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Preview - BCON : Fuß-Controller mit dem gewissen Extra

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Immer wieder mal stürzt sich ein Entwickler auf eine Idee, die zunächst nur als nerdiges Gadget erscheint. Der BCON beispielsweise wurde als Fuß-Controller konzipiert und angekündigt. Ein bewegungsgesteuertes Zusatzgerät, das Spielern dabei helfen sollte, in Spielen mit komplexer Steuerung selbige zu vereinfachen, schlicht indem man einzelne Befehle nicht mehr mit den verknoteten Fingern zündet, sondern durch eine kleine Bewegung des Fußes. Doch der BCON eröffnet noch ganz andere Möglichkeiten, von denen speziell Spieler mit Handycap stark profitieren könnten.

Die Grundidee des BCON ist eigentlich recht simpel, das Konzept serientauglich umzusetzen war hingegen durchaus aufwendig. Mittlerweile gibt es zumindest Prototypen, von denen wir einen für einen Praxistest ergattern konnten. Im Mai soll der BCON das Kapital für eine Serienproduktion im Rahmen einer Kickstarter-Kampagne einspielen. Klappt alles, so könnte der BCON noch in diesem Jahr zu einem angepeilten Preis von ca. 120 Euro auf den Markt kommen. Nicht gerade wenig, aber wir reden hier auch nicht von Massenproduktion, sondern einem Nischenprodukt.

Grundsätzlich besteht der BCON aus einer kleinen Box, in der sich die Elektronik verbirgt, sowie einem Haltesockel mit einem Gurt. Damit wird der BCON am Fuß oder, wenn man möchte, auch an anderen Körperteilen befestigt. Die kleine Kiste überträgt dann die Bewegungen des Fußes via Bluetooth an den PC und setzt sie in vorkonfigurierte Tastaturbefehle um.

Da hierfür das HID-Standardprotokoll genutzt wird, sind keine zusätzlichen Treiber erforderlich, auch kann der BCON parallel zu Maus, Tastatur oder Controller eingesetzt werden. Die Software dient im Grunde nur zur Konfiguration der Belegungen und als Übersetzer der Bewegung in einen Tastendruck. Da der BCON nicht explizit von einem Spiel unterstützt werden muss, lässt er sich für jeden Titel mit Tastatursteuerung verwenden.

In der kleinen Kiste steckt so einiges, um aus einer kleinen Fußbewegung einen Tastendruck zu machen. Neben einem Cortex-M4-32-bit-Prozessor mit 64 MHz Taktung sorgen 3-Achsen-Sensoren mit einer Lageerkennungsrate von 1.000-mal pro Sekunde dafür, die Position des BCON zu erfassen und die entsprechenden Impulse weiterzugeben. Betrieben wird er mit einem Lithium-Polymer-Akku mit circa 6 Stunden Laufzeit, der mittels eines Micro-USB-Anschlusses auch beim Spielen aufgeladen werden kann. Die Übertragung erfolgt, wie schon erwähnt, mittels Bluetooth. Sollte euer PC nicht über Bluetooth verfügen, ist das mit jedem handelsüblichen Bluetooth-USB-Dongle, der für ein paar Euro zu haben ist, lösbar.

Die Bewegung umfasst vier Achsen – nach vorn und hinten sowie nach links und rechts. Dabei spielt der Bewegungswinkel die tragende Rolle. Sprich, Neigen des Fußes zu den Seiten sowie Anheben der Ferse oder der Fußspitze werden erfasst, wobei der Winkel mit berücksichtigt wird. Diese Winkelerfassung erlaubt es schlussendlich, dass pro Achse jeweils sechs Trigger für Tastenanschläge genutzt werden können, sowohl parallel als auch nacheinander.

Ihr könnt also die Tasten W und A parallel belegen, um eine Diagonalbewegung eurer Spielfigur zu erreichen, oder aber verschiedene Tasten auf eine Achse legen, um beispielsweise eine Kombo auszuführen, die nun statt mehrerer Tastendrücke nur eine Fußbewegung erfordert.

Die Konfiguration erfolgt über eine recht simple Software, die sich derzeit noch in einem etwas rudimentären Betastadium befindet. Hier könnt ihr pro Achse die jeweils sechs Slots mit Tastenbefehlen füllen sowie die Auslösewinkel per Drag & Drop festlegen. Leider gibt es noch keine rückwärtige Funktion, das heißt, ihr könnt euren Fußwinkel nicht in der Software erkennen, um anhand dessen Befehle zu setzen. So ist die Konfiguration in erster Linie von Trial & Error bestimmt, wenn man komplexere Kombos definieren will. Dafür lassen sich aber immerhin beliebig viele Profile für einzelne Spiele erstellen, die jeweils auf den BCON hochgeladen werden müssen, bevor ihr sie einsetzen könnt.

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