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Special - Xbox One vs. PS4 : Next-Gen-Krieg

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Die E3 2013 kommt ins Rollen. Obligatorisch finden jedes Jahr kurz vor dem Messestart in Los Angeles die Pressekonferenzen der verschiedenen Publisher und Hersteller statt. Dieses Jahr liegt der Fokus besonders auf Microsoft und Sony, schließlich stehen ihre Next-Gen-Konsolen in den Startlöchern. Die Frage lautet: Welches Unternehmen lieferte die überzeugendere Show ab?

Bereits im Vorfeld zur E3 präsentierten sowohl Microsoft als auch Sony ihre neuen Konsolen. Es folgten hitzige Diskussionen über Technik- und Design-Entscheidungen. Die einen beschwerten sich über eine nicht gezeigte Konsole, die anderen über zu wenig präsentierte Titel. Nun hatten beide Unternehmen im Rahmen der E3 in Los Angeles die Möglichkeit, Skeptiker zum Verstummen zu bringen. Natürlich war die Gameswelt-Redaktion in der Stadt der Engel und hat sich beide Pressekonferenzen angeschaut. Nachfolgend schildern wir euch unsere Eindrücke.

Christian Kurowski:

Puh, das war ein sehr spannender Tag. Zugegeben: Die Sony-Konferenz war, was die Präsentation betrifft, eine herbe Enttäuschung. Und auch das Spieleportfolio glänzte nicht gerade mit großen exklusiven Perlen. Dafür haben die Japaner klar Stellung zur Gebrauchtspiele- und Internetverbindungs-Thematik bezogen und somit einige Herzen im Sturm erobert. Dazu ist die PlayStation 4 100 Euro billiger als die Xbox One. Das ist eine klare Kampfansage in Richtung Microsoft. Auch wenn Microsoft beim Media-Briefing vielversprechende Spiele am laufenden Band präsentierte, ist der Riese aus Redmond nun ein wenig in Bedrängnis.

Der Kampf der Konsolen ist eröffnet und Spieler auf der ganzen Welt sind live dabei. Ich persönlich bin hin- und hergerissen. Müsste ich mich heute für eine Next-Gen-Konsole entscheiden, wäre ich ziemlich unschlüssig. Vielleicht würde ich aktuell zur PlayStation 4 greifen. Auch wenn mich der Internetverbindungs-Zwang nicht stört und mir Gebrauchtspiele eigentlich recht schnuppe sind, lockt mich doch der überraschend niedrige Preis. Nun kommt es auf die Spiele an, die zum Start erscheinen. Ach ja: Endlich wissen wir, wie die PlayStation 4 aussieht. Es ist noch ein schwarzer Kasten. Nur etwas schräger. Mir ist das ja persönlich egal, aber jene, die über das Design der Xbox One lachten, werden jetzt mit der PS4 wohl ebenfalls nicht glücklich werden. Meine Vorfreude auf die kommende Konsolengeneration ist noch mal stark gestiegen.

Michael Zeis:

Dieses Jahr ist es bei Weitem nicht so leicht, einen Sieger nach den Pressekonferenzen festzulegen. Erwähnen muss man zumindest nebenbei, dass EA und Ubisoft zwar durchaus überzeugen konnten, es 2013 aber nun mal um das große Duell zwischen Sony und Microsoft geht. Beide fielen mit peinlichen Pannen auf. Microsoft hatte jedoch eine deutlich besser durchdachte PK-Dramaturgie und die Konzentration auf das Spiele-Line-up statt unnötigen TV-Inhalte-Gebrabbels gab mir genau das, was ich wollte. Mit Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain zu starten und mit Halo zu enden, kann so falsch nicht sein. Den kritischen Themen jedoch wich der Redmonder Konzern aus – ganz im Gegensatz zu Sony, die gerade deshalb eine Nasenlänge voraus sind.

