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Preview - Warcraft 3 : Warcraft 3

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Warcraft 3
Unsere mächtige Siedlung hat standgehalten.

Helden von heute
Neben den neuen Rassen hielt auch ein komplett neues Einheitensystem Einzug in die Welt von Lordaeron. Die sogenannten Helden sollen für noch mehr Tiefgang und taktische sowie strategische Abwechslung sorgen. Die Helden, von denen jedes Volk drei an der Zahl besitzen kann, sammeln ihre Erfahrung ähnlich wie in 'Diablo 2' durch das Töten von gegnerischen oder neutralen Einheiten. Diese neutralen Bewohner Lordaerons belagern vor allem die Söldnergebäude und Jungbrunnen im Lande. Sie sind ziemlich stark und der Held sollte den Angriff nur mit Unterstützung von weiteren Einheiten wagen. Als Belohnung winken neben den gewonnenen Erfahrungspunkten auch wertvolle Gegenstände wie Ringe, Amulette oder Schriftrollen. Bis zu sechs dieser Dinge kann jeder Held bei sich tragen und so seine Attribute wie Schnelligkeit, Stärke und Intelligenz steigern. Vom Haudrauf bis hin zum geschickten Fernkämpfer sind alle Arten von Einheiten im Helden konzentriert. Zudem verfügt er mit steigendem Level über immer mehr und immer stärkere Zaubersprüche. Mir hat es vor allem der orkische Tauren Chieftain angetan, welcher mit seinem riesigen Hammer alles plattwalzt, was ihm in die Quere kommt und zudem seine Mitstreiter unentwegt heilt - die richtige Aura vorausgesetzt. Und mal ehrlich, wer wollte nicht schon immer mal einen so gewaltigen Hammer besitzen. Aber auch der bereits angesprochene menschliche Paladin hat es in sich, sofern er Level fünf erreicht, denn ab diesem Level ist es ihm möglich, in einem bestimmten Umkreis gefallene Soldaten wieder zum Leben zu erwecken und somit der bereits verloren geglaubten Schlacht eine glückliche Wendung zu verleihen.

Die Hauptheldin der Nachtelfen, eine stolze Tigerin, kann dagegen zum Beispiel ihren Jägerinnen besonders durschlagkräftige Pfeile spendieren und so deren Schaden noch weiter steigern, während der edle orkische Lord die Erde erbeben lässt oder mit schaurigen Blitzen ganze Gegnerscharen dezimiert. Der Hauptheld der Untoten ist - wie kann es anders sein - besonders im Heraufbeschwören von Getier und Gewürm und zombiehaften Begleitern geschult und überfällt seine Gegner mit garstigen Käferschwärmen.

Warcraft 3
Die Priestres of the Moon der Nachtelfen.

Strategie und Taktik dominieren
Gerade der Kampf um die Erfahrungspunkte und die damit verbundenen Schatzkisten mit den Ringen und Schriftrollen ist ein gänzlich neuer Aspekt und verhilft 'Warcraft III' zu einer ungemeinen Dynamik, denn wer auf der faulen Haut sitzt und sich einbunkert, hat in der Regel schon verloren, kann der Gegner doch fleißig seine Helden hochpowern und schliesslich den finalen Angriff wagen. Hinzu kommt ein von Blizzard, man munkelt aufgrund von Performanceproblemen, eingeführtes Einheitenlimit von 90 Einheiten pro Rasse. Scheint dies zunächst sehr gering, erweist sich das Limit im Spiel allerdings als durchaus angemessen, denn nun ist man um den Erhalt jeder Einheit besorgt und versucht diese so gut es geht auszustatten und hochzupowern. Anonyme Massenschlachten à la 'Command & Conquer' sind absolut passé. Wie schon in 'Starcraft' scheinen es die Designer unnachahmlich zu schaffen, dem Spieler immer neue Strategien und Taktiken abzuverlangen und trotz einfachen Grundgerüsts ein überaus komplexes und tiefgründiges Spiel zu schaffen. Vor allem die Einheitenkontrolle und das Dirigieren eurer Mannen stehen im Vordergrund und nicht das anonyme Produzieren einer unendlichen Zahl von Einheiten.

