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Test - WildStar : Bunt und tiefgründig

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Nicht noch so ein WoW-Killer, der nach dem ersten kostenlosen Freimonat wieder in die Ecke gefeuert und von der Festplatte getilgt wird. Das war der erste Gedanke, als Screenshots der quietschbunten Welt von WildStar auftauchten und man dazu noch erfuhr, dass das Team von Entwickler Carbine an wichtigen Positionen aus World-of-WarCraft-Veteranen besteht. Für alle, die sich noch nicht sicher sind: Ihr könnt durchatmen. WildStar hat zwar einige Design-Ideen mit anderen MMOs gemein, kann aber durchaus für sich selbst stehen und ist auch für Hardcore-MMOler sehr interessant.

Es gibt zwei Fraktionen bei WildStar, die einander nicht grün sind und sich in einem konstanten Konflikt befinden: die Verbannten und das Dominion. Beide könnten ungleicher nicht sein, sowohl bezüglich der gesamten Optik als auch der Aufgaben, die ihr im Laufe eurer Karriere erfüllen müsst. Die Verbannten sind die Vagabunden des Weltalls, die auf der Suche nach einer neuen Heimat den Planeten Nexus, um den sich alles dreht, gefunden haben und dort siedeln wollen. Auf der anderen Seite steht das Dominion, ein Weltraumreich, das als Nachfahre der legendären Eldan den Planeten Nexus als sein Eigentum betrachtet. Die Eldan sind die Architekten des Universums, ein dunkles Geheimnis umgibt sie. Überall auf Nexus findet ihr entsprechende Hinweise auf die Historie des Planeten.

So richtig kreativ ist das nicht

Der größte Schwachpunkt von WildStar ist sicherlich das Questsystem, das generisch und wenig originell ausfällt. Wer andere MMOs gespielt hat, wird sofort wieder mit „sammle X von Y“, „töte X Gegner“ und anderen bekannten Maßnahmen zum Erlangen von Erfahrungspunkten konfrontiert. Questreihen, die in sich kleine, abgeschlossene Geschichten erzählen, gibt es zwar, werden aber beim Rennen zum nächsten Levelaufstieg bedeutungslos. Damit diese Geschichten funktionieren und die Welt verändern, nutzen auch die Entwickler von WildStar das Phasing, bei dem der gleiche Ort anders aussieht, je nachdem, wie weit ihr in einer Geschichte seid. Am Anfang gab es hier noch kleinere Probleme: Das Phasing funktionierte nicht und Dinge, die man noch brauchte, hingen auf einmal in einer anderen Phase fest. Aber das wurde fast vollständig bereinigt.

Machen wir uns aber nichts vor: Kaum jemand wird die Questtexte lesen, um zu ergründen, warum er dies oder das jetzt machen muss. Ein gutes Indiz dafür ist, dass Add-ons, die automatisches Annehmen und Abgeben von Quests ermöglichen, ganz oben in der Download-Liste von Clients wie Curse stehen. Zu den normalen Quests kommen dann noch instanzierte Geschichten mit Endbossen dazu, die mal mehr und mal weniger Spaß machen. Wichtig ist aber eigentlich nur, dass ihr so schnell wie möglich die ersten 20 Levels bestreitet, weil WildStar erst dann zu einem ernst zu nehmenden MMO wird, das wirklich fordernd ist. Und keine Angst: Genügend zu tun gibt es immer, das Quest-Journal ist niemals leer – auch wenn es meistens immer die gleichen Aufgaben beinhaltet.

WildStar - Der Startschuss Trailer
Zum Start von WildStar zeigen euch NCsoft und die Carbine Studios, auf was ihr euch im Sci-Fi-MMO freuen könnt.

Allen Unkenrufen zum Trotz haben die Entwickler von WildStar es nämlich geschafft, die Dungeons und Raids richtig schwierig zu machen – besonders im Hinblick auf Genre-Primus World of WarCraft. Wenn ein Gruppenmitglied nicht funktioniert, schafft man schon die Dungeons ab Level 20 nicht. Ständige Bewegung ist notwendig, um den feindlichen Attacken auszuweichen. Das beginnt schon damit, dass Trash-Mobs auf dem Weg zu den Bossen in den Dungeons oftmals schwieriger als Bosse im heroischen Modus bei WoW sind.

Mit sogenannten Telegrafen wird angezeigt, wo gegnerische und freundliche Attacken, Heilungen und Effekte auftreten. Stehen bleiben ist ganz oft nicht ratsam. Und bei einem Bosskampf, bei dem die Hälfte des Bodens rot eingefärbt ist und sich diese gefährlichen Telegrafen auch noch stetig bewegen, ist Action pur an der Tagesordnung. Übrigens wurden die Attacken so stark angelegt, dass mit Standardausrüstung ein einfaches „Durchheilen“ nicht möglich ist. Also: immer auf der Hut sein und raus aus den roten Gebieten. Da ist WildStar sehr viel actionlastiger als andere MMOs: Es gibt einen Doppelsprung wie bei Action-Spielen, dazu könnt ihr durch zweimaliges schnelles Drücken in eine Richtung einen Hechtsprung ausführen. Besonders wenn der Boden rot wird, ist das oftmals die einzige Möglichkeit, dem sicheren virtuellen Tod zu entkommen.

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