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Test - Atelier Iris: Eternal Mana : Atelier Iris: Eternal Mana

  • PS2
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Einmal mehr sorgt die japanische Spieleschmiede Koei für Rollenspiel-Nachschub auf der PlayStation 2: In ’Atelier Iris: Eternal Mana’ übernimmt man die Steuerung eines jungen Alchemisten, der allerhand Abenteuer zu bestehen hat. Ob der Fantasy-Ausflug wohl Spaß macht?

Anime-Mania

Für Fans japanischer Rollenspielkost könnten die Zeiten kaum besser sein. Die Annäherung des westlichen Geschmackes an die Kulleraugenästhetik des Nippon ist in vollem Gange und traditionelle Rollenspiel-Schwergewichte fristen nicht länger ein Nischendasein als ’Freak-Ware ohne Marktchancen’. Nippon Ichis ’Disgea: Hour of Darkness’ markierte gewissermaßen den Wendepunkt und ebnete einen Weg, den nun auch Gusts ’Atelier Iris: Eternal Mana’ beschreitet.

Malerisch

Gust rücken ihr umfangreiches Rollenspiel-Epos aus einer isometrischen Perspektive – abgesehen von der unansehnlichen Oberwelt-Karte – in ein überaus farbenfrohes und detailreiches Licht und stehen damit in bester ’Secret of Mana’-Tradition. Anders als in den meisten RPGs wird hierbei auch euer Geschick am Joypad auf die Probe gestellt: Laufend, hüpfend und kletternd durchkämmt ihr die liebevoll ausgearbeiteten Spielumgebungen Länge mal Breite mal Höhe nach versteckten Gimmicks und Elementen. Ein Spielaspekt, der eine zentrale Rolle einnimmt.

Sein eigenes Süppchen brauen …

Denn Klein Kiesling hat ein besonderes Talent. Er beherrscht die vergessene Kunst der Alchemie und ist in der Lage, durch die Unterstützung mehr oder weniger putziger Mana-Geister nahezu jedem Gegenstand seine Element-Energie zu entziehen. Mithilfe dieser Elemente synthetisiert der blonde Jüngling eine über 300 Gegenstände umfassende Palette an nützlichen Items. Diese können etwa in Form von Heil- oder Entgiftungsutensilien regenerativer Natur sein oder im Stile der Angriffszauber anderer RPGs eine Schneise der Verwüstung in die Reihen lästiger Tunichtgute schlagen. Natürlich dürfen auch Waffen durch Mana-Fusion mit bestimmten Eigenschaften veredelt werden. Ab und an kehrt ihr in verschiedene Läden ein, deren Warenpalette ihr durch Synthese erst selbst erstellen müsst.

Im Laufe der ca. 25 Stunden soliden Rollenspiel-Spaß umfassenden Hauptstory scharen sich fünf weitere Charaktere um den magisch begabten Jüngling. Allerdings dürfen jeweils nur drei Kämpen an den Zufallskämpfen teilnehmen. Ähnlich den einstellig bezifferten ’Final Fantasy’-Spielen finden die simplen Schlagabtausche strikt abwechselnd statt. Das wenig aufregende, aber durchaus eingängige Kampfsystem zieht seinen Reiz dabei hauptsächlich aus den Synthese-Experimenten des Hauptcharakters. Zum Glück springen nicht aktive Partymitglieder für niedergestreckte Kameraden in die Bresche, doch auch ohne Not dürft ihr eure Alliierten in einem Kampf jederzeit austauschen.

Eile mit Weile

Abseits der etwas behäbig Fahrt aufnehmenden Story lösen neugierige Spieler zahlreiche Nebenquests, die leider oft durch nervige Botengänge wenig verlockend wirken. Alles in allem ist ’Atelier Iris’ für Spieler, die von einem Rollenspiel eine anspruchsvolle und wendungsreiche Handlung erwarten, eine Spur zu geradlinig und vorhersehbar ausgefallen. Experimentierfreudige RPGler kommen allerdings aufgrund des übergroß ausgebildeten Alchemie-Aspektes auf ihre Kosten.

Eine weitere Besonderheit von ’Eternal Mana’ ist die leichtfüßige Art, auf welche die Geschichte an den Spieler herangetragen wird. Die gelungene Übersetzung ins Englische und die solide gesprochenen, teils urkomischen Dialoge werden selbst passionierten Stoikern das ein oder andere Grinsen abringen. Für Puristen befindet sich zusätzlich die originale japanische Sprachausgabe auf der DVD. Auf deutsche Bildschirmtexte wurde hingegen leider verzichtet.

Fazit

von Alexander Bohn
’Atelier Iris: Eternal Mana’ bietet eine durchweg solide Rollenspiel-Erfahrung, die sich an die Tüftler unter den RPG-Fans richtet. Eben diesen vergällen auch die hakeligen Sprungpassagen nicht den Spaß an diesem liebenswert-traditionellen Nippon-Werk.

Überblick

Pro

  • interessantes Alchemie-System
  • simple, aber tadellose Kämpfe
  • witzige Dialoge und Sprachausgabe
  • Städtegrafiken wie aus dem Bilderbuch

Contra

  • hässliche Oberwelt-Karte
  • platte Story
  • teils nervige Subquests
  • umständliches Springen
  • dicke Pal-Balken

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