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Test - Astro A50 Gen 4 : Ein geiles Gerät

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Wir fangen mit den schlechten Nachrichten an: Das Astro A50 ist nicht billig. Ihr müsst rund 250 Euro dafür investieren. Der Herstellerpreis liegt gar bei 350 Euro. Dafür bekommt ihr entweder die Version für Xbox One und PC oder PlayStation 4 und PC. Für diesen Preis sollte das Headset einiges liefern ...

In der stabilen Umverpackung unseres Testmusters finden sich das eigentliche Headset und die dazugehörige Basisstation. Diese dient nicht nur als Sender und Empfänger, sondern zugleich auch als Ladeschale für den Kopfhörer. Nach etwa 12 bis 15 Stunden muss das Gerät neue Energie tanken. Beim „Parken“ solltet ihr ein wenig Vorsicht walten lassen, damit die dünnen Kontaktstifte an der Ladebuchse nicht beschädigt werden. Eine Anzeige an der Vorderseite der Basisstation informiert euch anschließend über den aktuellen Batteriestand.

Der Strom dafür gelangt über ein mitgeliefertes Micro-USB-Kabel zur Basis. Eine Verbindung mit der Steckdose ist mangels Netzstecker nicht möglich. Somit kann das Headset nur geladen werden, wenn der USB-Port mit Energie versorgt ist – das solltet ihr bedenken, wenn Konsole oder PC ausgeschaltet werden. Habt ihr ein ausreichend langes Micro-USB-Kabel zur Hand, könnt ihr es allerdings anschließen und somit das Headset beim Ladevorgang nutzen.

Das Audio von PS4, beziehungsweise Xbox One wird mittels ebenfalls beiliegendem Toslink-Kabel übertragen. Am PC reicht hingegen eine USB-Verbindung aus. Über einen kleinen Regler auf der Rückseite der Station stellt ihr zwischen Konsolen- und PC-Betrieb um. Nutzt ihr außerdem einen AV-Receiver oder eine Soundbar, könnt ihr den Ton über einen zweiten Toslink-Ausgang von der Basisstation zum entsprechenden Gerät weiterleiten. Ein AUX-Eingang/Mikrofon-Ausgang ist ebenfalls vorhanden. Das A50 kann außerdem als USB-Soundkarte am PC verwendet werden und unterstützt die 3-D-Audioformate Windows Sonic sowie Dolby Atmos.

Apropos Unterstützung: Etwas überraschend konnten wir unser PS4-Testmuster auch an der Xbox One nutzen. Nach dem Anschluss via USB und Toslink funktionierte das A50 sofort. Die drei Klangprofile waren ebenso verfügbar wie das Dolby-Audio. Lediglich auf die Chat-Möglichkeit muss verzichtet werden.

Verarbeitung und Tragekomfort

Nach dem Anschluss ist das Astro A50 binnen weniger Sekunden einsatzbereit. Der Ein/Aus-Schalter findet sich oberhalb der rechten Ohrmuschel. Außerdem integrierte Astro einen Ruhemodus: Legt ihr das A50 für einige Minuten beiseite, schaltet sich dieser ein. Nehmt ihr es wieder auf, aktiviert sich das Headset automatisch.

Mittig der rechten Ohrmuschel findet sich ein Knopf zum Durchschalten der insgesamt drei Klangprofile – darauf gehen wir weiter unten genau ein. Eine weitere Taste aktiviert ein Dolby-zertifiziertes Klangprofil. Auf der Außenseite finden sich zwei Tasten, mit denen ihr schnell das Lautstärkeverhältnis zwischen Spiel und Chat anpassen könnt. An der Unterseite der rechten Ohrmuschel befindet sich das Rädchen zur allgemeinen Lautstärkeregelung. Sämtliche Tasten sind gut erreichbar und besitzen einen klaren Druckpunkt.

Beim Anfassen hinterlässt das Astro A50 einen gemischten Eindruck. Einmal mehr Astro auf eine Schiebefunktion für die Größeneinstellung, die ziemlich leichtgängig und darum beim Auf- und Absetzen schnell verstellt ist. Überhaupt wirkt die gesamte Bügelkonstruktion samt diverser Plastikelemente nicht besonders belastbar. Daher sollte das A50 besser nicht auf den Boden fallen.

