Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - Xbox – Der Rückblick: Die Hardware : Special

  • Xbox
Von  |  |  | Kommentieren

Die Xbox 360 hat sich etabliert, für die "alte" Xbox erscheinen hingegen keine Spiele mehr. Es ist also allerhöchste Zeit, den Abgesang auf die erste Microsoft-Konsole anzustimmen und im Rückblick auf den Werdegang der schweren, schwarzen Kiste zurückzuschauen.

Auf und Ab

Nachdem der Videospielmarkt Mitte der 80er-Jahre zusammengebrochen und später wieder zu neuen Höhen aufgestiegen ist und spätestens nach einem weiteren Tiefpunkt Mitte der 90er sowie dem darauf folgenden kometenhaften Aufstieg der PlayStation war klar: Videospiele sind endgültig in der breiten Masse angekommen und ein wichtiges neues Medium. Klar, dass viele Firmen da Geld verdienen wollten, doch ein Einstieg in die Branche fällt schwer, man denke nur an die kläglichen Versuche wie 3D0, Amiga CD32 oder N-Gage. Selbst Videospielfirmen mit langjähriger Erfahrung, wie Nintendo (Virtual Boy) oder Sega (Sega 32X), gerieten zuweilen ins Straucheln. Durch die enorme Erweiterung des Massenmarktes durch die PlayStation brauchte es außerdem gigantische Investitionen, um überhaupt als Neuling eine Chance zu haben. Die Konsequenz für Sega: Man zog sich aus dem Hardware-Geschäft zurück.

Xbox

Eine andere Firma schreckte dies aber nicht ab und versuchte es trotzdem mit einer neuen Konsole: Microsoft. Viele Anekdoten und Gerüchte ranken sich um die Konsole, deren Projektname "Xbox" lautete – und unter diesem Namen kam sie schließlich auch in den Handel. So sollen zwei Teams zugleich an einem Xbox-Konzept gearbeitet haben: Die eine Truppe entwarf einen PC fürs Wohnzimmer inklusive Multimedia- und PC-Spiele-Kompatibilität, das andere Team orientierte sich mehr am klassischen Konsolenaufbau.

Trotz Bedenken entschied sich Bill Gates schlussendlich für die Konsolenvariante. Nachdem das Gerät im Frühling 2000 als Prototyp erstmals von Gates präsentiert wurde, ging es an die Realisierung. Dabei profitierte Microsoft von Erfahrungen aus der DirectX-Entwicklung sowie den ersten Videospielausflügen mit WindowsCE in Segas Dreamcast.

Xbox

Ganz so einfach war die Geburt der Xbox aber nicht. Schließlich reicht es nicht aus, einfach eine Hardware zusammenzubasteln, man braucht auch die Unterstützung der Software-Hersteller. Das galt umso mehr für Microsoft, die im Gegensatz etwa zu Nintendo über keine zugkräftigen Exklusiv-Spielmarken verfügten. Gerade die japanischen Spieleschmieden zeigten sich arg zurückhaltend, um nicht zu sagen abweisend, gegenüber dem westlichen Videospiel-Eindringling.

Freilich bemühte sich Microsoft um den Support der namhaften fernöstlichen Publisher: So soll etwa die Xbox-Umsetzung von Capcoms ’Onimusha’ aufgrund einer durchzechten Nacht zwischen den Entwicklern und Microsoft-Verantwortlichen zustande gekommen sein. Auch Konami und Sega unterstützten die Xbox schon früh, der ’Final Fantasy’-Macher Square zeigte Microsoft dagegen die kalte Schulter.

Im Westen sah es da schon etwas besser aus: Ubisoft, THQ, Infogrames (Atari), Eidos und andere Publisher sorgten bereits zum Launch oder kurz danach für Spielenachschub. Ausgerechnet Electronic Arts weigerte sich aber, die wichtigen Sportspiele für die Xbox umzusetzen. Das sollte erst später erfolgen, und auch dann zierte sich EA noch: Lange Zeit durften nur PS2-Spieler in den EA-Titeln online zocken – ein Affront gegenüber Microsofts beliebtem Online-Dienst Xbox Live.

Kommentarezum Artikel