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Test - Baphomets Fluch 3 : Baphomets Fluch 3

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'Baphomets Fluch 3' erfindet das Adventure-Genre neu, würde Revolution-Boss Charles Cecil wohl gerne lesen. Schließlich propagiert er seit Jahr und Tag die Einzigartigkeit seines neuesten Vorzeige-Titels, der mit zeitgemäßer 3D-Grafik, direkter Steuerung und einer spannenden Story den altehrwürdigen Rätselspielen neues Leben einhauchen will. Ob das tatsächlich geklappt hat, erfahrt ihr in unserem Review der PC-Version...
 

Totgesagte leben länger - diese alte Weisheit ist nicht nur im Leben, sondern auch bei PC- und Videospielen erstaunlich oft zutreffend. Das haben auch George Stobbart und Nicole Collard am eigenen Leibe erfahren dürfen: Die Helden aus 'Baphomets Fluch' verschwanden nach dem zweiten Teil im Jahre 1997 von den Bildschirmen. Die Entwickler von Revolution Software existierten zwar weiter, konnten mit ihren neuen Produkten aber den Erfolg der einzigartigen Adventure-Reihe nicht wiederholen. Also wurden alte Ideen wieder ausgegraben, in ein schmuckes 3D-Gewand verpackt und schon war 'Baphomets Fluch 3' geboren, das nach langer Wartezeit nun endlich in den Läden steht.

Nicht nur in der Realität ist Zeit vergangen, auch in der Welt von George und Nico hat sich einiges getan. Wie schon nach dem ersten Teil ist die aufflammende Beziehung zwischen den beiden inzwischen wieder zerbrochen: George ist nach Amerika zurückgekehrt, wo der einstige Jura-Student nun als Patent-Anwalt sein Brot verdient, während Nico noch immer versucht, bei der Zeitung 'La Liberté' ihren Durchbruch als seriöse Foto-Journalistin zu schaffen. Doch eine Verkettung unglücklicher Zufälle bringt die beiden wieder zusammen.

'Baphomets Fluch 3' beginnt hoch über den Wolken: George befindet sich gerade im Flugzeug gen Kongo, wo er einen bedeutenden Wissenschaftler treffen soll. Dieser behauptet, eine Maschine erfunden zu haben, die unendlich viel Energie erzeugen kann. Doch bevor das Treffen zustande kommt, stürzt die Maschine ab - und George findet sich einmal mehr verloren in der Wildnis wieder.

Gleichzeitig will Nico in Paris einem Hacker einen Besuch abstatten, der angeblich ein sagenumwobenes Manuskript entschlüsselt hat. Aber plötzlich ist der Hacker tot und Nico für die französische Polizei die Hauptverdächtige.

Ohne zu viel von der Geschichte vorwegnehmen zu wollen: Trotz eines guten Starts reicht das Niveau der Story nicht ganz an das der Vorgänger heran. Statt historische Hintergründe aufzugreifen, entwickelt sich das Geschehen eher in Richtung Science-Fiction mit vereinzelten Horror-Elementen. Eine klassische Detektiv- und Abenteurer-Geschichte im Stile des brillanten ersten Teils dürft ihr dagegen nicht erwarten.

Kisten, Schalter und eine Prise Schleichen
Trotz moderner 3D-Grafik ist aus 'Baphomets Fluch 3' kein Action-Adventure geworden, denn mit Ausnahme weniger Quick-Time-Events im Stile des Konsolen-Spiels 'Shenmue' lauft ihr nie Gefahr zu sterben. Geschicklichkeit ist ebenso wenig gefragt: Sprung- und Kletter-Passagen bewältigen George und Nico quasi von alleine - ihr gebt lediglich die Anweisungen, was sie tun sollen, abstürzen oder neben das Ziel springen können sie nicht.

Abseits dieser Abschnitte prägen simple Rätsel das Spiel-Erlebnis: So bündelt ihr zum Beispiel mit einer Lupe die Sonnenstrahlen, um ein Feuer zu entfachen, das eure Gegenspieler ablenken soll oder bringt ein wenig Schminke zum Schmelzen, um ein Schmiermittel zu erhalten. Die dazu benötigten Gegenstände findet ihr meist in dem gleichen Raum, in dem ihr sie anwenden müsst. Lange Wege bleiben euch daher erspart, der Schwierigkeitsgrad bewegt sich dafür allerdings auf niedrigem Niveau. Neben einigen Denk- und Logik-Rätseln sind auch die leidigen Kisten-Schiebereien im Stile von 'Tomb Raider' mit von der Partie. Im Dschungel, im Theater, in einem alten Schloss - die Kisten scheinen überall zu sein. Lara Croft lässt grüßen.

Sogar an die Anhänger von Spielen wie 'Splinter Cell' haben die Entwickler gedacht: Auf eurem Zwischenstop in Prag dringt ihr in ein altes Schloss ein, das vorläufige Hauptquartier eurer Widersacher. An Wächtern, Hunden und Such-Scheinwerfern schleicht ihr euch vorbei, immer auf der Suche nach der nächsten düsteren Ecke, jedem noch so kleinen Versteck.

Die Kombination dieser verschiedenen Elemente erinnert bisweilen an 'Tomb Raider: The Angel of Darkness' ohne Schieß-Einlagen - mit dem Unterschied, dass bei 'Baphomets Fluch 3' die Mischung absolut stimmig ist. Selten wirken eure Aktionen unlogisch oder sinnlos, denn dank der komplexen Story wisst ihr stets, wofür ihr euch gerade eigentlich einsetzt.

 

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