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Special - CoD Championships 2015 : eSportler-Geheimnisse

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Call of Duty gehört zu den populärsten Unterhaltungsprodukten der Gegenwart. Schon lange ist die Serie ein Garant für rasante Multiplayer-Matches, die nicht mehr nur des Spaßes halber ausgetragen werden. Seit 2013 werden im Rahmen der "Call of Duty Championships" die besten Spieler der Welt ermittelt. Dazu gehört auch das deutsche Team von FAB eSports rund um Nick Brenden, Chris Massaquoi, Kevin Fiala und Team Leader Massi Safi.

Der 21-jährige Massi Safi, eher bekannt unter dem Namen "GunElite", hat sich dem eSport verschrieben und ein hohes Ziel für die anstehenden Call-of-Duty-Weltmeisterschaft: Er möchte zusammen mit seinen drei Teamkameraden in den Top-Acht-Platzierungen landen. Doch um dieses Ziel zu erreichen, ist Können gefragt. Und das kommt nicht von ungefähr. Vier Stunden müssen er und seine Kollegen täglich Call of Duty: Advanced Warfare spielen, um auf dem internationalen Niveau mithalten zu können.

Die richtige Ausrüstung spielt dabei ebenfalls eine enorm wichtig Rolle. Ohne Gaming-Monitore mit geringer Latenzzeit und speziell angepassten Controllern geht es nicht, weder in der Vorbereitung noch im Wettbewerb. Kompromisse kommen für Massi, wenn es um Call of Duty geht, nicht Frage, wie er uns im Gespräch verrät. Während seine Partner studieren oder sich mitten in einer Ausbildung befinden, steht für Massi derzeit der eSport im Mittelpunkt.

Beruf vs. eSport-Karriere

Aus diesem Grund verlief die Vorbereitung laut Massi nicht optimal. Er selbst und das Team sind sich darüber im Klaren, dass sie vor allem im Spielmodus "Uplink" mit einigen Defiziten zu kämpfen haben. Doch berufliche Verpflichtungen stehen dem Anspruch, vorne in der Weltelite mitspielen zu können, manchmal im Wege. Massi zufolge lohne es sich noch nicht für deutsche Spieler, sich einzig und allein auf den eSport zu konzentrieren – er bilde mit seinem kompromisslosen Engagement eine Ausnahme innerhalb des Teams. Zwar winkt im Falle einer guten Platzierung immer noch eine Menge Preisgeld, doch lange ließe es sich damit auch nicht leben.

Auch die späte Ankunft in Los Angeles und der potenzielle Jetlag könnten dem ambitionierten Vorhaben im Wege stehen. Es scheint fast so, als stünde das ganze Unterfangen unter keinem guten Stern. Hinzu kommt, dass das deutsche Team von FAB eSports in der Vorrunde auf die niederländischen Kollegen von FABe All-Stars trifft. Gerade diese Begegnung dürfte spannend werden, da beide Teams im Vorfeld regen Austausch betrieben und oft gegeneinander gespielt haben, um Erfahrungen zu sammeln und besser zu werden.

Call of Duty European Championship Finals 2015 - Europa-Finals aus London
Auch in diesem Jahr waren wir mit dabei, als in London die besten europäischen CoD-Teams gesucht wurden.

Underdogs und Favoriten

Doch vielleicht ist es der Underdog-Status, der Massi und seinem Team am Ende behilflich ist. Die Favoriten für das nahende Turnier sind klar die US-Amerikaner. Dementsprechend wurde explizit studiert, welche Taktiken sie in den Modi Hardpoint, Capture the Flag, Uplink und Suchen & Zerstören verfolgen. Mit etwas Glück sind jene Favoriten zu leichtfertig, wenn sie sich auf die kommenden Matches vorbereiten. Das zumindest hofft das ganze Team stillschweigend.

Doch die Niederlage ist immer allgegenwärtig. Massi selbst hat sich bis dato keine Gedanken über ein mögliches Preisgeld gemacht. Diese Gedanken nicht zuzulassen und die mögliche Niederlage immer im Kopf zu haben, schraube die eigene Erwartungshaltung nicht zu hoch und beuge laut Massi einer potenziellen Enttäuschung vor. Auch wenn das im Zuge eines Telefon-Interviews schwer abzuschätzen ist: Man hat stets das Gefühl, dass der Team-Leader selbst darum bemüht ist, im Rahmen der Weltmeisterschaft auf dem Boden zu bleiben. Denn Los Angeles stellt in puncto Herausforderung keinen Vergleich zum europäischen Vorentscheid in London dar.

Wertvolle Erfahrungen

Doch was passiert, wenn es wirklich soweit kommt und das deutsche Team mit leeren Händen nach Hause muss? In dem Fall liegt es an Massi seine Team-Kameraden wieder aufzumuntern, getreu dem Motto: Aus Fehlern lernt man. Dies müsse man verinnerlichen, um trotz Stolpersteinen am Ball zu bleiben. Er selbst habe vor einem Jahr massive Rückschläge erlitten, als noch Call of Duty: Ghosts kompetitiv gespielt wurde und er sich selbst als auch seine Karriere als professioneller eSportler in Frage stellte. Doch diese Erfahrungen helfen ihm nun, seine Rolle als Team-Leader wahrzunehmen und ausreichend Motivationshilfe zu leisten, wenn es eben mal nicht so läuft, wie es eigentlich sollte. Um das zu verhindern, werde man sich in Los Angeles nochmals zusammensetzen und mögliche Strategien und Taktiken durchsprechen und hoffentlich auch umsetzen können.

Nächstes Jahr steht dann vielleicht schon die nächste Weltmeisterschaft in einem neuen Call of Duty an. Während manch einer darüber murrt, das Activision jedes Jahr einen neuen Ableger veröffentlicht, sieht Massi darin übrigens eine reizvolle Herausforderung. So sei er gezwungen, sich jedes Jahr aufs Neue tiefgehend mit einem anderen Spiel auseinanderzusetzen und neue Taktiken und Kniffe zu lernen. Ob ihm und seinem Team das auch schon dieses Jahr gelungen ist, wird sich im Laufe der Call of Duty Championships 2015 schlussendlich zeigen, wo auch wir wieder dabei sein werden, um euch zu berichten.

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