Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Preview - Assassin's Creed: Origins - E3 Vorschau : Ein bisschen Black Flag, ganz viel Skyrim

  • PC
  • PS4
  • One
Von  |  |  | Kommentieren

Holla, die Waldfee: Assassin’s Creed wird ein waschechtes Rollenspiel – mit Reiterei, legendären Items, richtigem Inventar, levelbaren Waffen und Skill-Trees. Ein komplettes Rollenspiel eben im Stil von The Witcher 3, und das in einer offenen Welt, die sich nicht nur auf eine oder zwei Städte beschränkt, sondern ganz Ägypten beinhaltet, inklusive Pyramidenrutscherei und Planschen im Nil, wo sich auch die Krokodile des Pharaos und gähnende Nilpferde tummeln.

Assassin’s Creed: Origins wird ein sehr viel größeres, ambitionierteres Spiel als Assassin's Creed: Syndicate. Es geht nicht mehr nur um eine oder zwei Städte, sondern um ganz Ägypten. Dieser stark gewachsene Maßstab definiert das Gameplay: Es gibt noch immer die klassischen Assassinen-Missionen, das Heranpirschen an den Feind, den tödlichen Sprung von oben – mit der Klinge voran oder um in Zeitlupe seinen Predator-Bogen abzufeuern. Das Kampfsystem wächst aber deutlich mit dem Maßstab mit: Ihr schießt vom Rücken eines Arabers in vollem Galopp, eine Spezialität der ägyptischen Armee. Oder von einem Streitwagen mit gleich mehreren Pferden als Antrieb.

Kamele dienen zur Fortbewegung und massige Triremen beherrschen die See – Assassin’s Creed: Origins wird schließlich von jenem Team geschaffen, das einst für das großartige Black Flag verantwortlich zeichnete. Vor allem aber will Origins ein waschechtes Rollenspiel sein, ohne Wenn und Aber. Vorbei sind die Zeiten, als euch die Entwickler nur ebenbürtige Gegner entgegenstellten.

Ihr levelt euren Charakter, nutzt Skill-Trees auf drei unterschiedlichen Pfaden und entscheidet über eure Kleidung: ob ihr lieber ein Krieger sein wollt, der mit schützender Plattenrüstung den offenen Kampf sucht, oder einen leichten, auf Lautlosigkeit getrimmten Kaftan tragt, der eher einem Stealth-Assassinen dienlich ist. Origins heißt nicht zufällig so. Es erzählt die Ursprungsgeschichte des Assassinen-Ordens aus Sicht eines Mannes namens Bayek, der auch das Symbol des Adlers erklärt. Eines Tiers, zu dem Bayek eine besondere Beziehung innerhalb der Story aufbaut.

Ein anspruchsvolleres Kampfsystem

Es gibt Khopesh-Krummschwerter und Lanzen, Äxte und Stäbe, aber auch Schilde aus Holz und Bronze: Die Reichweite eurer Waffe spielt eine deutlich größere Rolle als bisher. Assassin’s Creed ist bekannt für sein Hack-and-Slay-Kampfsystem, wo ihr Pirouetten drehend mehrere Feinde einfach aufschlitzt. Sprungangriffe etwa müssen jetzt besser getimt werden und können ins Leere gehen, wenn sich der Gegner wegrollt. Der Schild zum Blocken ist essenziell, denn die KI findet viel schneller unsere Schwachpunkte.

Assassin's Creed: Origins - E3 2017 Geheimnisse des alten Ägypten Trailer
Ubisoft hat auf der hauseigenen Pressekonferenz zur E3 einen weiteren Trailer zu Assassin's Creed: Origins präsentiert.

Klassisch für Rollenspiele ist, dass ihr mitunter erst eure sehr ausführlichen, verschachtelten Skill-Trees leveln und die richtige Ausrüstung finden müsst, um Elitesoldaten wie den Sklaventreiber zu knacken – ein übler Geselle, dessen Stabwaffe mit Nägeln und Eisenspitzen verfeinert wurde – oder euch gar mythischen Kreaturen wie einer Schlangengottheit zu stellen. Es ist noch schwer abzuschätzen, wie hoch dieser Anteil sein wird – ist ja durchaus eine Abkehr vom Realismusansatz der Serie, die allerdings gut ins religiöse Ägypten passt.

Findet Ubisoft den richtigen Story-Dreh, sollen uns Bosskämpfe im Herzen der Pyramiden durchaus recht sein, zumal es eine ganze Reihe von Spezialbögen gibt: Der Predator ist sehr präzise, quasi eine Art antike Sniper-Rifle. Ein anderer verschießt fünf Pfeile gleichzeitig, deren Ziele ihr vorher festlegt. Gut geeignet für Hydren.

Eine echte Open-World

Ubisoft Singapur verabschiedet sich von der Formelhaftigkeit der Serie, und das begrüßen wir sehr. Es gibt also keine Minimap mehr, auf der drölftausend Icons verwirren, stattdessen möchten die Kanadier zum Stromern und Erkunden einladen. Es gibt lediglich einen Kompass im Stil von The Elder Scrolls zur Orientierung. Prinzipiell könnt ihr auf Streitwagen, Kamelen und Pferden aber einfach losreiten und Ägypten erkunden. Natürlich könnt ihr eine große Karte aufrufen, aber insgesamt wirkt das HUD nicht so invasiv wie früher.

Das Crafting bleibt wichtig. So liefert ein Nilpferd sehr dicke Haut, die sich wiederum für neue Kleidung nutzen lässt. Es scheint so, als ginge es sehr viel weniger ums Abklappern wie in Far Cry, sondern mehr ums organische Entdecken wie in einem Zelda: Breath of the Wild, und das ist ein schönes Kompliment. Auch wirkt die Spielwelt herrlich belebt, weil die Nebenquests nicht beliebige Aufgaben à la „Hol mal fünf Krokodile“ sind, sondern wir einem Todgeweihten das Leben retten können, wenn wir seinem Peiniger - einem mürrischen Priester mit Anubis-Kopf - eine Statue zurückbringen. Wir sind ja nette Menschen.

Kommentarezum Artikel