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Test - Brothers in Arms D-Day : Taktik-Krieg auf der PSP

  • PSP
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‘Brothers in Arms’ gehörte vor knapp zwei Jahren zu den besten sowie innovativsten Taktik-Shootern für Konsole und PC. Doch wer benötigt ernsthaft eine Umsetzung eines für den großen Bildschirm prädestinierten Spieles für die PSP? Taugt das etwas?

Taktik-Krieg auf der PSP

Spiele, die die Welt nicht braucht? ‘Brothers in Arms’ gehörte vor knapp zwei Jahren zu den besten sowie innovativsten Taktik-Shootern für Konsole und PC. Doch wer benötigt ernsthaft eine Umsetzung eines für den großen Bildschirm prädestinierten Spieles für die PSP, wenn sich obendrein das Level-Design streng am Original sowie an dessen Fortsetzung ‘Earned in Blood’ orientiert?

Die Sinnfrage beiseite geschoben, entpuppt sich ‘Brothers in Arms D-Day’ als ambitioniertes Actionspiel, welches sichtlich unter den limitierten Steuerungsmöglichkeiten der PSP leidet. Zur Erinnerung: Ihr übernehmt entweder die Rolle von Matt Baker oder Joe Hartsock und kontrolliert als Oberbefehlshaber bis zu zwei Teams. Diese könnt ihr eingeschränkt befehligen, indem ihr sie z. B. zu einer gewünschten Position schickt oder eine feindliche Stellung angreifen lasst. Den Großteil des Spieles über müsst ihr versuchen, den Feind mithilfe eurer Kameraden festzunageln, um selber aus der Flanke heraus sicher anzugreifen. Eine Übersichtskarte hilft beim Planen und beim Aufstöbern von strategisch wichtigen Punkten.

Das Szenario des 2. Weltkrieges dürfte sicherlich einigen längst zum Halse heraushängen, unglücklicherweise strotzt ‘Brothers in Arms’ obendrein nicht gerade vor Abwechslung. Meist bekriegt ihr euch auf grünen Wiesen oder inmitten zerstörter Häuser. Dafür funktioniert das simple Taktik-Prinzip hervorragend und schafft perfekt den Spagat zwischen Einsteigerfreundlichkeit und Komplexität. Multiplayer-Freunde können gar in einzelnen Gefechten gemeinsam gegen die bösen Deutschen vorgehen.

Überforderte Spielbarkeit

Während Konzept und Design prinzipiell gut umgesetzt sind, hapert es an der Steuerung. Mangels eines zweiten Analog-Sticks wirken viele Mechanismen umständlich, allen voran die Seitwärtsbewegungen. Diese sind fest mit dem Anvisieren und Umkreisen eines feindlichen Soldaten gekoppelt, wobei nicht immer ersichtlich ist, wann was funktioniert. Ebenfalls verwirrend: Das Spiel schaltet automatisch von einem Mix aus Laufen und Drehen in eine reine Drehansicht um, sobald ihr zum passiven Zeugen einer Zwischenszene werdet.

Nicht nur, dass die Button-Belegung unglücklich platziert wirkt und abseits einer zweiten, ebenfalls suboptimalen Kontrolloption keine Alternativen existieren: Das Zielen ist träge und ungenau. Dies merkt ihr ganz besonders, sobald ihr eure Kumpane zu einem von euch selbst bestimmten Ort schicken möchtet: Bis ihr den exakten Punkt anvisiert und angeklickt habt, vergehen wertvolle Sekunden.

Präsentation

Verstärkt wird dieses Problem durch die leicht ruckelnde Grafik, auch wenn dieses technische Manko aufgrund der limitierten Hardwarefähigkeiten nur verständlich ist. Schließlich sieht das Spiel ansonsten einwandfrei aus und muss allenfalls im direkten Vergleich mit dem „einfachen“ Ego-Shooter ‘Medal of Honor Heroes’ zurückstehen. Der Sound ist ebenfalls okay, erzielt aber bei weitem nicht die Wirkung wie über ein paar kräftige externe Lautsprecherboxen.

Insgesamt leidet ‘Brothers in Arms D-Day’ an einer zu verkrampften Umsetzung der Originale: Gearbox hätte besser ein paar Einsparungen bezüglich Komplexität sowie Grafik vornehmen sollen und dafür das Spiel Handheld-gerechter designen müssen. Dass es diesbezüglich anscheinend an Interesse gefehlt hat, zeigt die selten dämliche Speicherfunktion: Obwohl ihr beim Verlassen einer Mission zur Sicherheit noch einmal speichern dürft, gerät der zuletzt passierte Kontrollpunkt in Vergessenheit und ihr müsst bei einem Neustart von vorne beginnen.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Die sinnlose Umsetzung von Xbox- bzw. PS2-Klassikern für die PSP geht weiter: ‘Brothers in Arms D-Day’ brauchen nur hartgesottene Fans, welche mit der eingeschränkten Steuerung leben können. Fazit: Technisch ambitioniert, aber leider überfordert.

Überblick

Pro

  • bewährter Mix aus Action und Strategie
  • gutes Level-Design
  • recht schicke Grafik ...

Contra

  • ... die nicht frei von Rucklern ist
  • Steuerung überladen und träge
  • Umsetzung wirkt krampfhaft auf 1:1 getrimmt
  • Kontrollpunkte werden nicht dauerhaft gespeichert

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