Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - War, the Game : Strategie in reinster Form

  • PC
Von  |  | Kommentieren

Wenn ein kleines Entwicklerstudio wie Gabber Games sich an die Aufgabe wagt, den großen Firmen zu zeigen, wo der Strategiespielhammer hängt, horchen wir natürlich sofort auf. Auf den ersten Blick macht War, the Game nicht gerade einen vielversprechenden Eindruck - doch das täuscht.

Strategie für Puristen

Wenn man in der heutigen Zeit an Strategiespiele denkt, laufen bei den meisten umgehend Szenen aus millionenschweren Produktionen wie StarCraft 2, Company of Heroes 2 oder ähnlichen Titeln vor dem geistigen Auge ab. Effektvoll inszenierte Schlachten, ein pompöser Soundtrack, eine Vielzahl an möglichst ausgefallenen Einheiten sowie eine fesselnde Geschichte - all das gehört doch mittlerweile dazu, nicht wahr? Das ziemlich kleine Indie-Studio Gabber Games will mit War, the Game den Beweis antreten, dass es auch anders geht.

Schon kurz nach dem Start wird klar, was die Entwickler damit meinen. War, the Game bietet keine alles überspannende Handlung. Ihr schlüpft einfach in die Rolle eines hochdekorierten Kommandeurs, der in zahlreichen Einzelmissionen sein taktisches Können unter Beweis stellen muss. Okay, es gibt ein ultimatives Ziel: Bis zum Beginn der finalen Mission sollt ihr viel Geld, das ihr als Belohnung für die Missionen bekommt, einnehmen. Dahinter verbirgt sich eine der Hauptmotivationen des Spiels. Denn abhängig von der zuvor erspielten Geldsumme stehen euch im letzten Einsatz unterschiedliche Nationen zur Auswahl. Je mehr Geld ihr auf dem Konto habt, desto größere und somit auch mächtigere Nationen, zum Beispiel die USA, könnt ihr kommandieren. Das hat logischerweise auch Auswirkungen auf den Schwierigkeitsgrad der finalen Mission.

Anders als die anderen

Doch bis ihr an diesem Punkt angekommen seid, vergehen einige Stunden. Zunächst müsst ihr ein kleines Tutorial abschließen, bei dem euch die grundlegende Steuerung etwas nähergebracht wird. Das ist absolut notwendig, denn die Steuerung unterscheidet sich von dem gewohnten Einheitsbrei der sonstigen Strategiespiele. So müsst ihr beispielsweise die Maustaste bei einer Einheit gedrückt halten und diese zu einer anderen ziehen, um beide in einer Gruppe zusammenzufassen. Dass die Steuerung ursprünglich für Gamepads konzipiert wurde, macht sich deutlich bemerkbar. Doch wenn ihr euch eingearbeitet habt, geht alles leicht von der Hand - ziemlich simpel und schnörkellos.

Das gilt auch für den Aufbau der Missionen. Euch steht lediglich eine Handvoll Einheiten zu Land, zu Wasser und in der Luft zur Verfügung, die ihr taktisch möglichst clever über den Erdball bewegen müsst - mit Bewegungen in Echtzeit. Es gibt keine Superwaffen oder Rush-Taktiken, einzig das taktische Kalkül entscheidet über Sieg oder Niederlage. Wer beispielsweise seine Flanken nicht deckt oder vorschnell in eine gegnerische Frontlinie prescht, hat schnell verloren. Der Anspruch der abwechslungsreich gestalteten Missionen - Eroberungen, Verteidigung, Invasionen et cetera - ist mitunter recht hoch, wodurch gerade Gelegenheitsspieler eher abgeschreckt werden.

Abschrecken dürfte aber auch die vergleichsweise spartanische Präsentation. Alles ist in eher minimalistischer Grafik gehalten: Einheiten, Gebäude und eigentlich alles andere. Auch das Interface ist etwas für Puristen. Doch das ist auch die Absicht der Entwickler, die ganz bewusst auf diese Zusätze verzichten und sich auf die Taktik konzentrieren. Schade nur, dass es keinen Multiplayer-Modus und derzeit einige Macken bei der KI gibt.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Strategiegeheimtipp für Puristen

Es fällt mir unglaublich schwer, eine allgemeingültige Wertung für War, the Game zu finden. Einerseits bietet Gabber Games ein ebenso anspruchsvolles wie fesselndes Strategiespiel, das mit verblüffend einfachen Mitteln arbeitet. Andererseits können wir nachvollziehen, wenn sich vor allem Einsteiger und Gelegenheitsspieler aufgrund der minimalistischen Präsentation sowie der gewöhnungsbedürftigen Steuerung von diesem Spiel abwenden. Die Wahrheit liegt demnach - wie so oft - irgendwo in der Mitte. Wer auf das Drumherum verzichten und sich rein auf den taktischen Aspekt eines Spiel konzentrieren kann, dem empfehlen wir den Kauf definitiv.

Überblick

Pro

  • interessantes Konzept
  • abwechslungsreiche Missionen
  • lobenswerter Umfang
  • grandioses Preis-Leistungs-Verhältnis
  • taktisch anspruchsvolle Einsätze

Contra

  • sehr minimalistische Präsentation
  • kein Multiplayer-Modus
  • einige Probleme mit der KI
  • gewöhnungsbedürftige Steuerung

Kommentarezum Artikel