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Test - ATI Radeon HD 5830 : Lückenfüller oder Rohrkrepierer?

  • PC
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Schon wieder schwanger! ATIs Fortpflanzungstrieb scheint ungebrochen, allein in diesem Jahr schlüpften drei weitere Grafikkarten aus der aktuellen HD-5000-Familie. Nun klettert die insgesamt neunte und vermutlich letzte aus dem Brutkasten und soll die große Lücke zwischen der Midrange-Lösung HD 5770 und der ersten High-End-Kollegin HD 5850 schließen. Kann sich die HD 5830 erfolgreich von ihrer eigenen Sippschaft abgrenzen oder hätte ATI diesmal besser verhüten sollen?

Kannibalismus in den eigenen Reihen?

ATIs Population platzt aus allen Nähten, weil Nvidia schlicht und ergreifend keinen wirkungsvollen Fressfeind liefert. Frühestens Ende März 2010 droht aber Druck im High-End-Markt, sofern Nvidia seine Hausaufgaben bei den Fermi-Grafikkarten gut löst - und das ist alles andere als sicher. ATIs jetzt erschienene Radeon HD 5830 macht sich daher keine Sorgen um Nvidia, sondern vielmehr um das eigene Lager. Mit 225 Euro kostet sie jedenfalls nur 30 bis 50 Euro weniger als die stärkere HD 5850, soll aber die breite Leistungsschlucht zwischen ihr und der 135 Euro teuren HD 5770 schließen. Das klingt fast unmöglich.

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Rein technisch unterscheidet sie sich deutlich. Sie darf sich zwar zweifelsohne in die 5800-Gattung einordnen, fährt aber wenig überraschend hinter den beiden teureren Geschwistern durchs Ziel.

Wie die HD 5870 und HD 5850 greift sie auf 1.024 MB GDDR5-Speicher mit einem 256 Bit breiten Speicher-Interface zurück. Die HD 5770 und HD 5750 bieten zwar auch 1 GB Videospeicher, dafür aber nur 128 Bit. Die GPU und der Speicher der HD 5830 pulsieren mit 800 beziehungsweise 2.000 MHz Takt, während die HD 5870 mit 850/2.400 MHz und die HD 5850 mit 725/2.000 MHz arbeitet.

Ein stärkerer GPU-Takt als die 5850? Ja, dafür aber nur 224 statt 288 (HD 5850) und 320 (HD 5870) Shader-Prozessoren. Auch die Textureinheiten wurden von 72 (HD 5850) auf 56 gekürzt. Abgesehen davon sind nur kleine technische Unterschiede festzustellen. Wie in den beiden anderen HD 5800ern hockt der schnelle RV870-Grafikchip mit dem Codenamen Cypress unter dem Kühler. Auf ihm lauern 2,15 Milliarden Transistoren.

Vom Hunger und der Gestaltungsfreiheit

Laut ATI steht eine maximale Leistungsaufnahme von 175 Watt im Arbeitsvertrag der HD 5830, dagegen reichen der flinkeren HD 5850 bis zu 151 Watt. Eine offiziell bestätigte Erklärung können wir euch nicht liefern. Es gibt aber Grund zur Annahme, dass die Grafikschmiede schlechtere RV870-GPUs verbaut und diese mit einer höheren Betriebsspannung angekurbelt werden müssen, um die 800 MHz Takt überhaupt zu ermöglichen. Rein von der Lebensdauer und Funktion her müsst ihr allerdings keine Nachteile erwarten. Im Desktop-Betrieb wendet sich das Blatt wieder, hier schluckt die HD 5830 zumindest laut ATI 25 Watt (HD 5850 27 Watt).

Absolut jeder Bildbeschleuniger der HD-5000-Serie vertraut auf DirectX 11, Shader-Modell 5.0 sowie auf ATIs Eyefinity. Letzteres Feature erlaubt es euch, bis zu drei Bildschirme mit einer maximalen Gesamtauflösung von 5.760 x 1.600 Pixeln zu betreiben. Theoretisch wären sogar 3D-Spiele in dieser Auflösung möglich, letztendlich fehlt es ihr dann aber wohl an Kraftreserven.

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