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Test - B-Boy : B-Boy

  • PS2
  • PSP
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Schon wieder ein simples Tanzspiel? Mitnichten, denn in Sonys ’B-Boy’ dreht sich zwar alles um Breakdance, allerdings wagten die Entwickler ein neuartiges Spielkonzept fernab von Bemani & Co. Wir haben es und nicht nehmen lassen, sowohl auf der PS2 als auch der PSP mächtig abzutanzen.

Breakdance mit Bruch

Musikspiele und Tanzspiele scheinen seit einiger Zeit einen zweiten Frühling zu erleben. Wurden einst typische Musikspiele im Bemani-Stil vor allem in Japan und von einem eingeschworenen westlichen Freakkreis begeistert konsumiert, sind sie nun spätestens seit ’EyeToy: Music’, ’Dancing Stage’, ’Donkey Konga’, ’Guitar Hero’ & Co. auch größeren Massen bestens bekannt. Eines haben die Titel aber gemein: Meist läuft zur Musik ein Band mit Icons über das Bild, die ihr im richtigen Moment betätigen müsst – mal in Form eines Button-Drucks auf dem Joypad, mal durch den Einsatz eines Spezial-Controllers oder durch den richtigen Schritt auf einer Tanzmatte. Umso erfreulicher, dass FreeStyle Games mit ’B-Boy’ einen anderen Weg beschreiten will und zumindest größtenteils einen Bruch mit der bisherigen Tanzspiel-Tradition in Kauf nimmt. Das typische Musikspielprinzip wurde fast ganz über Bord geworfen, dafür hat der Spieler nun beim Abtanzen weit mehr Freiheiten, zugleich ist die Komplexität aber auch deutlich angestiegen.

Straßenkampf

Wie schon erwähnt, dreht sich bei ’B-Boy’ alles um Breakdance, genauer gesagt um Breakdance-Battles. Ihr tretet in Turnieren gegen andere Breaker an und versucht, die Wertungsrichter von eurem Können zu überzeugen. Jeder der beiden Tänzer muss in einem bestimmten Zeitlimit so spektakuläre Manöver wie möglich zeigen, wobei je nach Battle auf unterschiedliche Elemente, wie etwa Rhythmusgefühl oder Combos, Wert gelegt wird. Später stehen dann sogar Group-Battles an, wobei ihr ein eigenes Team ins Rennen um die besten Tänzer schickt. Das A und O des Spiels ist aber natürlich das eigentliche Gameplay-System: Mit Druck auf die vier Action-Buttons vollführt ihr vier grundlegende Breakdance-Manöver, wie Freeze, Airlift oder Sixsteps, wobei ihr nach und nach weitere Bewegungen mit Kombinationen aus Buttons und Richtungstasten erlernt – insgesamt 800 Moves sind im Spiel vorhanden. Besonders wichtig ist der Rhythmus-Kreis um eure Spielfigur – dieser zeigt an, wann ihr die Schultertasten im richtigen Takt drücken sowie eure aktuelle Bewegung comboträchtig zu einem neuen Move verlinken könnt.

Stolperer

Leider hat das Gameplay trotz all seiner Lorbeeren für den Mut zu frischen Ideen auch gewaltige Nachteile. Das Einstiegsniveau ist sehr hoch, weil man trotz Tutorials und Anleitungstexten direkt in das komplexe Tanzsystem geschmissen wird und sofort zugleich die Rhythmus-Tasten und die richtigen Moves zeigen muss – das Ganze natürlich passend zur Musik und so, dass die etwas verwirrend anmutende Punkte-Vergabe für euch spricht. Habt ihr das System einmal verinnerlicht, könnt ihr zwar coole Auftritte absolvieren, allerdings fehlt es dann merklich an Abwechslung und Spieltiefe, um euch länger bei der Stange zu halten. Wenig zu bemängeln gibt es hingegen bei der Technik: Sowohl die Umgebungsgrafik mit dutzenden atmosphärischen Schauplätzen als auch die zahlreichen vorhandenen Charaktere inklusive einer Hand voll realer Breakdancer sehen überaus ordentlich aus. Ebenfalls löblich, dass ihr eure Spielfigur zu Beginn mit verschiedensten Einstellungen nach eurem Gusto gestalten könnt. Die PSP-Version sieht grafisch allerdings etwas schwächer aus, was vor allem bei den Texturen und den eckigeren Tänzern deutlich wird. Darüber hinaus müsst ihr in der portablen Version mit unangenehm langen Ladezeiten Vorlieb nehmen. Auf beiden Konsolen können die hervorragenden Animationen überzeugen, die per Motion-Capturing auf die Disc gebannt wurden. Ein richtiges Tanzspiel braucht natürlich auch eine gelungene Musikauswahl, und auch hier kann ’B-Boy’ durchaus punkten. Lizenzierte und bekannte HipHop-Klänge von diversen Star-Acts sind vertreten, wenn auch jeweils in recht kurzen Versionen.

Fazit

von David Stöckli
Für Breakdance-Freaks: Das Spielkonzept von ’B-Boy’ hebt sich angenehm vom Musikspiel-Einerlei ab, ist aber sehr anspruchsvoll und schreckt Anfänger ab. Außerdem fehlt es etwas an Tiefe und Abwechslung. Erfreulich ist, dass Musik und Grafik auf beiden Plattformen insgesamt gelungen sind.

Überblick

Pro

  • starke Musikauswahl
  • aufwändige Animationen
  • neuartiges Gameplay …

Contra

  • … mit wenig Abwechslung und Spieltiefe
  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • teils unübersichtliche Perspektivenführung

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