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Test - Steam-Controller : Die große Revolution?

  • PC
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Da ist er endlich, der heiß erwartete Steam-Controller. Viel wurde drüber diskutiert, immer wieder gab es Überarbeitungen und auch die eine oder andere Verschiebung. Nun will Valve seine Plattform mithilfe des Controllers, Steam Link und Big Picture endgültig ins Wohnzimmer bringen. Umständliches Gefummel mit Maus und Tastatur auf der Couch sollen überflüssig werden. Doch ist er ein brauchbarer Ersatz für Nager und Keyboard? Oder gar eine ernsthafte Konkurrenz für etablierte Gamepads?

Der Steam Controller kommt im dunkelblauen Karton mit Schiebehülle, der erfreulicherweise so gut wie kein Plastikpackmaterial beinhaltet. Im Lieferumfang: natürlich der Controller (welch Überraschung), ein USB-Dongle und ein USB-Anschlusskabel für den Fall, dass die AA-Batterien, mit denen der Controller kabellos betrieben wird, mal den Geist aufgeben und kein Ersatz zur Hand ist. Eine Akkulösung hätten wir bevorzugt, aber das ist Geschmackssache.

Die Installation geht so einfach wie nur was: Dongle in den Rechner stöpseln, Controller mittels Steam-Button anwerfen und schon ist das gute Stück betriebsbereit – allerdings nur in Steam selbst und dann auch nur im Big-Picture-Modus ohne Einbußen. Außerhalb von Steam und dem Desktop ist der Controller für Spiele nicht geeignet. Ihr könnt aber über die Funktion, fremde Spiele in Steam einzubinden, durchaus den Controller auch für Steam-fremde Spiele nutzen. Allerdings müsst ihr dann sehr tief in die Steuerungsbelegung einsteigen. Ein Tiefschlag ist die Bedienungsanleitung, die kaum das Nötigste vermittelt, geschweige denn in Sachen Konfiguration in die Tiefe geht. Das geht besser und muss besser werden.

Anders als andere Controller

Der Controller selbst ist recht solide verarbeitet, auch wenn Xbox- oder PS4-Gamepads wertiger sind. Er wirkt grundsätzlich klobiger und etwas schwerer als die Konsolen-Gamepads, liegt aber dennoch recht ordentlich in der Hand. Es gibt jedoch viele Unterschiede bei der Anordnung der Bedienelemente.

An der Oberseite fällt zunächst auf, dass der Controller nur einen Analog-Stick hat, der etwas links von der Mitte angeordnet ist. Der Analog-Stick funktioniert einwandfrei und hat einen guten Widerstand. Er ähnelt im Großen und Ganzen dem des PS4-Pads. Der rechte Analogstick wird quasi durch eines der Hauptbedienelemente des Controllers ersetzt, nämlich das rechte von zwei großen, kreisförmigen Touchpads, die auch gedrückt werden können.

Neben dem zentralen Steam-Button finden wir die Start- und die Zurücktaste, rechts auf gleicher Höhe sind vier Aktionstasten, passenderweise mit den gleichen Farben und Bezeichnungen wie beim Xbox-Controller, der ja von vielen PC-Spielern genutzt wird. Die Aktionstasten sind allerdings recht klein ausgefallen und liegen für unseren Geschmack etwas zu weit in der Mitte und zu dicht am rechten Pad. Spieler mit kleineren Händen können hier Probleme bekommen – umgehbare allerdings, aber dazu später mehr.

An der Vorderseite entdecken wir links und rechts ziemlich breite Schultertasten sowie jeweils einen Trigger. Letztere haben einen relativ kurzen Druckweg und beim vollen Durchdrücken noch einen Druckpunkt, sodass zwei Funktionen darauf gelegt werden können. An der Unterseite befinden sich zwei Schaltflügel, die zugleich Bestandteil des Batteriefachs sind. Dessen Schiebeverschluss wirkt ein wenig anfällig. Die beiden Flügel sind zunächst ungewohnt und werden schnell mal aus Versehen gedrückt. Hat man sich aber daran gewöhnt, entpuppen sie sich als hilfreiches Spielelement, insbesondere im Hinblick auf die erwähnte Problematik der Größe und Anordnung der vier Aktionstasten.

Touch me if you can

Kernelement sind aber die beiden erwähnten Touchpads – die nach oben gewölbte Form der Griffe lenkt die Daumen geradezu auf diese beiden Schaltflächen. Das linke Pad dient in den meisten Fällen quasi als Ersatz für das klassische Steuerkreuz. Dafür ist es allerdings nur bedingt geeignet. Gerade für den Einsatz in Jump 'n' Runs oder Beat-'em-ups ist die Bedienfläche schlicht zu groß und der Klickwiderstand für schnelle Aktionen zu hoch. Bei anderen Aktionen hingegen, beispielsweise dem Bedienen eines Inventars oder der Steuerung in den Big-Picture-Menüs, funktionieren sie einwandfrei.

Das rechte Touchpad dient quasi als Mausersatz und reagiert auf eure Daumenbewegungen. Das ist zunächst natürlich extrem ungewohnt, geht aber nach einiger Zeit tatsächlich in Fleisch und Blut über. Mit etwas Übung kann man damit um einiges präziser steuern als mit einem klassischen Analog-Stick, insbesondere wenn der Bewegungssensor des Controllers zusätzlich eingesetzt wird. An die Präzision von Maus und Tastatur kommt man allerdings auch mit viel Übung nicht heran. Etwas störend ist, dass die Aktionstasten recht dicht am Touchpad sitzen, so dass ihr beim Bedienen der Knöpfe schnell mal ungewollt daraufgeratet.

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