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Test - After Burner: Black Falcon : Segas Actionflieger ist zurück.

  • PSP
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Mit Karacho zurück auf den Bildschirm: Sega lässt die legendäre ’After Burner’-Reihe neu aufleben und sorgt mit ’After Burner: Black Falcon’ für neue nostalgische Flug-Action auf Sonys PSP. Ein echter Durchstarter oder eine Fehlzündung?

'Top Gun' der Moderne

Mitte der 80er-Jahre sorgten gleichzeitig ein Film mit Tom Cruise und ein Spielhallenautomat von Sega für einen kleinen Boom bezüglich rasanter Flug-Action. Beiden war gemeinsam, dass sie wenig intelligent, aber hübsch anzuschauen waren. Um an jene alten Zeiten zu erinnern, beschert uns Planet Moon Studios mit ‘After Burner: Black Falcon’ einen Nachfolger des Automaten, der in puncto Spiel-Feeling das Original für unseren Geschmack etwas zu authentisch kopiert.

Im Rahmen einer sehr abenteuerlichen Story, welche sichtlich überzogen wirkt, kämpft ihr euch durch 24 Missionen. Genau wie vor 30 Jahren ist die Flugroute fest vorgegeben: Ihr fliegt, rein optisch gesehen, stur geradeaus und könnt nur ballern sowie ausweichen. Ständig kommen euch die immer gleich aussehenden Flugstaffeln entgegen, gleichzeitig müsst ihr auf am Boden installierte Geschütze aufpassen und brav Felswänden aus dem Weg fliegen. Ganz selten rauscht ihr an besonderen Zielen vorbei, wie beispielsweise einer Fabrik oder einem altertümlichen Tempel, welche ihr natürlich ebenso fachgerecht zerlegt.

Feuer frei

Eure Zerstörungswut wird durch drei Waffen gestützt: MG, Luft-Luft- und Luft-Boden-Raketen. Mit Ersterem müsst ihr exakt zielen und mit einer deutlich geringeren Reichweite auskommen, dafür habt ihr praktisch unendlich viel Munition an Bord. Um fleißig Raketen verschießen zu können, solltet ihr wiederum auf die kleinen Päckchen achten, welche zerstörte Flieger hinterlassen. Mit diesen füllt ihr entweder euer Arsenal auf oder regeneriert eure Energie.

Solltet ihr jedoch zu viele Treffer eingesteckt haben und sollte gar euer letztes Leben dahin sein, so müsst ihr die Mission erneut starten. Dies wird spätestens dann frustrierend, wenn ihr fünf Minuten lang auf einem langweiligen Kurs unterwegs gewesen seid und euch ein paar fatale Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Noch schlimmer ist es, wenn ihr aufgrund eures etwas zu groß geratenen Fliegers oder wegen bildschirmfüllender Explosionen die feindlichen Geschosse nicht mehr sehen könnt.

Fantastische Spielbarkeit ohne Faszination

Der Hang zur Hektik und Unübersichtlichkeit wird obendrein von einer flotten Spielgeschwindigkeit bedingt, weshalb sich ‘Black Falcon’ in der Tat wie das Original ‘After Burner’ spielt. Doch während dieses anno 1987 dank einer dicken Steuerungshydraulik in der Spielhalle richtig Spaß machte, tut sich der PSP-Nachfolger schwer, dieselbe Faszination aufzubauen. Fairerweise sei gesagt, dass die Steuerung per Analog-Pad einwandfrei funktioniert und gar mit zu den am besten programmierten Spielen für Sonys Handheld gehört.

Die zunehmende Monotonie in Sachen Spieldesign dürfte wohl eher ein Ärgernis darstellen: Jede Mission spielt sich praktisch gleich und aufgrund der wenig innovativen Feindformationen ist selbst ein klassisches 2D-Shoot’em-up um ein vielfaches abwechslungsreicher. Allenfalls grafisch macht ‘Black Falcon’ nicht nur einen flotten, sondern auch einen halbwegs variantenreichen Eindruck.

Das letzte Manko betrifft den Spielumfang: Auf der einen Seite wirken die Missionen aufgrund der Monotonie eine Spur zu lang, auf der anderen Seite beträgt die Gesamtdauer der Story gerade mal zwei bis drei Stunden.

Langweilig auf Dauer, kurzweilig für zwischendurch

Ist ‘Black Falcon’ deshalb schlecht? Nicht zwangsläufig: Für ein paar Minuten macht die Fliegerei durchaus Laune und wer regelmäßig Frustpausen einlegt, wird sicherlich auch einige Male wieder zur PSP zurückkehren. Zwei Multiplayer-Modi sowie schicke Sound-Effekte runden zumindest das Drumherum ab.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Persönlich war ich nie ein großer Fan von ‘After Burner’, doch wer den Oldie mochte, wird bestimmt Gefallen am Retro-Feeling inklusive moderner Präsentation haben. Trotzdem hätten dem Spieldesign mehr Abwechslung und mehr Übersicht bestimmt nicht geschadet.

Überblick

Pro

  • sehr gute Steuerung
  • schnelle und bunte Action
  • grafisch halbwegs abwechslungsreich ...

Contra

  • ... spielerisch äußerst monoton
  • wie das Original: zuweilen chaotisch und unübersichtlich
  • nicht besonders umfangreich

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