Eine weitere Neuerung wird das sogenannte 'Upkeep' sein. Hier soll die Massenproduktion von Einheiten noch weiter bestraft werden. Denn mit mehr als 30 Einheiten werdet ihr in die 'Low Upkeep' fallen, mit mehr als 60 Einheiten in die 'High Upkeep'. Jede dieser 'Upkeeps' bestraft euch mit einem Ressourcen-Abzug, sprich eure Minen und das Holz werfen pro Gang nur noch sieben bzw. in 'High Upkeep' nur noch vier Einheiten Gold oder Holz ab. Mit der Zeit wird es also wahnsinnig teuer, ein grosses Heer untätig rumstehen zu lassen. Angriff heisst die Devise und kluges Taktieren mit den 'Upkeep'-Zahlen. Bereits jetzt in der frühen Phase der Beta scheinen die Strategien unendlich und die Beta-Foren quellen über von guten Ratschlägen und Strategiediskussionen. Ein Zeichen dafür, dass Blizzard mit 'Warcraft III' auf dem besten Wege ist, den berühmten Vorgänger bei weitem zu toppen.

Zu guter Letzt halten auch noch die neutralen Gebäude Einzug in das Spiel. In diesen könnt ihr, wenn auch teure Spezialeinheiten wie Zeppeline, die aus 'Warcraft 2' bekannten Zapper oder mächtige Oger kaufen und sofort benutzen. Die Benutzung dieser gänzlich neuen Einrichtungen, welche wie bereits erwähnt aus gutem Grund schwer bewacht werden, muss allen Spielern erst noch ins Blut übergehen, so dass angeheuerte Söldner noch selten die Beta-Schlachtfelder bevölkern. Derzeit konzentrieren sich viele Spieler noch darauf, den 'Warcraft II'-Part des Spiels beherrschen zu lernen, ehe sie sich an den 'Wacraft III'-Part heranwagen. Gleiches gilt für die Helden-Benutzung und das vernünftige Leveln desselben. Ich hege aber keinen Zweifel, dass die Partien auf den Beta-Servern weiter an Intensität und Innovationsreichtum zunehmen werden.

Seit 'Siedler 3' hat es wohl kein Strategiespiel mehr gegeben, was im Multiplayermodus so süchtig macht und soviel strategischen Tiefgang bietet, wie das Spiel aus dem Hause Blizzard.

Warcraft 3
Eine orkische Siedlung.

Technik die begeistert
War Blizzard ja bekanntlich bis vor kurzem noch als extrem fortschrittsfeindlich bekannt, was die Unterstützung neuer Technologien angeht, so belehren sie alle Kritiker diesmal eines Besseren. Praktisch jede heutzutage übliche Auflösung wird unterstützt und in 32 Bit ist die Grafik schlichtweg gigantisch. Hinzu kommt positional Audio und explizite Surround-Unterstützung. Die Musik ist vom Feinsten und passt sich jedem Volk typisiert an. Obwohl die Betaphase gerade erst begonnen hat, zeigt sich 'Warcraft III' praktisch bugfrei, einen kompletten Absturz des Spiels habe ich bei etwa 100 gespielten Matches nur dreimal erlebt. Für ein 3D-Spiel sehr ungewöhnlich: Bereits jetzt sind kaum bzw. keine Clipping-Fehler festzustellen und die Funktionalität der implementierten Features ist in dieser Phase schon herausragender und fehlerfreier, als dies bei manchem Konkurrenzprodukt nach dem zwanzigsten Patch noch nicht erreicht wurde. Hut ab vor Blizzard, die es immer wieder schaffen, selbst einen alten Haudegen wie mich zu überraschen.

 

Fazit

von Vitus Hoffmann
'Warcraft III' scheint zumindest im Multiplayer-Part das zu werden, was sich alle von Blizzard erhofft haben. Ein perfekt ausbalancierter Nachfolger zum Kulttitel, welcher mit innovativen Ideen nur so gespickt ist und in Sachen Echtzeit-Strategie die Messlatte für die Konkurrenz in wohl unerreichte Ferne rücken wird. Wenn mich eine Beta-Version bereits nächtelang vor den PC lockt und dieses unnachahmliche 'ein Spiel geht noch' im Kopf rumschwirrt, weiss ich eines: 'Warcraft III' wird DAS Spiel dieses Jahres werden, komme was wolle. Wer Blizzard kennt, wagt sich gar nicht vorzustellen, was den Entwicklern noch alles für den Singleplayer-Modus in den Sinn gekommen ist, dessen Version ich kaum noch abwarten kann.  

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