einigen Problemen zu kämpfen. Das ist angesichts des Pre-Alpha-Status absolut normal. Dennoch sind die Fortschritte deutlich erkennbar und auch spürbar.

Wer bisher noch keine Berührungen mit der Serie hatte, kann sich in mehreren Tutorials die Grundzüge des Spiels aneignen. Das reicht von der Steuerung der Spielfigur bis hin zu den Waffen (vom Impact Hammer bis zur Flak Cannon) und deren Feuermodi. Wirklich aufwendig oder gar spannend sind diese Lerneinheiten zwar nicht, doch sie erleichtern Anfängern den Einstieg. Profis können sich hingegen direkt in die Deathmatch- oder Capture-the-Flag-Gefechte stürzen – wahlweise gegen KI-Bots oder gegen echte Kontrahenten. Da Unreal Tournament kostenlos zum Download bereitsteht, haben wir bei unseren Testpartien immer ausreichend Gleichgesinnte gefunden.

Keine Zeit zum Verschnaufen

Nach wenigen Sekunden startet eine Partie und schon einige Augenblicke später stellt sich umgehend das Unreal-Tournament-Feeling der ersten Stunde wieder ein. Die Partien sind extrem schnell, Zeit zum Verschnaufen gibt es keine. Nach dem Ableben könnt ihr fast umgehend wieder ins Geschehen einsteigen und erneut auf die Jagd gehen. Das hohe Spieltempo wird durch das Design der Maps unterstützt, da es nur wenige Stellen gibt, an denen man unbeobachtet bleiben kann. Ständig muss man damit rechnen, dass in der nächsten Sekunde ein Gegner um die Ecke rennt oder von hinten angreift.

Unreal Tournament - Capture the Flag Alpha Trailer
Dieses Video zeigt euch ein Capture-the-Flag-Match aus einer frühen Version der Neuauflage von Unreal Tournament.

Bisher können wir leider nur Deathmatch-, Capture-the-Flag-, Duel- und Showdown-Partien spielen, die anderen Modi bleiben noch außen vor. Was wir bisher zu Gesicht bekommen haben, gefällt uns schon recht gut. Vor allem das Revival der Map „Facing Worlds“ hat uns fast schon die Freudentränen in die Augen getrieben.

Mehr ist nicht immer gut

Allerdings gibt es auch einige Schattenseiten bei Unreal Tournament. Auf den wenigen schon texturierten Maps kann man zwar die durchaus hübsche Grafik mit detaillierten Effekten bewundern. Doch aufgrund der Tatsache, dass es mehr zu sehen gibt, wird das Geschehen gleichzeitig etwas unübersichtlicher. Sprich: Gegner, Waffen und andere wichtige Dinge sind nicht immer leicht zu erkennen, was sich natürlich etwas negativ auf den Spielfluss auswirkt.

Zudem bleibt abzuwarten, wie gut die anderen Spielmodi von Unreal Tournament sowie der Server-Browser unter Release-Bedingungen funktionieren werden. Bisher hatten wir nur selten mit Lags oder gar Verbindungsabbrüchen zu kämpfen. Allerdings kann sich das in einem größeren Rahmen natürlich noch ändern. Die Community produziert jedenfalls schon fleißig Inhalte – hoffentlich bleibt das in diesem Maß über einen längeren Zeitraum so. Ebenfalls lobenswert sind die ausführlichen Statistiken nach einem Match.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Hohes Tempo, kompromisslose Action

Ich habe mich unzählige Stunden durch das erste Unreal Tournament geballert. Entsprechend gemischte Gefühle hatte ich vor dem ersten Spielstart der neuesten Episode. Doch bisher sind meine Befürchtungen – zumindest größtenteils – noch unbegründet. Das Spielgefühl kommt derzeit dem Erstlingswerk verdammt nah: Hohes Tempo, kompromisslose Action und jede Menge Kills. Klar, die Pre-Alpha-Version ist noch unfertig und es gibt noch viel Luft nach oben. Vor allem die drohende Unübersichtlichkeit auf einigen Maps bereitet mir momentan noch etwas Bauchschmerzen. Dennoch: Das Crowdsourcing-Konzept von Epic Games scheint in die richtige Richtung zu gehen. Bisher deutet vieles auf einen knackigen Multiplayer-Shooter der alten Schule hin.

Kommentarezum Artikel