Es ist schon traurig, dass mit dem Erlauben von gebührenfreien Gebrauchtspielen und dem Verzicht auf Online-Zwang derlei Begeisterungsstürme ausgelöst werden können. Vor Kurzem waren das noch Selbstverständlichkeiten. Dennoch muss man Sony dazu gratulieren. Es war nun mal das, was wir Spieler hören wollten. Hinzu kommt ein Spiele-Line-up, das zwar kaum mit Überraschungen auftrumpfen kann, aber dennoch überzeugt. The Order: 1886 liefert offenbar einen hochinteressanten Schauplatz und Destiny sieht man die Bungie-Handschrift - glücklicherweise - an. Die Siegermedaille holte sich Sony dann mit der Enthüllung des vergleichsweise niedrigen Preises der PlayStation 4 ab. Ach ja, die Konsole selbst wurde auch gezeigt. Es ist ein schwarzer Kasten. Wer hätte das gedacht?

Jens Quentin:

Bei Microsoft versagte bei einigen Trailern komplett der Sound, bei Sony gab es peinliche Momente, als während mehrerer Demos das Bild einfror. So viele Pannen wie bei diesen beiden Pressekonferenzen habe ich vorher bei allen E3-Veranstaltungen zusammen nicht erlebt. Das kommt davon, wenn man statt einer wirklichen Konsole einfach bloß einen PC baut. Dazu passend auch die beiden Gehäuse der neuen Wunderkisten: beide fast genauso klobig und hässlich wie ein PC. Aber genau wie bei Menschen kommt es ja auf die inneren Werte an. Und da liegt für mich die Xbox One vorn. Metal Gear Solid V: Phantom Pain wird der erste Ableger, den ich seit Teil 1 wieder spielen will. Diese Animationen und das Konzept der offenen Spielwelt, das sah alles schon verdammt gut aus. Dann gibt es da natürlich noch Quantum Break von meinem Lieblingsentwickler Remedy. Exzellente Technik, extrem interessantes Konzept. Allerdings befürchte ich, dass wir noch eine ganze Weile auf dieses Spiel warten müssen.

Dead Rising 3 hat mich ebenfalls überzeugt. Das Grundgerüst und der Humor der ersten beiden Teile, gepaart mit einer riesigen Spielwelt und brillanter Technik: will ich spielen. Die Enttäuschung unter den Xbox-One-Titeln war für mich Ryse. Ein Spiel, das ruckelt wie die Hölle und dessen Kämpfe nur aus plumpen Quick-Time-Events zu bestehen scheinen, sollte man besser nicht auf einer E3-PK zeigen. Von dem Crytek-Titel hatte ich mir viel mehr erwartet. Kommen wir zu den PS4-Titeln: The Order: 1886 bietet ein frisches Szenario und sieht nach viel Spaß aus. Watch_Dogs war vorher schon bekannt. Nach dem Gezeigten freue ich mich jetzt aber noch mehr auf den Titel. Den kann ich allerdings auch auf der Xbox One spielen. Nur auf der PS4 (neben dem PC) erscheint dagegen ein weiterer meiner Favoriten: Outlast, der nervenzerreissende Horrorschocker mit Einnässgefahr. Und dann gab es ganz am Ende der Sony-PK ja noch einen Teaser zu Mad Max zu sehen. Richtig, DER Mad Max. Wenn das Spiel nur halb so gut wird wie der Film, steht es auch auf meiner Wunschliste. Es ist natürlich einfach, jetzt den Preis von 399 € für die PS4 mit den 499 € für die Xbox One zu vergleichen und einen vermeintlichen Sieger auszurufen. Dasselbe gilt für die Aussagen Sonys, Gebrauchtspiele zuzulassen und auf Online-Zwang zu verzichten. Klarer Sieger PS4? So leicht mache ich es mir nicht. Für mich sind die Spiele entscheidend, und da hat für mich die Xbox One die Nase vorn.

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