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Preview - WWE 2K16 : Kontern mit Köpfchen

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Die letztjährige Version der WWE-2K-Reihe konnte nicht vollends überzeugen. Zwar stimmte das Gameplay größtenteils, doch vor allem der neue Karrieremodus entpuppte sich als dröge Version des NBA-2K-Pendants. In New York ließ sich eine frühe Vorabversion von WWE 2K16 anspielen. Mit folgenden Veränderungen wollen die Entwickler in diesem Jahr punkten.

Die wohl größte Änderung im Gameplay bekommt das Kontersystem. War es in den früheren Versionen ohne Probleme möglich, Angriffe des Gegners mit dem passenden Timing beliebig oft abzuwehren, haben sich die Entwickler mit der daraus entstandenen Problematik ausführlich befasst und eine Lösung gefunden. Konter können nur noch begrenzt eingesetzt werden. Jeder erfolgreiche Reversal kostet euch einen Konterpunkt, von denen euch maximal fünf gleichzeitig zur Verfügung stehen.

Die Kontermöglichkeiten werden nur langsam wieder aufgeladen. Wer also jede Aktion des Gegners kontert, wird sich schnell in einer misslichen Lage wiederfinden. Ist die Leiste leer, seid ihr den Angriffen des Gegners hilflos ausgeliefert. Das neue Kontersystem verleiht dem Gameplay eine taktischere Note, da ihr abschätzen müsst, wann es clever ist, eine Attacke des Gegners abzuwehren und wann nicht. Dadurch wird der Match-Ablauf realistischer: Es entstehen diese typischen Phasen, in der einer der virtuellen WWE-Superstars am Drücker ist. Genau diese Momente müsst ihr, so gut es geht, ausnutzen. Oder ihr versucht euer Möglichstes, den Schaden in Grenzen zu halten. So entsteht eine Art Tauziehen.

Im Stile der WWE

Zwar gibt es hin und wieder noch Ungereimtheiten in den Bewegungsabläufen, gerade wenn ihr mit dem Gegner auf dem Boden interagiert, und das generelle Spieltempo ist vielleicht etwas langsam, doch die ersten Matches entpuppten sich als taktische und spaßige Angelegenheit. Das liegt auch an der aufgebohrten Präsentation. Schon beim Einmarsch könnt ihr die Zügel in die Hand nehmen und euren Gegner auf dem Weg zum Ring angreifen. Der Kampf startet jedoch erst, wenn alle WWE-Superstars im Ring sind.

Es gibt, abgesehen von den schicken Wiederholungen, keine spürbaren Unterbrechungen im Spielablauf. Statt Ladepausen gibt es Schnitte ins Publikum oder zu den WWE-Kommentatoren, die das Geschehen analysieren. Eingefleischte Fans werden allerdings Byron Saxton vermissen, der vor einigen Monaten Jerry Lawler am Kommentatorentisch ablöste. „The King“ Lawler wechselte dafür zu Smackdown. Diesbezüglich hat also auch der neueste Ableger mit der Aktualität zu kämpfen. Ein Problem, das schon seit Jahren besteht.

Riesiger WWE-Kader

Entschädigt werdet ihr mit dem größten Kader in der Geschichte der Wrestling-Reihe. Weit über 100 WWE Superstars könnt ihr spielen. Bei unserem Anspielbesuch in New York stand jedoch nur ein gutes Dutzend zur Verfügung. Darunter befanden sich akkurate Nachbildungen (Cesaro oder auch Seth Rollins), einige solide virtuelle Versionen der realen Vorbilder (Kevin Owens) und im Falle von Daniel Bryan leider auch ein Totalausfall.

Vielleicht liegt es an den vielen Haaren im Gesicht, doch der Anführer der „YES!“-Bewegung sieht dem echten Daniel Bryan nur annähernd ähnlich. Zurzeit gibt es noch einen visuellen Unterschied im Detailgrad zwischen den WWE-Superstars und der Umgebung. Zwar ist das Bild insgesamt stimmig, doch es fällt auf, dass die Entwickler immer noch auf den Grafikmotor längst vergangener Zeiten setzen. WWE 2K16 ist kein hässliches Spiel, in vielen Momenten sogar ziemlich ansehnlich, aber der Zahn der Zeit nagt am Spiel.

WWE Superstar Daniel Bryan - Video-Interview @ gamescom 2015
Wir konnten mit dem WWE Superstar Daniel Bryan über seinen aktuellen Stand in der WWE und über das neue WWE 2K16 sprechen.

Der Karrieremodus soll in diesem Jahr deutlich facettenreicher ausfallen. Zum einen startet ihr zwar wieder bei NXT und versucht euch in die Hall of Fame durchzukämpfen. Doch je nachdem wie ihr euch gegenüber den anderen Talenten verhaltet, sollen Freundschaften und Fehden entstehen. Erinnerungen an WWF Smackdown: Know your role werden wach. Hoffentlich schaffen es die Entwickler, die Präsentation entsprechend anzukurbeln. Die war im letzten Jahr in der Karriere etwas dürftig.

Das gilt nicht für den 2K Showcase. Bei dem ließ sich in New York das Finale des King-of-the-Ring-Turniers aus dem Jahre 1996 nachspielen, als Cover-Athlet Steve Austin gegen Jake The Snake Roberts antrat. Dabei überzieht ein grafischer Filter das Bild, sodass es so aussieht, als wäret ihr wieder mitten in den 90er-Jahren. Erfüllt ihr die Aufgaben, stellt ihr das Match nach und werdet mit coolen Zwischensequenzen belohnt.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Keine Revolution, aber auf einem guten Weg

2K Sports beglückte uns lediglich mit einem kleinen Ausschnitt aus dem Umfangmonster WWE 2K16. Gerne hätte ich etwas Zeit mit dem Karrieremodus verbracht. Die Einzel-Matches machen aber dank des überarbeiteten Kontersystems schon jetzt Spaß. Allerdings dürft ihr keine grundlegende Revolution erwarten. Stattdessen drehen die Entwickler an vielen kleinen und größeren Schrauben, um eine authentische WWE-Atmosphäre zu erschaffen. Das gelingt in den meisten Fällen, auch wenn zum Beispiel gerade ein Daniel Bryan visuell nicht viel mit seinem realen Vorbild zu tun hat. Trotzdem: Die ersten Kämpfe machten Spaß, waren taktisch und spannend. Ein paar Hausaufgaben muss Visual Concepts aber noch erledigen.

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