Ist das A50 einmal auf Kopf und Ohren angekommen, möchtet ihr es nicht mehr absetzen. Das deftige Gewicht von etwa 365 Gramm spürt ihr kaum. Die weiche Stoffpolsterung an den Ohren schmiegt sich an, ohne einen Druck oder ein Schwitzen hervorzurufen. Selbst stundenlanges Tragen bereitet keinerlei Probleme. Passt euch der Stoffbezug der Polster an Ohr und Kopf nicht, könnt ihr sie mit Mod-Kits aus dem Astro-Shop gegen Kunstlederteile austauschen.

Klang und Chat

Vor allem aufgrund seiner klanglichen Wucht möchte man das A50 nicht mehr absetzen. Von den drei Voreinstellungen gefällt uns die erste am besten: Hier spielen Hoch- und Tiefton präsent, ohne zu dominant oder verzerrt zu klingen. Generell hervorzuheben ist die erstklassige Dynamik. Die Kampagne und der Mehrspielermodus von Call of Duty: Modern Warfare demonstrieren das sehr gut.

Gewehrschüsse tönen knackig, geworfene Granaten explodieren mit trockenem Knall und die Stimmen von Gegnern wie Kameraden bleiben jederzeit klar verständlich. Dazwischen kristallisieren sich Schrittgeräusche ortbar heraus, was besonders im Mehrspielermodus extrem wertvoll ist. Die saubere Differenzierung von Geräuschquellen gelingt dem A50 insgesamt prima.

An Räumlichkeit mangelt es ebenfalls nicht. Ob wir bei The Division 2 auf den Straßen oder in den Gebäuden von Washington und New York kämpfen, stellt das A50 deutlich heraus. Auf einer Hauptstraße hallen Schüsse und Explosionen bereits aus der Ferne, während die Action in Räumen gedrungen und unmittelbar ertönt. Dabei ist immer präzise hörbar, aus welcher Richtung Schüsse und andere Effekte kommen.

Das Headset macht aber auch bei Musik und Filmen richtig Laune. Dank überzeugendem Druck gefallen laute Actionstreifen ebenso wie druckvolle Elektromusik. Ein Tiefbassgewitter können die 40-mm-Neodym-Magneten naturgemäß aber nicht entfachen. Für den Medieneinsatz legte Astro ebenfalls sehr brauchbare Voreinstellungen an, von denen uns besonders Studio und Medien gefielen.

Beim Chatempfang gibt das A50 andere Stimmen relativ natürlich wieder. Minimales Rauschen und manchmal blecherner Sound sind die Ausnahme. Umgekehrt wurde unsere Stimme von den Chat-Partnern als dezent kratzig und sonor bezeichnet. Zeitweise Verschlechterungen bei der Übertragung können aber auch daran liegen, dass das Mikro des A50 etwas steif ist und sich nicht optimal zum Mund ausrichten lässt. Insgesamt liegt die Chatqualität jedoch auf einem wirklich guten Niveau.

Soundtuning am PC

Das Astro A50 ermöglicht eine Reihe individueller Sound-Einstellungen. Diese nehmt ihr über die kostenlose Software Astro Command Center vor, die ihr von der Website des Herstellers herunterladen könnt. Nach der Installation und der anschließenden Verbindung der Basisstation mit dem PC könnt ihr loslegen.

Die drei Equalizer-Sets lassen sich gegen Konfigurationen von Astro austauschen. Es ist jedoch ebenso möglich, komplett eigene Profile anzulegen und dauerhaft auf eurem Rechner zu speichern. Auch Spieler mit geringen Audiokenntnissen können nach Herzenslust herumexperimentieren: Jede Veränderung an einem der Regler wirkt sich direkt auf den Klang aus, so dass ihr einfach hineinhören und entscheiden könnt, was passt und was nicht.

Habt ihr euch vertan oder wollt von vorne anfangen, setzt ihr das jeweilige Profil mit einem Mausklick auf die Werkseinstellung oder den letzten Speicherstand zurück. Ebenso möglich sind die Feinabstimmung des Mikrofons sowie Anpassungen für den Einsatz beim Streaming. Seid ihr mit allem zufrieden, werden die neuen Einstellungen per Klick binnen kürzester Zeit mit dem Headset synchronisiert und schon kann das Hörvergnügen weitergehen.

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